Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Kind wird gekratzt und gebissen

Thema: Kind wird gekratzt und gebissen

Hallo zusammen, Unser Kind ist fast 15 Monate alt und geht seit 01.11.18 in die Krippe (mit ein paar Krankheitspausen). In der kurzen Zeit wurde sie bereits zwei mal ganz heftig blutig gekratzt mit blau unterlaufen stellen (immer im Gesicht) und heute wurde sie ins Gesicht gebissen, sodass sie blaue flecken im Gesicht hat. Zum Glück sind die Bisswunden nicht offen!!! Und es war jedes mal das gleiche Kind. Die Erzieherinnen beteuern jedes mal, dass sie nicht immer überall sein können und dass es immer so schnell und unvorhersehbar geschehen ist. Es handelt sich jedoch um eine Aufsichtspflichtverletzung! Ich hätte heulen können, mein Kind so zu sehen! Morgen wollen wir mal mit der Leiterin sprechen. Habt ihr Tipps? Ist euren Kindern auch schon so etwas passiert? Wie wurde das Problem gelöst? P.S.: Wir sind so froh einen der begehrten Plätze in dieser KiTa mit herausragendem Ruf bekommen zu haben! Dann sollte sie doch auch in der Lage sein, das Problem vernünftig zu klären?! Vielen Dank im voraus!

von KIWI am 07.01.2019, 19:43


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Ja, ist uns passiert, wurde so gelöst, dass schlagendes Kind unter besondere Aufsicht kam. Wie ist denn bei Euch der Betreuungsschlüssel, daran könnte es halt scheitern. Aufsichtsverletzung sehe ich nicht. Beaufsichtigen heißt nicht, ständig daneben stehen.

von emilie.d. am 07.01.2019, 21:01


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Es ist keine Aufsichtsverletzung und passiert bei kleinen Kindern leider, wenn die zu eng aufeinander hocken. Das passiert auch oft genug vollkommen unvorhersehbar, da haben die Erzieher völlig recht. Das soll aber nicht absprechen, dass sie natürlich versuchen sollten Situationen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Immer lässt sich das aber nicht verhindern. Und je nach Alter des "Täters" ist es eben auch nicht gerade einfach da "vernünftig" auf das Kind einzuwirken. Krippenkinder können es halt noch nicht verstehen. Ja, Kind 1 ist zwei Mal heftig gebissen worden und beide Male vom gleichen Mädchen. Beim ersten Mal haben beide zusammen friedlich hinter einer Couch gespielt, keiner hat sie dort im Blick gehabt und plötzlich waren sie sich nicht mehr einig. Er hat geschubst, Mädchen hat ihn in die Wange gebissen (hat leicht geblutet und der Gebissabdruck blieb mehrere Tage sichtbar). Konsequenz war, dass das Sofa an der Wand stand, da keiner mehr hinter klettern konnte und die beiden eine Zeit lang nur da gespielt haben, wo man sie im Blick hatte. Zweites Mal waren sie bereits 3, sind sich über irgend ein Spielzeug in die Haare gekommen und sie hat aus Reflex ihm in die Schulter gebissen. Er hat daraufhin zurückgebissen. Und damit war die Beißerei dann endgültig vorbei. Beide bekamen einen Anschiss. Das ist jetzt etwa 1,5 Jahre her und die beiden sind gute Freunde. Kind 2 wurde mit knapp 2 einmal in die Hand gebissen. Die Erzieher standen daneben. Er hatte ein Bobbycar, war kurz abgestiegen. Mädchen stieg auf, er wollte es zurück und fing an auf sie einzureden. Sie (gleich alt) konnte aber nicht so gut reden und als ihr die Worte ausgingen kam plötzlich der Biss in die Hand. So schnell können die Erzieher weder sehen, was passieren wird noch einschreiten. Dafür zieht Kind 2 gern andere an den Haaren und genau wie Kind 1 haut es gern mal zu, wenn Worte nicht mehr helfen. Ist bisher niemand wirklich verletzt worden, ist aber auch nicht gerade schön. Kann man aber auch nicht vorhersagen - kann ich ja nicht mal Zuhause, wenn beide Kinder zusammen spielen. Da legt sich nach 20 Minuten perfektem Zusammenspiel plötzlich bei einem Kind ein Schalter um und dann wird geschubst, gehauen und Haare werden gezogen bis ein Kind heult. Ich will weder Beißen noch Hauen oder Schubsen per se entschuldigen oder abtun, aber wenn man sein Kind in eine Einrichtung mit 15 und mehr Kindern in einer Gruppe gibt, dann muss man gerade bei U3 Kindern damit rechnen, dass die sich irgendwann nur noch körperlich ausdrücken können. Das ist weder gut noch richtig, aber normal und natürlich. Die Frage ist, wie die Erzieher langfristig damit umgehen und wie das Kind sich entwickelt. Ist es nur eine Phase oder bekommt man es nicht in den Griff?= Deshalb würde ich kein Gespräch bei der Leitung machen, sondern mit den Erziehern sprechen. Wegen so einem Vorfall gleich zur Leitung zu rennen halte ich für übertrieben und da dann womöglich wegen Aufsichtspflichtverletzung zu wüten für kontraproduktiv und in gewissem Sinne lächerlich. Ich würde ruhig und sachlich klären, welche nächsten Schritte die Erzieherinnen planen und wie man gedenkt mit den Aggressionen des Kindes umzugehen. Wichtig wäre hier ja für das Kind, dass man weiß warum es aggressiv wird. Also, ob es z.B. von anderen Kindern gereizt wird, ob es schnell überreizt ist, zu müde, zu hungrig, zu wenig Kuscheleinheiten, zu viel Langeweile, zu wenig gleichaltrige Spielpartner,... Da muss man ansetzen. Aber da kannst Du rein gar nichts machen. Ansonsten hilft gegen Kratzen oft schon häufiger Fingernägel schneiden, dann sind die Auswirkungen oft nicht so heftig. Und im Zweifel muss ein Dauerbeißer halt unter Daueraufsicht.

