Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Private Krippen besser als öffentliche?

Thema: Private Krippen besser als öffentliche?

Hallo, ich bin gerade auf Krippensuche (besser gesagt habe ich meine Kleine natürlich schon vor Monaten für städtische Krippen angemeldet). Jetzt frage ich mich, ob eine private Krippe vielleicht besser wäre. Kosten private Krippen denn auch mehr? Wenn ja: Lohnt sich das Geld weil besserer Personalschlüssel, schönere Einrichtung etc.? Wer kennt sich aus oder hat Erfahrung/Vergleich?

von SusanT am 25.09.2019, 13:46


Antwort auf Beitrag von SusanT

Das kann man so pauschal nicht sagen. Privat und privat ist nicht unbedingt das gleiche. Hier hätte es eine sehr teure private gegeben, die sei sehr gut, viel Personal etc. pp. Dann mehrere Elterninitiativen. Die sind so pseudoprivat, mir hat es da nicht gefallen (wir haben aber sowieso keinen Platz bekommen). Dann gab es noch eine andere private KiTa, die haben große interne Probleme und teuer sind sie auch. Trotzdem wäre die evt. gegangen, wenn wir gar keinen Platz in einer städtischen gefunden hätten. Meine Privatmeinung: eine tolle Erzieherin wiegt die Einrichtungsmängel auf und bei einer, mit der das Kind nicht klarkommt, nützt die bestausgestattetste Spielecke nichts. Grüße, Jomol

von Jomol am 25.09.2019, 20:55


Antwort auf Beitrag von SusanT

Das ist sehr unterschiedlich. Unsere Erfahrung: Krippe 1: Privat, monatlich insgesamt ca. 700 € mehr als städtische KiTa, Ausstattung topp, bilingual, fantastisches pädagogisches Angebot, Elternschaft sehr wohlhabend und international. Also alles auf den ersten Blick tipptopp. Nach dem Besuchstag hatten wir jedoch irgendwie kein gutes Bauchgefühl und haben auf eine Anmeldung verzichtet. Später haben wir von anderen Eltern dort erfahren, dass ständig Erzieher im schlechten gehen, die Leitung sich nicht an Vereinbarungen hält und die Stimmung mies ist. Einige haben ihr Kind noch vor Ende der Mindestvertragslaufzeit dort rausgeholt und lieber doppelt gezahlt bzw. beruflich zurückgeschraubt, bis das Kind woanders betreut werden konnte. Krippe 2: Privat, über Arbeitgeber, monatlich 200 € mehr als städtische KiTa. Bilingual, vegetarisch, tolle Ausstattung. Aber auch hier am Besuchstag kein gutes Gefühl. Leitung und Erzieher erschienen den Kindern gegenüber recht kühl. Krippe 3: Privat, über den anderen Arbeitgeber, monatlich 90 € mehr als in der städtischen KiTa. Ausstattung ebenfalls topp, mit Leitung und Erziehern hat es gleich klick gemacht. Kind 1 hatte dort eine tolle Zeit. Krippe 4: Städtische KiTa in sozio-ökonomisch-kulturell schwierigem Umfeld. Direkt an Bundesstraße gelegen, winziger Garten, Caterer entspricht nicht unseren Vorstellungen. Wir könnten jederzeit wieder einen Platz in Krippe 1-3 bekommen. Trotzdem wird Kind 2 ab Herbst diese Einrichtung besuchen. Warum? Kind 1 geht inzwischen dort „gezwungenermaßen“ (Sprengelprinzip) in den Kindergarten. Er und wir finden es dort super. Herzliche und engagierte Erzieher, eine offene und ehrliche Leitung, klare Regeln, gute Personaldecke etc. Fazit: Die Trägerschaft und die Kosten sagen rein gar nichts darüber aus, wie gut oder schlecht eine Einrichtung ist. Letztlich muss sie zu dem Kind und den Eltern passen. Viel Erfolg bei der Suche!

von vb123 am 25.09.2019, 22:37


Antwort auf Beitrag von SusanT

Es steht und fällt mit den Erziehern und dem Personalschlüssel. Rest ist dann relativ egal. Wobei ich meine Kinder in keiner öffentluchen hatte, sondern privat plus zusätzlich Kinderfrau. Kind 2 war als Baby dann nur bei Kinderfrau.

