Je jünger Ihr Kind ist, desto eher gilt: Lieber einmal zu oft ärztlichen Rat einholen als einmal zu wenig.
Auf eigene Faust solltest du also möglichst wenig unternehmen, vor allem, wenn es um Medikamente geht. Dennoch ist eine kleine, gut sortierte Hausapotheke sinnvoll. Mit ihrer Hilfe bekommst du manche Situation leichter in den Griff. Das gehört hinein:
-
Brandsalbe bzw. Brandgel
Lindert den Schmerz leichter Verbrennungen. Aber niemals auf Brandblasen oder offene Stellen auftragen. Und immer erst und lange genug (10 Minuten) mit Wasser kühlen! -
Coldpack
Gelgefüllte Kompressen lassen sich gut kühlen und lindern den Schmerz, wenn dein Kleines sich mal eine Beule holt. Günstig ist es, die Kompresse im Eisfach aufzubewahren. -
Dauermedikamente
Dazu gehören alle Arzneimittel, die dein Kind oder ein anderes Familienmitglied regelmäßig bzw. in bestimmten Notfällen (etwa bei Asthma/Allergie) benötigt. Es sollte immer ein ausreichender Vorrat im Haus sein, der von Zeit zu Zeit erneuert wird.
-
Elektrolyt-Zucker-Lösung
Das Wichtigste bei Durchfall und Erbrechen ist der rasche Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und Salze, denn Austrocknen kann besonders für kleine Kinder rasch bedrohlich werden. Aus einem speziellen Pulver (z.B. Oralpädon oder Infektodiarstop) kannst du leicht die richtige Lösung zubereiten. Tipp: Biete die Lösung eiskalt an, dann kommt der salzige Geschmack nicht so zur Geltung. Ein Tipp zur Selbsthilfe: 4/5 Fachinger Wasser (natriumreich) und 1/5 Orangensaft (Kalium) gemischt haben fast dieselbe wirksame Zusammensetzung wie die Fertigpräparate. -
Fieberthermometer
Am besten ein digitales Fieberthermometer, das die Temperatur sekundenschnell genau misst. Es gibt eine große Auswahl. Lass dich von deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt oder in der Apotheke beraten, welches Thermometer sich im Alter deines Kindes besonders eignet. -
Fieber- bzw. Schmerzzäpfchen oder Saft
Für Kinder gibt es besonders geeignete Fiebermittel. Mittel für Erwachsene und solche mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure darfst du deinem Kind nicht geben! Besprich grundsätzlich mit deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt, wann du deinem Kind ein Fieberzäpfchen oder einen Fiebersaft geben kannst. Bitte achte immer darauf, die angegebene Tages-Höchstmenge nicht zu überschreiten. Kontrolliere von Zeit zu Zeit, ob die Dosierung der Zäpfchen in deiner Vorratspackung noch altersgerecht ist und schaue aufs Verfallsdatum. -
Hustensaft
Bei leichtem Husten darfst du je nach Hustentyp z.B. einen Efeu-Saft zum Schleimlösen oder einen milden Hustenstiller geben. Bei stärkerem Husten oder Fieber aber bitte immer vorher zum Kinderarzt! -
Hilfe bei Schnupfen
Babys haben in den ersten Lebensjahren viele Schnupfen durchzumachen. Da Babys vor allem "Nasenatmer" sind, macht ihnen das oftmals sehr zu schaffen. Bei den ersten Anzeichen können sterile, isotonisierte Meerwasserlösungen helfen. Sie befeuchten die Nasenschleimhäute und tragen zu einer rascheren Regenerierung bei. Frag dazu deinen Kinderarzt, den du bei einem ausgeprägten, das Baby belastenden Schnupfen ohnehin kontaktieren solltest. -
Juckreiz stillendes Gel oder Gerbstofflotion
Beide können die Beschwerden nach einem Insektenstich lindern, die Gerbstofflotion kann auch bei einem nässenden Ausschlag z.B. im Windelbereich helfen. -
Nasentropfen
Gerade Babys und Kleinkinder haben öfters mal eine verstopfte Nase. Ab und zu, etwa für die Nacht, sind auf das jeweilige Alter abgestimmte Nasentropfen zum Abschwellen und Beruhigen der Schleimhaut dann hilfreich. Isotonisierte Meersalzlösungen (gibt es als Nasenspray schon für Babys) empfehlen sich bei ersten Anzeichen - sie pflegen die trockenen Nasenschleimhäute und können auch bei leichtem Schnupfen helfen. Bitte denke aber daran, dass alle Tropfen/Sprays ohne einen ärztlichen Rat nicht über längere Zeit hinweg eingesetzt werden dürfen. Angebrochene Flaschen sind auch nur begrenzt haltbar. -
Pflaster
Pflaster brauchst du in allen Größen und Spielarten, sowohl zugeschnitten als auch am Stück. Bei den Kleinen kommen Kinderpflaster mit bunten Motiven meist besonders gut an. Geeignet sind für Babys und Kleinkinder hautfreundliche Pflaster, die ihre zarte Haut nicht reizen und sich leicht wieder ablösen lassen. Du benötigst aber auch eine Rolle mit Pflasterband, um Kompressen oder Verbände zu fixieren. Auch hier gibt es neben den Klassikern mit Super-Klebekraft besonders hautfreundliche Varianten. Besonders empfehlenswert sind spezielle nicht mit der Wunde verklebende Pflaster für Schürfwunden, Blasen und blutende Wunden, die z.B. von Fenistil angeboten werden. -
Pinzette
Investiere in eine gute Pinzette, mit der du Splitter und andere Fremdkörper sicher greifen kannst. Sinnvoll ist auch eine spezielle Zeckenpinzette, die du in ausreichender Plastikausführung für ein paar Mark in der Apotheke erhalten kannst. -
Verbandmaterial
Dazu gehören etwa steril verpackte Wundauflagen in verschiedenen Größen oder Mullbinden.
Tipp: In deinem (Auto-)Verbandkasten hast du von der Verbandschere über Binden bis zum Dreieckstuch eine gute Grundausstattung, die du nur in regelmäßigen Abständen auf Vollständigkeit und Haltbarkeit überprüfen solltest. Dein Apotheker ist dir dabei gerne behilflich. -
Wunddesinfektionsmittel
Wunddesinfektionsmittel ist bei jeder offenen Verletzung nötig. Am besten ist ein Spray, das nicht brennt. Lass dich von deiner Ärztin/deinem Arzt beraten, wann und wie du eine Wunde damit desinfizieren solltest und welche Produkte es gibt.
Falls Sie weitere allgemeine Fragen zum Thema Hausapotheke oder Gesundheit haben, können Sie diese jederzeit im Rund-ums-Baby-Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.