von basis am 08.01.2019, 14:18


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Aufsichtspflichtverletzung ist jawohl etwas lächerlich. Was erwartet man denn wenn man Kinder in dem Alter in einer Gruppenbetreuung gibt? Das die Erzieher zu 100 % die Kinder im Auge haben kann bzw. muss. Dann lade dir mal 8 Kleinkinder ein und passe diese auf. Das es nicht schön ist wenn das eigene Kind gebissen oder gekratzt wird keine Frage. Aber man sollte das Gespräch mit den Erziehern suchen und nicht die Leitung bemühen. Und man sollte auch immer im Blick halten das morgen das eigene Kind ein anderes beißt oder kratzt. Wie schon geschrieben wurde wie sollen sich Kinder in dem Alter denn ausdrücken.

von Dream2014 am 08.01.2019, 16:00


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Dass kleinstkinder schubsen, hauen, an den Haaren ziehen und auch Mal beißen ist völlig normal. Zu Hause mag das nicht vorkommen, weil das Kind sich da nicht "durchboxen" muss wie in der Kita. Es ist eigentlich immer wenigstens ein Kind in der Gruppe, das sich körperlich stärker versucht durchzusetzen als andere. Diese Kinder werden (so kenne ich das) stärker unter Beobachtung gesetzt um in gefährlichen Situationen schneller und möglichst frühzeitig eingreifen zu können. Aber selbstverständlich gelingt das nicht immer. Oft beißen die Kinder von einer Sekunde auf die nächste ohne dass es vorher ersichtlich war. Auch beißkinder können nicht den ganzen Tag neben der Erzieherin sitzen. Natürlich ist es nicht schön wenn ein Kind verletzt wird. Aber eine Aufsichtspflicht Verletzung liegt frühstens dann vor wenn die Kinder ohne Aufsicht im Raum waren oder die Erzieherinnen extrem unaufmerksam. Du solltest mit solchen Anschuldigungen vorsichtig sein. Wenn du solche Vorkommnisse für dein Kind in Zukunft ausschließen möchtest wirst du nicht drumherum kommen dein Kind aus der Gruppenbetreuung abzumelden. So leid es mir tut. Aber auch die engagierteste, fürsorglichste und aufmerksamste Erzieherin der Welt wird nicht verhindern können dass andere Kinder dein Kind oder es sich selbst in der Kita verletzt. Jeckyll PS und von extremen beißen würde ich erst reden wenn es mehrmals die Woche geschieht. Drei Verletzungen in mehr als zwei Monaten sind nicht wenig aber weit von "häufig" entfernt.