von emilie.d. am 26.09.2019, 06:11


Antwort auf Beitrag von SusanT

Ich glaube auch, das steht und fällt mit den Erzieherinnen. Wir haben einen städtischen Kitaplatz ergattert und die Schlumpfine ist dort glücklich, ich bin sehr zufrieden. Und das, obwohl von den drei Planstellen nur zwei besetzt waren, die dritte Stelle wurde mit Azubis und Springern abgefangen. Und nachdem jetzt noch eine der beiden "Haupterzieherinnen" gekündigt hat, wurde auch das sehr gut abgefangen. Auch die privaten Kitas haben das Problem, dass es zu wenige Erzieherinnen gibt. Und dort scheint es dann häufiger Standard zu sein, dass nur eine ausgebildete Erzieherin mit zwei Hilfskräften arbeitet. Da setzt sich hier die Stadt schon gut ein, dass zumindest Erzieherinnen in Ausbildung im letzten Lehrjahr eingesetzt werden oder wie jetzt gab es hier eine Studentin der Kinderpädagogik, die in ihren Semesterferien Vollzeit in der Gruppe war und im Semester jetzt weiterhin stunden- oder tageweise in der Gruppe ist, um auch eine Kontinuität zu wahren. Und unsere städtische Kita kocht selbst und es scheint den Kindern wirklich zu schmecken. Und wie ich finde ein gutes Zeichen: Die Erzieherinnen essen mit. Ich weiß von einer Erzieherin einer an sich wirklich guten privaten Kita, die tolle Sonderleistungen bekommt, aber die das Mittagessen der Kinder (vom Caterer) nicht anrührt, weil sie es eklig findet. Ich glaube, das Bauchgefühl ist ein guter Ratgeber. Soweit man überhaupt eine Wahl hat einfach mal anschauen und darauf hören. Ansonsten spielen denke ich auch "harte Fakten" eine Rolle: Entfernung zur Kita finde ich wichtig, hier sind es mit Bahnfahrt etwa 25 Minuten einfacher Weg, das ist schon sehr lang. Wir ziehen bald um und wohnen dann direkt um die Ecke der Kita, daher nehmen wir das jetzt in Kauf. Sonst wäre mir das definitiv zu weit. Und es gibt Kitas mit ganz kruden, knappen Abholfenstern. Das ist bei uns wirklich schön flexibel, außer während dem Mittagsschlaf und den Essenszeiten können wir die Kids immer holen. Und auch als es morgens zum Frühstück einmal knapp wurde hat keiner was gesagt, wenn das eben einmalig passiert. Irgend jemand hatte hier mal was von kleinen Abholfenstern stündlich geschrieben, da hätte ich schon ein großes Problem.

von weekend am 26.09.2019, 09:38


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Hier gibt es 2 große private Träger mit sehr vielen Kitas mit verschiedenen Konzepten, dann noch städtische Kitas, kirchliche Träger, einen Träger (Krankenhaus) mit 3 Kitas und noch Elterninitiativen. Bis auf die Elterninitiativen tun sich die Kitas preislich wenig. Die Differenz liegt bei etwa 30 €. Die Preise fürs Essen liegen bei irgendwas zwischen 50 € und 90 € im Monat. Bei den Elterninitiativen muss man zusätzlich zu den monatlichen Beiträgen noch einen Mitgliedsbeitrag im Jahr zahlen und natürlich auch Zeit und Arbeit investieren. Die Qualität kann sich innerhalb kurzer Zeit verändern. Leitungswechsel und Erzieherwechsel. Was ich aber ganz sicher sagen kann, je länger sie Kita geöffnet hat, umso häufiger wird das Kind nicht von den eigenen Gruppenerziehern betreut. Besonders morgens und Nachmittags ist es dann häufig so, dass kein eigener Gruppenerzieher da ist. Denn die können ja keine 12 Stunden am Tag arbeiten. Noch problematischer ist es, wenn die Kita keine Schließzeiten hat. Ich genieße es momentan sehr, dass unsere neue Kita nicht so lange geöffnet hat und durch Schließzeiten schon einige Urlaubstage der Erzieher weg sind. So kann es nicht so häufig sein, dass ein Erzieher Urlaub hat, einer krank ist und einer erst spät kommt.

von HSVMarie am 26.09.2019, 14:18


Antwort auf Beitrag von SusanT

wirklich "private" Krippen sind die absolute Ausnahmen. die meisten Einrichtungen sind entweder von einem öffentlichen Träger (z.b. stadt) oder von einem "freien" Träger, also einem Wohlfahrtsverband bzw gemeinnützigen Verein. und dann gibt es natürlich noch kirchliche Einrichtungen. an sich werden die trotzdem alle vom Jugendamt überwacht und zu einem Teil finanziert. sie alle müssen sich an das SGB 8 und das Kitagesetz des Bundeslandes halten. in Normalfall haben die auch alle in etwa den gleichen betreuungsschlüssel. mehr Personal bekommt man nur als Integrationsskita oder durch Praktikanten. sonst geht zusätzliches Personal finanziell immer komplett zu Lasten des jeweiligen Trägers. er bestimmt also, ob er zusätzlich Geld ausgeben will, um mehr Personal einzustellen. Wohlfahrtsverbände haben dafür meist einfach kein Geld, bei kirchlichen Trägern kommt es stark auf die jeweilige Gemeinde an. Elterninitiativen schrauben entweder die Beiträge sehr hoch, um das alles finanzieren zu können, haben großzügige Spender oder, und das ist meistens der Fall, erwarten sehr viel Engagement in Form von Arbeitsstunden der Eltern, auch zum Teil direkt als Hilfe bei der Kinderbetreuung. am besten ausgestattet (materiell und personell) sind meist Betriebskitas großer oder gewinnstarker Konzerne.

von Schnegge89 am 27.09.2019, 13:28


Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Ich habe in einer privaten gearbeitet. Absolute Katastrophe. I haberin nur auf Geld aus. Einrichtung Ikea (für zu Hause top, aber dem Alltag mit vielen Kindern nicht gewachsen...) Essen wurde zu wenig bestellt in der Annahme, dass eh nie alle da sind. Wenn doch was übrig war, wurde es manchmal im zugehörigen Cafe verkauft (illegal 2 mal Geld für das selbe Essen eingenommen) und Inhaberin war echt schrecklich. Ihre Mitarbeiter wechseln ständig,weil man dort den Kindern keine gute Zeit geben kann. Also besser als die ist jede städtische....

von Mama-von-Linchen am 27.09.2019, 21:02