Frage: Chemotherapie

Mein partner macht seit dem 1.06 eine Chemotherapie in Tabletten form von Zuhause aus. Er musste das eine woche machen und ab 21.06 wieder eine wocheNun würde ich gerne wissen on das jetzt den hcg wert beeinflussen kann. Sollten wir nun besser verhüten oder kann nichts passieren?

von chrissici am 15.06.2018, 17:24



Antwort auf: Chemotherapie

Die alkylierende Substanz Temozolomid kann Veränderungen des Erbguts verursachen. Laboruntersuchungen zeigten einen mutagenen Effekt. Die Hersteller raten daher Männern, die mit Temozolomid behandelt werden, während der Behandlung und 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor der Behandlung über eine Kryokonservierung von Spermien beraten zu lassen, da eine anhaltende Unfruchtbarkeit aufgrund der Temozolomid-Behandlung möglich sein kann. In einer Untersuchung an vier behandelten Männern über 6 Monate nach Behandlung mit Temozolomid fanden sich deutliche Einschränkungen des Spermiogrammes (Strowd et al 2013). Nach sechs Behandlungszyklen mit Temozolomid zeigte sich eine deutliche Abnahme der Spermienzahl. Da der Wirkstoff die Replikation durch Methylierung der DNA beeinträchtigt, werden auch epigenetische Effekte der Therapie für die Nachkommen diskutiert (Berthaut et al 2013). Grundsätzlich wäre bei Ihnen aktuell eine Verhütung ratsam.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.06.2018



Antwort auf: Chemotherapie

Eben habe ich realisiert, dass Sie sich wohl aktuell in der 8.SSW befinden und wissen wollen, ob sich das Zytostatikum Ihres Partners beim Geschlechtsverkehr über das Ejakulat negativ auf die Frühschwangerschaft auswirken könnte. Da schwer abzuschätzen ist, welche Konzentrationen des Zytostatikums im Sperma auftreten, wäre vorsichtshalber der Gebrauch eines Kondoms ratsam.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.06.2018