Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Trotzdem zur Krippe? Bitte um eure Einschätzungen...

Thema: Trotzdem zur Krippe? Bitte um eure Einschätzungen...

Guten Morgen, ich brauche mal die Einschätzungen von Außenstehenden: wir wohnen in einer Kleinstadt mit ca 5000 Einwohnern, in der es zwei Krippen gibt. Sicherheitshalber haben wir gleich nach der Geburt uns bei beiden für den diesjährigen August angemeldet, weil ich dann wieder arbeiten gehen möchte (nur 3 Vormittage). Nun ist es so, dass wir bei unserer Wunsch-Krippe, in der wir auch schon die Eltern-Kind-Gruppe besuchen, damit unsere Maus sich schneller eingewöhnt und auch schon andere Kinder kennt, eine Absage bekommen, weil es einfach zu viele Anmeldungen gibt. In der anderen Krippe könnten wir ab August hin, von dieser haben wir jedoch schon einiges schlechtes gehört (wobei man natürlich nie weiß, was davon wirklich stimmt) und reinweg vom Gefühl her würden wir sie auch nicht gerne dorthin geben. Jetzt sind wir am überlegen, ob wir diesen Platz sausen lassen und sie zehn Monate (3x 5-6 Std.) bei den Omas lassen und sie dann direkt in den Kindergarten mit 3 schicken (sofern wir da einen Platz bekommen). Andererseits ist es mir wichtig, dass sie auch jetzt schon regelmäßigen sozialen Kontakt zu anderen Kindern hat und sie freut sich auch immer, wenn wir zur Eltern-Kind-Gruppe fahren. Gut, es wäre dann ein anderer Kindergarten, aber ich denke, es würde aufs gleiche hinauslaufen und sie würde sich trotzdem übers spielen und die anderen Kinder freuen. Ich glaube, über kurz oder lang würde sie sich halt bei den Omas langweilen, weil die halt nicht so intensiv mit ihr spielen. Bei der anderen Krippe hätte ich dagegen nicht so das gute Gefühl... Was würdet ihr machen? Sie in die "2.-Wahl-Krippe" stecken, trotz ungutem Gefühl oder lieber noch länger zu Hause lassen bei den Omas ohne weitere soziale Kontakte mit Gleichaltrigen?

von Maikäferchen2017 am 15.03.2019, 08:20


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Ich würde mein Kind prinzipiell nicht in eine Einrichtung stecken, bei der ich ein schlechtes Gefühl habe, egal was die Alternativen sind. Ansonsten können Oma/Opa doch genauso die Sozialkontakte wahrnehmen. Was spricht dagegen, dass die mit dem Kind zur Eltern/Kind-Gruppe gehen? Oder zum Kindersport? Oder zum Babyschwimmen? Oder, oder, oder. Ich sehe hier jede Woche die Hälfte der Kinder beim Kindersport von Oma und Opa betreut. Das sind auch Sozialkontakte. Ich finde die Aussage, wenn Kind bei Oma und Opa ist, dann kann es keine Sozialkontakte haben mehr als befremdlich.

von basis am 15.03.2019, 08:27


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Klar könnten es die Omas genauso gut machen, aber bei unseren weiß ich, dass sie es nicht machen würden. Die eine ist schon etwas älter und verlässt grundsätzlich nicht oft unser Grundstück (wohnen zusammen), sitzt halt viel zuhause und ist eher von der "alten Generation", und die andere ist zwar eher "jünger" geblieben, kann aber weder schwimmen, noch hätte sie, auch nicht des Kindes zur Liebe, Lust auf eine Kindersportveranstaltung oder ähnliches. Beide Omas würden auf ihrem Hof was mit der Kleinen unternehmen (kochen, backen, basteln, Gartenarbeiten, Sandkiste, oder oder oder), aber nichts außerhalb machen. Vielleicht höchstens mal in den Zoo, aber das wäre schon die Ausnahme. Daher ja meine Bedenken...

von Maikäferchen2017 am 15.03.2019, 08:45


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Mein Kind sollte unbedingt in einen Kindergarten, weil mir der andere nicht gefiel. Nun bekamen wir doch in dem anderen einen Platz. Wir nahmen ihn dann an weil es anders einfach nicht mehr ging. Und was soll ich sagen, tolle Gruppe, Konzept (Teiloffen) echt toll umgesetzt, tolle Erzieher. Eingewöhnung hat 2 Wochen gedauert, er war aber schon 3,5 Jahre. Und der Kindergarten hat von außen einen total schlechten ruf ;) Ansonsten meiner war 3 Jahre mit mir "alleine", wir gingen 1 mal die Woche zum Kinderturnen und ansonsten waren wir Nachmittags viel draußen auf dem Spielplatz. Und nein meinem Kind war es nie langweilig ;) Es wird einfach oft überschätzt wie viele Sozialkontakte ein Kind unter 3 wirklich braucht. Ich selbst kam erst mit 5 in den Kindergarten (Oktober Kind, kam dann mit 7 in die Schule). Und es hat mir an nichts gefählt und meine Mutter hat nie auch nur einen Kurs mit uns (meiner kleinen Schwester und mir) besucht. War damals halt auch noch nicht so üblich. Das einzige was halt wirklich ist, das viele Kinder so Klein bereits betreut werden. Also vormittags gabs weniger Leute zum Treffen, aber das macht auch nichts. Zumal es geht um 3 Tage a 6 Stunden. Du hast also genug Zeit nachher und an den anderen 4 Tagen was mit dem Kind zu machen, das es unter andere Kinder kommt.

