Hallo Herr Dr. Paulus,
ich war heute beim Augenarzt und habe für eine Untersuchung von der Ärztin gelblich färbende, die Hornhaut betäubende Augentropfen verabreicht bekommen. Über den Wirkstoff hat sie mich nicht im Detail aufgeklärt. Leider weiß ich nicht, ob ich bereits vor der Untersuchung erwähnt habe, dass ich mein 7 Monate altes Kind noch voll stille.
Aufgrund der gelben Farbe befürchte ich, dass Flourescein enthalten gewesen ist, was laut sämtlichen Internetinfos in die Muttermilch übergeht.
Nun mach ich mir große Sorgen, dass die Augentropfen meinem Kind schaden könnten. Ich habe seitdem bereits mehrfach gestillt. Welche Folgen habe ich bei meinem Kind zu erwarten?
Vielen Dank!
von
FRoessler
am 05.02.2021, 15:25
Antwort auf:
Betäubende, gelbe Augentropfen (Augenuntersuchung) in der Stillzeit
Es wäre natürlich sinnvoll zu wissen, was in den Augentropfen enthalten war. Wie kommen Sie gerade auf den Inhaltsstoff Fluorescein? Dieser führt nicht zur Betäubung der Hornhaut. Als Augentropfen dient Fluorescein dem Nachweis und der Verlaufskontrolle von Hornhautläsionen.
Ein Übergang in die Muttermilch wäre nur dann zu erwarten, wenn es im Rahmen einer Fluoreszenzangiographie in die Blutbahn gespritzt wird. Die Fluoreszenzangiographie ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Diagnostik von Erkrankungen des Augenhintergrundes eingesetzt wird. Dabei wird ein geeigneter Farbstoff (z. B. selbstleuchtendes Fluorescein) als Kontrastmittel in die Blutbahn injiziert, so dass die Blutgefäße der Augen besser sichtbar gemacht werden können.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 08.02.2021