Sehr geehrter Herr Dr.Paulus,
ich habe einen positiven B-Streptokokkenabstrich erhalten und habe möglicherweise auch A-Streptokokken,was aber getestet werden soll.In dem Fall soll ich 10 Tage Amoxicillin oder Cefuroxim bekommen,vor der Entbindung,die per Ks erfolgen soll.
Vor dem Ks bekommt man in unserem Krankenhaus eine Einmalinfusion mit Cefuroxim.Ist es am besten,die Tabletten dann bis zum Ks-Termin zu nehmen,damit nichts wiederkommt?
Ist es besser,wenn meine Ärztin mir dann auch Cefuroxim gibt oder kann man bedenkenlos von Amoxicillin auf Cefuroxim wechseln von einer Gabe zur nächsten?
Können nach 10 Tagen Ab-Therapie dan noch Keime in der Muttermilch sein oder sind die dann im ganzen Körper beseitigt?
Vielen Dank.
Viele Grüße
Murmel
von
Murmel880
am 13.12.2013, 11:38
Antwort auf:
Cefuroxim oder Amoxicillin
Die Streptokokken der serologischen Gruppe B (GBS) sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Infektionen des Neugeborenen. Die meisten kindlichen Infektionen erfolgen bereits über das kolonisierte Fruchtwasser. Die frühe Form der Infektion, die im Mittel binnen 20 Stunden nach der Geburt zu ersten Symptomen führt, äußert sich bei den Neugeborenen als Sepsis (Blutvergiftung) und Pneumonie (Lungenentzündung) und seltener als Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Arthritis.
GBS werden bei 10% bis 30% von in der Regel symptomlosen Schwangeren im Bereich der Vagina und/oder des Anus nachgewiesen. Während der Schwangerschaft kann es zu einem chronischen oder einem vorübergehenden Nachweis von GBS kommen.
Da die Keime häufig wiederkehren, wird eine Antibiotikagabe unter der Geburt empfohlen. Zur Vorbereitung sollte ein Vaginalabstrich zwischen SSW 35 und SSW 37 erfolgen.
Penicilline oder Cephalosporine (z. B. Cefuroxim) werden für diesen Zweck seit langem erfolgreich eingesetzt.
Eine Langzeitgabe der Antibiotika ist nicht erforderlich. Eine Gefährdung des Säuglings über die Muttermilch ist nicht zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 15.12.2013