Hallo Herr Dr. Paulus,
Ich nehme jeden Tag 1 Sprühstoß Budes Nasenspray morgens und 1 Sprühstoß abends wegen chronischer Schleimhautschwellung und häufiger eitriger Sinusitis. Als ich mit der Kinderwunsch Behandlung (künstliche Befruchtung) begonnen habe, sagte man mir, ich könne es weiter nehmen. Da ich auch bis zur 12. Woche Prednisolon 10mg oral nehmen sollte, habe ich mir gar keine Gedanken gemacht und dachte, es sei ok. Jetzt habe ich Angst, dass ich dadurch mein Kind gefährdet habe. Vor allem hatte ich schon mindestens ein halbes Jahr keine Sinusitis mehr, vielleicht auch länger.
Habe ich mein Kind gefährdet?
Sollte ich es ab sofort absetzen? Wenn ja, sofort komplett weglassen oder schrittweise reduzieren?
Danke!
von
ranoja
am 06.07.2018, 09:55
Antwort auf:
Budes Nasenspray
Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg angeborener Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004).
Der Einsatz von Budes Nasenspray (Budesonid) wäre bei allergischem Schnupfen in der Schwangerschaft unbedenklich, auch wenn es über einen längeren Zeitraum erforderlich wäre.
Wenn Sie seit längerem keine Beschwerden an den Nasennebenhöhlen verspüren, wäre ggf. ein 1 Hub pro Tag ausreichend.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 08.07.2018