Zwei- bis Dreijährige sind wahre Energie- und Überraschungsbündel. Und sie können manchmal reichlich anstrengend sein, weil sie zu heftigen Trotzanfällen neigen.
Dein Kind ist hin- und hergerissen zwischen seinem wachsenden Freiheitsdrang, seinem Willen, Neues zu entdecken und der Erfahrung, dass manches halt doch nicht so leicht klappt. Außerdem sind Kinder in diesem Alter sehr anhänglich: Wenn es hart auf hart geht, sollen Mama oder Papa sofort da sein, helfen und trösten.
Auf sichere Umgebung achten
Bitte verlass dich nicht darauf, dass dein Kind schon weiß, was es tut. Nach wie vor musst du Haus und Garten kindersicher machen. Und nicht vergessen: Kinder stecken Dinge gerne in den Mund. Also nichts herumstehen- oder liegen lassen, was gefährlich werden könnte. Das gilt auch für Flüssigkeiten, die schön bunt sind oder angenehm riechen.
Medikamente nicht auf eigene Faust geben
Falls dein Kind die U7 (zwischen 21. - 24. Lebensmonat) schon hinter sich hat, steht erst zwischen dem 33. und 38. Lebensmonat die neue Vorsorgeuntersuchung U7a beim Kinderarzt an. Die U8 ist erst mit etwa 4 Jahren fällig. Es kann dennoch gut sein, dass du öfters beim Arzt bist: Zahlreiche Infekte gehören zum Größerwerden einfach dazu. Das Immunsystem deines Kindes trainiert ja noch.
Sicher bist du inzwischen mit den typischen Wehwehchen deines Kleinen schon recht vertraut. Du weißt in etwa, wie es mit Fieber oder einer verschnupften Nase klar kommt. Hast Erfahrung darin, wann und wie du ihm helfen kannst und wann du ärztliche Hilfe brauchst. Denk aber bitte daran, dass du mit einigen Hausmitteln und Medikamenten sehr vorsichtig sein musst. Was in die Hausapotheke deines Kindes gehört und was nicht, solltest du unbedingt mit deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt besprechen.
Besonders wichtig: Vorsicht mit Schmerz- und Fiebermitteln: Kinder dürfen keine Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure bekommen. Diese stehen im Verdacht, bei Kindern im Zusammenhang mit bestimmten Infektionen schwere Leberschäden zu verursachen (Reye-Syndrom). Aber auch kindgerechte Präparate mit geeigneten Wirkstoffen auf keinen Fall zu oft oder in zu hoher Dosis geben. Klär mit deinem Arzt, ob und wann du deinem Kind auf eigene Faust Fiebermittel geben darfst und in welcher Menge. Als Fieber gilt übrigens eine Körpertemperatur über 38,5 Grad. Damit kommen Kinder häufig noch klar. Sie fühlen sich erst ab 39 Grad richtig schlapp und brauchen Linderung (leichte Kleidung, Wadenwickel, viel zu trinken, notfalls Fieberzäpfchen).
Keine Erwachsenen-Medikamente für Kinder: Gib deinem Kind niemals Mittel, die dir einmal verschrieben worden oder die du eingenommen hast. Was für die Großen gut ist, kann für die Kleinen völlig falsch sein. Übrigens: Bitte gib Medikamente, die deinem Kind verschrieben wurden, auch wirklich bis zum Ende. Das gilt ganz besonders für Antibiotika. Werden die zu früh abgesetzt, kann die Erkrankung wieder aufflammen. Ein Rückfall ist häufig besonders schlimm und schwerer zu behandeln.
Allgemeine Fragen zur kindlichen Gesundheit und Entwicklung kannst du auch im Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.