von Woelfini am 15.03.2019, 10:36


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Vielleicht schaust du mal, wie die Kündigunsfristen in der Krippe sind und hälst dir die Option offen in der Krippe zu starten und wenn es ganz und gar nicht passt zu kündigen und dein Kind dann notfalls von den Omas betreuen zu lassen? Bei uns gibt es nur eine Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Monatsende. Wenn man manche von den Eltern in unserer Kita reden hört, fragt man sich schon, warum sie ihre Kinder überhaupt hin bringen. Dabei ist unsere Kita wirklich nicht schlecht, aber natürlich kann man es nie allen recht machen. Käme mir auch drauf an, wer da schlecht redet. Gibt ja Leute, die machen immer aus ner Mücke nen Elefanten. Was man machen kann, mal wenn die Kinder draußen sind, an der Kita vorbei spazieren gehen und drauf achten wie die Erzieher so drauf sind. Stehen die nur zusammen? Spielen sie mit den Kindern? Wie ist der Umganston? Ansonsten würde ich mich noch fragen: wer betreut das Kind wenn die Omas krank werden? Da ist die Kita im Vorteil, weil die doch meist eine Betreuung gewährleisten. machen die Omas wirklich gar keine Ausflüge mit dem Kind? Spielplatz. Andererseits kannst du an den anderen Tagen ja auch mit dem Kind einen Kurs machen und andere Kontakte zu Kindern herstellen. Wird das Kind ein Jahr später in der selben Kita von der Krippe zur Elementargruppe wechseln oder kommt es dann in eine ganz andere Kita? Wie stehen die Chancen einen Ü-3-Platz zu bekommen, wenn es nicht in die Krippe geht?

von HSVMarie am 15.03.2019, 13:19


Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Bis letztes Jahr war es in beiden Kitas tatsächlich so, dass man von der Krippe automatisch einen sicheren Platz im Kindergarten hatte. Dies wurde dieses Jahr alles auf ein Punktesystem umgestellt. Man hat als Eltern einen Fragebogen bekommen (wieviele Kinder von einem sind bereits in der Einrichtung, wer arbeitet wieviele Stunden die Woche, hat man noch woanders angemeldet, usw.). Danach wird man dann bewertet und die mit den meisten Punkten bekommen halt den Platz. Man bekommt als Krippenkind seine "Pluspunkte" für den Kindergarten, aber sicher ist der Platz dadurch ja nicht. Könnte also durchaus angehen, dass man die Einrichtung wechseln müsste.

von Maikäferchen2017 am 15.03.2019, 14:32


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Also wenn Ihr Omas habt die das machen würden, würde ich das bevorzugen. Ich bin selber bei Omas und Opas gewesen und mit 3 in die Kita. Ich fande es super, denn zu der Zeit gab es noch die unter 3 Betreuung nicht so wie heute. Ich hatte trotzdem Freunde und Kontakt zu Kindern kann man auch auf andere Weise finden.

von QueenMum am 15.03.2019, 13:35


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Meine Tochter war bis sie 3 Jahre war mit mir zuhause. Ihr einziger Sozialkontakt war das wöchentliche Kinderturnen. Ich war auch nicht stundenlang auf Spielplätzen, ab und zu natürlich schon. Wenn das Kind vormittags bei der Oma ist, könnt ihr nachmittags ja immer noch was machen, wenn es dir wichtig ist. Dass sich ein Kleinkind langweilt, wenn es am ganz normalen Alltagsleben der Oma teilnimmt, glaube ich nicht. Meine Tochter hat sich zum Beispiel im Kindergarten sehr gelangweilt, weil ich mit ihr einfach mehr gemacht habe. Fuer sie war zusammen kochen, einkaufen, ab und zu Zoo interessanter. Wenn du den Omas vertraust und ein gutes Verhältnis hast, wuerde ich das in dem Alter vorziehen.

von Finale am 15.03.2019, 15:29


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

wegen den paar Stunden...Oma ..keine Frage....auser dei wär uralt und nciht mmobil...bis 3 jahre brauch man kein dDrama.....Oma und du habt doch so viel Zeit anderes zu unternehmen...ich verstehe nicht dass alle mit Krampf ihr Kinder abgeben wollen ...

