Betaisodona Lösung (Iod) in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Betaisodona Lösung (Iod) in der Schwangerschaft

Hallo Herr Paulus, ich bin in der 21. SSW und habe an meinem Zeh eine Entzündung durch einen eingewachsenen Nagel. Das hatte ich schon vor der Schwangerschaft mal, damals hatte mir der Arzt eine Betaisodona Lösung (Wirkstoff: Povidon-Iod) gegeben. Da ich dies jetzt wieder hatte hab ich die Lösung bereits 2/3 Tagen angewendet. Erst danach habe ich im Beipackzettel folgenden Hinweis gelesen: "Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten? Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Betaisodona Lösung nur auf ausdrückliche Anweisung des Artzes und äußerst beschränkt anzuwenden. In diesem Fall ist eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Kind erforderlich. Die zufällige Aufnahme von Betaisodona Lösung durch den Säugling mit dem Mund an der Brust der stillenden Mutter muss unbedingt vermieden werden." Kann die geringe Anwendung an den 3 Tagen am Zeh hier Auswirkung haben und muß ich etwas befürchten? Ich habe die ANwendung dann natürlich gleich abgesetzt und behandle den Zeh jetzt mit einem natürlichen Aloe Vera Spray dass auch desinfizierend wirken soll. Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mitglied inaktiv - 04.07.2008, 21:47

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Antwort auf: Betaisodona Lösung (Iod) in der Schwangerschaft

Beim Routine-Screening 5 Tage nach Geburt fanden sich in einem Kollektiv von 1301 Neugeborenen nach Desinfektion der mütterlichen Haut mit Povidon-Jod 10% vorübergehend veränderte Schilddrüsenhormonspiegel (Chanoine et al 1988). Eine kurzfristige lokale Anwendung von Povidon-Präparaten (z. B. 1 Woche) bei kleinflächiger Applikation ist in der Schwangerschaft durchaus vertretbar. Ein Jodüberschuss wäre erst bei längerfristiger großflächiger Anwendung jenseits der 10.SSW von Bedeutung. Mit der dreitägigen kleinflächigen Anwendung in der 21.SSW haben Sie Ihr Kind nicht geschädigt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 05.07.2008

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