Mit den Füßen die Pedale treten - das erfordert viel Koordinationsfähigkeit. Doch irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag wird dein Kind soweit sein, dass es Dreirad fahren kann. Tipp zur Sicherheit: Kaufe ein Modell, an dem sich hinter dem Sitz eine Schiebestange befestigen lässt. Dann hast du dein Kleines auf dem Gehsteig oder in abschüssigem Gelände gut im Griff. Für erste Fahrversuche eignet sich möglichst ebenes Gelände. Anfangs haben die Kinder nicht nur Schwierigkeiten mit dem Lenken. Sie verlieren auch leicht die Balance. Damit die Größe stimmt, nimmst du dein Kind am besten zum Kauf des Dreirads mit. Hinten sollte der Radabstand recht breit sein, dann kippt das Dreirad nicht so leicht.
Der erste Zahnarzttermin
Im Laufe dieses Lebensjahres, spätestens um den dritten Geburtstag herum, sollte dein Kind erstmals zum Zahnarzt gehen. Ab dann sind weitere Vorsorgetermine alle sechs Monate ideal: Je früher eventuelle Schäden erkannt und repariert werden, desto besser für die Zahngesundheit. Sprich mit deiner Zahnärztin/deinem Zahnarzt ab, wie oft dein Kind zur Kontrolle kommen soll. Falls dein Kind ein hohes Kariesrisiko hat, etwa schon Zähne gefüllt oder gezogen werden mussten, gibt es eine spezielle Schutzmethode. Die Zähne können mit Fluoridlack überzogen werden, um sie widerstandsfähiger zu machen.
Mach deinem Kleinen keine Angst vor dem Zahnarztbesuch. Also bitte nicht erzählen, wie schrecklich dort alles ist, dass du selbst große Angst vorm Zahnarzt hast oder dass er schimpfen wird. Nimm dein Kind ruhig zu deinem eigenen Vorsorgetermin mit. Dann lernt es die Praxis, die Menschen und Dinge darin vorab kennen. Vielleicht darf dein Kleines auch mal auf dem großen Stuhl Probe sitzen.
Dass Zähneputzen mindestens nach dem Frühstück und vorm Schlafengehen fällig ist, sollte inzwischen selbstverständlich sein. Ideal ist es, nach jeder Mahlzeit und besonders nach süßen Nachtischen oder Naschereien zu putzen. Bitte denke daran, dass dein Kind alleine noch nicht richtig Zähne putzen kann. Es braucht wenigstens einmal am Tag deine geduldige Hilfe. Die altersgerechte Fluoriddosierung solltest du mit dem Kinder- oder Zahnarzt besprechen. Du hast Fragen zur richtigen Zahnpflege und zur Zahngesundheit bei Kindern? Gern kannst du diese im Rund-ums-Baby - Forum der Kinderzahnärztin Dr. med. Jacqueline Esch stellen.
Aua, mein Arm tut weh!
Wie die meisten Kinder, findet auch dein Kleines wahrscheinlich Spiele wie "Engelchen flieg" oder "Flieger" einfach herrlich. Es spricht auch nichts dagegen, dass du dein Kind fröhlich herumwirbelst. Fasse es dabei aber an den Oberarmen oder unter den Achseln, nicht an den Händen. Durch den heftigen Zug an den Gelenken könnte es sonst am Ellenbogen zu einer Verrenkung kommen. Dabei verschieben sich die im Gelenk verbundenen Knochen. Das kann übrigens auch mal passieren, wenn du dein Kind beim Spazierengehen oder Festhalten aus Versehen zu heftig am Arm ziehst. Egal, wie es dazu gekommen ist: Du musst mit deinem Kleinen zur Ärztin/zum Arzt. Das Gelenk muss möglicherweise eingerenkt werden. Keine Sorge, niemand wird dich schief anschauen. Verrenkungen können leicht einmal passieren.
Hört dein Kind gut?
Dass ein Kind am Anfang des dritten Lebensjahres Worte, Satzbau oder Aussprache häufig durcheinander bringt, ist normal und altersgerecht. Ebenfalls normal ist, dass es Plaudertaschen gibt und eher schweigsame Kandidaten. Aufmerksam solltest du werden, wenn ein Kind sprachlich über Monate hinweg keine Fortschritte macht. Das könnte daran liegen, dass es schlecht hört und deshalb kaum Neues dazu lernt. Dann braucht es Hilfe. Ein Hörtest beim Kinderarzt oder HNO-Arzt bringt Klarheit.