Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Probleme in der Krippe

Thema: Probleme in der Krippe

Hallo, vielleicht kann mit hier jemand helfen. Unser Sohn Felix geht seit zwei Monaten in die Krippe (er ist 20 Monate). Leider läuft es nicht so, wie wir uns das gedacht hatten. Anfangs klappte es noch ganz gut, obwohl es mit der "Eingewöhnung" auch nicht so gut lief. Jedenfalls nicht so wie man da überall liest wie so eine Eingewöhnung ablaufen soll. Nun gut. Trotzdem kam Felix anfangs mehr oder weniger zurecht, es wurde aber von Woche zu Woche schlechter bis es so war, dass er weinte wenn ich ihn hin brachte und er weinte, wenn ich ihn abholte. dann war er erst mal eine Woche krank. Wieder in der Krippe meinten die Erzieherinnen, wenn ich weg wäre, wäre soweit alles in Ordnung und er würde angeblich nicht weinen, nur wenn er mich sieht würde er weinen. inzwischen ist es so, dass es eigentlich täglich Beschwerden gibt, weil der Kleine andere Kinder schlägt oder sogar beißt. Die Erzieherinnen sind schon sehr genervt, sie haben schon Ärger mit anderen Eltern. Es gab auch schon ein Gespräch mit der Leiterin die sogar das Wort "Verhaltensauffällig" fallen lies. Wir sind am Boden zerstört und wissen nicht weiter. Zu Hause ist er ein lieber Junge, ganz normal. Er hat auch seine Macken , wie wohl jeder in dem alter. Aber verhaltensauffällig ... ?? Wir sind auch unter zeitdruck, weil ich in Kürze wieder arbeiten muss. Am liebsten würde ich ihn raus nehmen, aber das geht nicht. Was tun? Verzweifelte Grüße

von "Annabell" am 21.12.2018, 18:03


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Was genau erwartet die Leitung von Euch? Der Kleine ist 20 Monate, ihr könnt ihn wohl kaum Zuhause ins Gebet nehmen. Ich finde Hauen und Beißen bei entspreghend veranlagten Kindern nicht ungewöhnlich, gerade, wenn die gestresst sind. Ist natürlich betreuungsintensiver fürs Personal. Wenn Du keine Alternative hast, was soll man Dir raten? Wir hatten bei uns 3 jährige, die massiv gehauen und gebissen haben im Kiga, wenn man da bei einem 1-jährigen nicht klarkommt, die ja nun nicht mal halb so mobil sind, spricht das nicht gerade für die Einrichtung. Wie ist denn der Betreuungsschlüssel?

von emilie.d. am 22.12.2018, 06:44


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Also ehrlich gesagt war mein erster Gedanke auch: „Was erwarten die Erzieherinnen? Nur pflegeleichte Kinder?!“ ... das entspricht einfach nicht der Realität. Nirgends. Natürlich gibt es die, aber nicht ausschließlich. Meine Tochter hat sich auch sehr sehr schwer getan bei der Eingewöhnung und auch noch einige Zeit danach, weil dann auch noch die Eckzähne kamen. Sie hat zwar nicht gebissen oder war aggressiv gegen andere, sondern eher zu schüchtern und kam nicht so mit der Gruppe klar, war aber somit auch sehr betreuungsintensiv. Sie hat viel „Sondernbehandlungen“ erhalten, es wurde viel auf sie eingegangen, so dass es jetzt wunderbar läuft (nach aber insgesamt 3-4 Monaten). Nicht einmal würde sich beschwert. Im Gegenteil, ich habe aus schlechten Gewissen gefragt, ob sie das überhaupt leisten könnten. Zum Glück war das der Fall! Aber vermutlich auch nur, weil der betreuungsschlüssel gut ist (3:11 und zusätzlich eine Praktikantin). Nach und nach werden jetzt ihre Sicherheitsgebenden „sondernbehandlungen“ abgebaut. Ich möchte damit sagen: Gerade bei anstrengenden Kindern zeigt sich, wie gut eine Krippe ist, mit einfachen Kindern kommen alle klar. Die Aufgabe ist, dass sie Erzieherinnen auf ihn eingehen und Lösungen finden. Im besten Fall auch im Gespräch mit dir bleiben. Übrigens beisst einer Jungs in der krippengruppe meiner Tochter. Ich weiß dass sie im Gespräch mit der Mutter stehen, aber nicht im „Problemgespräch“, sondern im gemeinsamen Gespräch Lösungen zu finden und an einem Strang zu ziehen.