von golfer am 15.03.2019, 20:55


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Bei einem Kleinkind stellen die Omas schon gute Sozialkontakte dar - und es ist ja auch nicht anzunehmen, dass sie sich mit dem Kind ohne weitere Kontakte in eine Art freiwilligen Hausarrest begeben. Von einem intensiven Spiel kann in einer großen Gruppe mit kleinen Kindern ohnehin nicht wirklich die Rede sein.

von Johanna3 am 15.03.2019, 22:08


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Wenn ich es richtig verstanden habe ist die Krippe nur für 10 Monate, dann würde sie in den Kindergarten wechseln. Für 10 Monate würde ich definitiv keine Krippe wählen. Kaum ist das Kind richtig in der Gruppe angekommen (was länger dauert als die eigentliche Eingewöhnung) muss es bald darauf wieder einen Wechsel mitmachen. Nee nee. Ich würde also auf jeden Fall die Alternative Omas wählen und wenn dir die Sozialkontakte so wichtig sind (und die sind bei so jungen Kindern vernachlässigbar, meistens sind es unsere Vorstellungen dass ein Kind sie braucht und ohne gleichaltrige unglücklich ist) diese an deinen freien Tagen nachholen. Wenn die Omas das Kind in ihren Alltag mit einbeziehen, sie beim Kochen putzen einkaufen und Gärtnern helfen darf lernt eure Tochter genau so viel oder mehr als sie in einer Krippe lernen würde. Ich sehe also keinen Grund für die Krippe wenn die Omas rüstig genug sind und positiv an diese Aufgabe heran gehen. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 16.03.2019, 06:48


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Danke für eure Meinungen. Wir müssen das Ganze wohl noch einmal überdenken und alles gegeneinander abwägen.

von Maikäferchen2017 am 16.03.2019, 07:31


Antwort auf Beitrag von Maikäferchen2017

Könntet ihr euch sonst noch nach einer Tagesmutter umgucken? Gut, wenn zwei Omas da sind zur Betreuung, dann sieht es ja noch entspannter aus. Bei meiner Schwester war das nicht der Fall und von daher nicht ganz vergleichbar, aber meine Mutter hat mit 68 Jahren einen Schlaganfall erlitten, da ging meine Schwester schon einige Zeit wieder arbeiten und unsere Mutter sollte die Zeit bis zum Sommer überbrücken. Anfang Dezember war der Schlaganfall. In die Krippe ist die Kleine erst 8 Monate später gekommen... meine Schwester hatte da also ein echtes Problem, was nur mit Hilfe einer Freundin, die gerade von ihrem Arbeitgeber freigestellt wurde, und arbeiten im Homeoffice bis teilweise ein Uhr nachts, aufgefangen werden konnte. Was ich sagen will: so weit weg der Gedanke auch sein mag und so jung die eigenen Eltern noch sind, es kann immer was passieren. Ich persönlich würde meine Eltern (selbst wenn ich es jetzt könnte) nicht über einen so langen Zeitraum einplanen. Mal ein, zwei Wochen in den Ferien, okay, aber nicht fast ein ganzes Jahr...

von Thiara82 am 17.03.2019, 20:51


Antwort auf Beitrag von Thiara82

mann kann bei Planungen aber nicht von Todesfällen und Krankheiten ausgehen...sondern von normalen Ablauf und paar Monate als lang zu bezeichen ist wohl übertrieben.....so viel zum Plan morgen.....oft müssen Pläne umgeschmnissen werden ..... wird plötlich dein Mann Pflegebedürftig...oh Mist nicht geplant....dein zweites Kind ist behindert aber du wolltest nach 6 Monaten arbeiten mmmm ...ich plane hat was ganz normales...und im Fall der Fälle muss man umplanen......

von golfer am 17.03.2019, 21:01


Antwort auf Beitrag von golfer

... darauf hinzuweisen, dass es auch kritisch sein kann, wenn man die Eltern und Schwiegereltern so fest verplant. Es muss ja auch nicht mal unbedingt was lebensbedrohliches sein. Genauso gut kann es sein, dass sich die Omas doch nicht mehr rüstig genug fühlen, wenn sie erst mal merken, wie anstrengend es sein kann, ein Kleinkind dauerhaft zu betreuen und dann doch noch abspringen. Dann steht sie knall auf Fall ohne Plan da. Es macht also schon Sinn, sich vorher auch über einen Plan B Gedanken zu machen. Wobei ich auch denke, dass man hier jetzt nicht über Ewigkeiten redet, sondern über ein paar Monate. Aber bedenken sollte man das trotzdem durchaus. Die Frage ist halt, welche und ob es überhaupt noch Alternativen gibt im Zweifel. Und wenn man da vorher drüber nachgedacht hat, dann läuft man später ggf. nicht gegen eine Wand, wenn man eh schon mit der Situation (z.B. schwerwiegende gesundheitliche Probleme der Großeltern) überfordert sein sollte. So ganz abtun würde ich den Einwand deshalb nicht. Allerdings bleibe ich auch dabei, dass ICH mein Kind nicht in eine Einrichtung geben würde, bei der ich ein schlechtes Gefühl habe.

von basis am 19.03.2019, 08:25