Guten Tag!
Bin jetzt Anfang der 16.SSW und leide seit Geburt an Neurdodermitis.
Seit Jänner bemerke ich eine Verschlechterung der Haut an Gesicht und Hals, Körper ist weitgehend ok. Meine Frage: Ganz ohne Cortison scheint es jetzt nicht mehr zu gehen- Meine Präparate zu Hause sind 1. Nerisona (Diflucortolonvalerat), 2. Diprosone (Bethamethasondipropionat) und 3. Advantan (Methylprednisolonaceponat). Welches Präparat kann ich bedenkenlos nehmen-wären nur begrenzte Stellen zur lokalen Anwendung.
oder soll ich mir ein anderes Präparat zulegen?
Meine 2.Frage wäre: würde gerne wieder Nachtkerzenöl nehmen als Kapseln, darf ich das in der Schwangerschaft ohne dem Kind zu schaden? Das wären 2000 mg/d (viermal 500mg).
Vielen Dank für ihre Antwort!
von
lzvivia
am 20.01.2012, 10:18
Antwort auf:
Cortison in Schwangerschaft und Nachtkerzenöl
Das Ausmaß der Resorption des Wirkstoffes Methylprednisolon (z. B. Advantan) durch entzündete Haut war sehr gering (0,27 % der Dosis). Sofern Sie nur eine relativ kleine Fläche mit dem Präparat behandeln, ist nicht mit einer Auswirkung auf die kindliche Entwicklung zu rechnen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Nachtkerzensamenöls ist die Gamolensäure. Normalerweise entsteht Gamolensäure (GLS) im Körper aus Linolsäure, einer mehrfach ungesättigten Fettsäure, die mit der Nahrung aufgenommen wird. Es hat sich gezeigt, dass bei Patienten mit atopischem Ekzem GLS und ihre Metaboliten häufig unter den Normalwerten liegen. Diese biochemische Abnormität kann zu den beim atopischen Ekzem auftretenden Hautproblemen beitragen. Die Einnahme von Nachtkerzensamenöl führt zu einem Anstieg von GLS und ihren Derivaten im Blut.
In Tierversuchen an Ratten und Kaninchen wurden keine fruchtschädigenden Wirkungen beobachtet, jedoch sind - wie bei allen Arzneimitteln - bei der Anwendung während der ersten drei Monate der Schwangerschaft Nutzen und Risiko gegeneinander abzuwägen. Systematische Studien in der menschlichen Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Grundsätzlich wäre die Anwendung nach Abschluss der Organogenese jenseits des ersten Schwangerschaftsdrittels vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 23.01.2012