von März2016 am 22.12.2018, 09:25


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Was mir gerade noch einfällt: Hier in den Städten gibt es in solchen „Familienhilfen / Erziehungshilfen“ der diakonie etc.. dort gibt es auch Fachabteilungen für Krippenbetreuungen. Die kann man in solchen Fällen auch zu Rate ziehen und sie kommen dann zb in die Krippe vor Ort und schauen sich das ganze an, geben die Erzieherinnen Tipps, besprechen die Situationen usw. Also als „neutraler Beobachter“. Das war bei uns auch im Gespräch, wenn es dann nicht besser funktioniert hätte. Finde ich eine gute möglichkeit. Informiert dich doch mal bei der Stadt, ob es vielleicht sowas auch bei euch gibt?

von März2016 am 22.12.2018, 09:29


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Das "unangenehme" Verhalten von Kleinkindern hat meist ein und die selbe Ursache! Sie möchten etwas sagen, können es aber schlicht und ergreifend noch nicht ausdrücken! Leider ist das ein ganz normales Verhalten, gerade auch wenn so viele Kinder auf einander hocken. Beim einen ist es mehr und beim anderen weniger ausgeprägt. Meist wird es kurz vor einem Sprachlichen Sprung deutlich schlimmer. Was hilft? Die Zeit, es wird besser wenn die Kinder sprachlich besser werden. Ansonsten bleibt einem nur, das Kind sehr genau zu beobachten und die genaue Ursache raus zu finden, vorallem zu versuchen rechtzeitig einzugreifen. Es kann durch aus sein, das er mit den anderen Kindern kontakt aufnehmen möchte oder sogar zeigen möchte er hat sie lieb ;) Aber eben auch das er sich bedrängt fühlt und sich dadurch Verteidigt. Was mich wundert ist, das die Erzieher das Verhalten auffällig nennen wo es doch leider normal ist. (bin Tagesmutter) Das die Eltern der anderen Kinder nicht begeistert sind ist klar, aber am Ende könnt auch ihr nicht viel machen. Der Ball liegt ganz klar bei den Erziehern, nur die können in ihrer Umgebung das "Problem" klären. Spiel den Ball doch mal zurück wenn sie dich wieder Bitten was zu machen und frag was sie selbst schon gemacht haben bzw. machen möchten um das problem zu lösen.

von Woelfini am 22.12.2018, 09:32


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

die sind einfach zu klein für die Krippe....nicht alle Kinder sind gleich ...ich denke 3 Jahre ist das passende alter....dieses outsourcen ist einfach nciht für alles ok.....und was ist da verhaltensauffällig enn man mitteilt das es einem nicht gefällt ....wenn du was nciht willst gehst du auch oder änderst die Situation

von golfer am 23.12.2018, 09:24


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Ich finde auch das "schlagen und hauen" in dem Alter noch normsl sind. Wie sollen die kleinen denn sonst Ausdrücken das ihnen was nicht passt? Sie können es sprachlich ja noch nicht. Mein Sohn haut auch wenn ihm sein Kumpel ein Spielzeug weg nimmt oder ihn ärgert. Wir üben natürlich das er es anders machen kann um sich zu wehren sber das ist halt anstrengend und dauert seine Zeit. Und genau das ist die Aufgabe der Erzieher im Kindergarten! Kinder dann gleich als verhaltensauffällig abzustempeln ist einfach typisch für die heutige Zeit. Lg

von Sterntaler-2016 am 23.12.2018, 09:59


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Hallo. Also nach zwei Monaten ist ja noch keinr große Zeit vergangen. Ich selber arbeite auch in einer Krippe und wie oben schon gesagt wurde, fehlt den kleinen Mäusen noch die sprachliche Möglichkeit zu sagen was das Problem ist. Schlagen und beißen ist nicht schön, aber die Kolleginnen sollten sich bewusst sein, dass dein Kleiner jetzt viel Nähe und Zuwendung braucht. Meine eine Kollegin musste mal 4 Monate mit einem Jungen auf dem Sofa sitzen, damit er alles beobachten konnte. Wehe ihr wenn sie nur aufstand. Irgendwann akzeptierte er auch mich, aber fing an andere Kinder von Sofa zu schubsen. Das gab sich mit den ersten Wörtern die kamen. Nach 8! Monazen zog er dann los und wir konnten den Tag wieder runter vom Sofa genießen. Ich will damit sagrn, dass jedes Kind individuell ist und einfach seine Zeit braucht. Hast du sie Möglichkeit, dass er sonst zu einer Tagesmutter kann? Sag den Erzieherinnen aber bitte, dass du es ganz furchtbar findest, dass sie dein Kind gleich als verhaltensauffällig betiteln. Sie kennen ihn doch gar nicht richtig. Hoffe für dich, dass sich die Situation entspannt im neuen Jahr.

von Susibella31 am 23.12.2018, 15:36


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Ich kann die Erzieher und die anderen Eltern verstehen. Mein Kleinster Sohn musste unter solchen "Attacken " leiden. Es war für uns als Familie schlimm,er schlief schlecht bis gar nicht und wachte in der Nacht ständig auf und er ging vorher gerne hin,dann gab es nur geweine und er sträubte sich hin zu gehen. Als verhaltensauffällig würde ich das in dem Alter noch nicht bezeichnen. Ich denke aber DEIN Sohn merkt das du nicht mit allem einverstanden bist was dort läuft(Eingewöhnung).

von kati1976 am 26.12.2018, 18:07


Antwort auf Beitrag von "Annabell"

Ich denke, dass Felix in der Krippe nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er eigentlich noch braucht. Leider sieht so etwas der übliche Personalschlüssel nicht vor. Vor nicht allzulanger Zeit gab es noch den Ausdruck "Kindergartenreife". Er ist heute regelrecht verpönt. Und zwar besagte er, dass Kinder unter 4 (!) Jahren oft noch nicht reif genug für den Besuch einer KiTa waren. Vermutlich kannst du ihn schon aus der Krippe nehmen - auch wenn es für dich nicht gut passt. Es hätte schließlich auch weitergehen müssen, wenn du keinen Krippenplatz bekommen hättest. Immerhin zeigt dein Kind deutlich, dass es in der Krippe überfordert ist - wobei ich es albern von den Erzieherinnen finde, Überforderung mit Verhaltensauffälligkeit gleichzusetzen,

von Johanna3 am 30.12.2018, 20:48


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Dein Sohn zeigt ganz klar, dass es ihm zu viel ist. Die Erzieher kommunizieren auch - es passt nicht....evtl. passt der Personalschlüssel nicht.... Was tun? - Vater nimmt Elternzeit, betreut das Kind zuhause - Länger Elternzeit nehmen, den Gürtel halt enger schnallen..... - Eine Tagesmutter suchen, die sich individueller kümmern kann - Eine Oma/Opa kümmern sich.... - andere Einrichtung suchen und nochmal Eingewöhnung probieren Nicht jedes Kind passt in diesem jungen Alter in eine Einrichtung. In eine Einrichtung zu gehen bedeutet für viele Kinder auch großen Stress....der ganze Tag wird fremdbestimmt. Man kann halt im Leben nicht immer alles haben. Letztendlich sind die Eltern für ihr Kind verantwortlich und keine Einrichtung....ihr müsst gucken, dass sich Euer Kind gesund und stabil entwickeln kann.

von Flirrengel am 01.01.2019, 12:08