Mitglied inaktiv - 08.01.2019, 16:43


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Ich schließe mich den anderen an, da wurde schon vieles gesagt. Aber mal abgesehen davon, wie ist denn die Position deiner Tochter in diesen Situatinen gewesen? Das andere Kind lauert ja bestimmt nicht einfach anderen auf und fällt dann beißenderweise über sie her. Wie war sie denn daran beteiligt? Das ist nicht böse gemeint, aber ich kenne das von meinem Sohn, der sehr willensstark ist. Wir regelmäßig mit meiner Freundin und deren Kindern. Sie verstehen sich gut, doch ihr Sohn beißt meinen Kleinen immer wieder. Warum? Mein Sohn ist körperlich und verbal um Monate voraus und mit seinen 2,5 Jahren, kann er noch nicht immer die Grenze einschätzen, wann für sein Gegenüber aus Spiel ernst wird und wann er sich so bedrängt fühlt, dass er dann zubeißt. Klar finde ich es nicht lustig 2-3 mal im Monat die Zahnabdrücke meines Patenkindes auf dem Körper meines Sohnes zu sehen, ganz zu schweigen von der echt bühnenreifen Vorstellung von "der sterbende Schwan", die meiner dann abzieht. Und sicher versuchen wir so Situationen zu verhindern und nehmen die beiden sofort auseinander, wenn es doch vorkommt. Doch das ganze ist eben ein Lernprozess, der nicht von heute auf morgen fertig ist. Aber man muss den Kindern eben auch die Möglichkeit geben, den Umgang miteinander zu lernen. Das ist Arbeit für alle Beteiligten und manchmal eben auch mit Schmerzen verbunden. Wenn du das deiner Tochter nicht zumuten willst, dann müsstest du sie aus ner Gruppenbetreuung rausnehmen und in eine Einzelbetreuung geben. ... Lg

von Ingata am 08.01.2019, 23:20


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Oh doch es gibt Kinder die immer über das selbe Kind herfallen,auch in diesem Alter. Mein Sohn war Opfer eines solchen Kindes. Das haben sämtliche Erzieher der Krippe bestätigt. Es gibt davon auch Filmaufmahmen da die Eltern das nicht glauben wollten. (Natürlich wurden alle Eltern informiert) Leider ist dieses Kind heute,Vorschulkind,immer noch so.

von kati1976 am 09.01.2019, 21:20


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Hallo Wir kennen das leider auch,mein kleinster Sohn musste das auch ertragen. Die Erzieher können ihre Augen aber nicht überall haben. Ich finde es aber auch immer blöd,wenn gesagt wird ist normal. Ich finde es absolut nicht normal. Ich habe 5 Kinder und keiner hat sowas gemacht. In der Krippe bei den Großen gab es sowas auch nie.(ist immer ein Argument von Eltern mit solchen Kindern) Ich würde auch mit der Leitung reden und wissen wollen was die Gedenken zu machen damit dein Kind nicht ständig attackiert wird.Wichtig ist ja auch das Bisse sehr gefährlich sein können. Lass dich nicht abwimmeln mit dem oben genannten Argument,wenn die Erzieher wissen das da so ein Kind ist müssen die was machen. Unsere Erzieher waren super,aber das aggressiv Kind er echt hinterlistig,der hat jede unbeobachtete Sekunde genutzt. Da die Eltern von dem Kind sehr uneinsichtig waren habe ich nach fast 1 Jahr das Jugendamt informiert. Die sind dann regelmäßig da aufgeschlagen,leider mit wenig Erfolg . Das Kind ist jetzt Vorschulkind und immer noch hochgradig aggressiv.

von kati1976 am 10.01.2019, 08:49


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Meine große Tochter hatte in der KiTa auch einen gleichaltrigen Freund, der quasi aus der Kalten zugehauen oder gebissen oder sich anderweitig tätlich "geäußert" hat. Das wurde nach einer Weile besser. Sie haben sich trotzdem gegenseitig zum Geburtstag eingeladen. Ich denke auch, daß man das nicht völlig verhindern kann. Auch zu Hause nicht. Nummer 2 beißt Nummer 1, wenn ihr die Argumente ausgehen. Sie ist fast vier und es ist jetzt wirklich selten geworden, aber es kommt noch vor. Im Kindergarten hat sie übrigens meines Wissens nie gebissen... Damit muß man leben. Gespräche mit der Leitung nützen da wohl eher wenig, Verletzung der Aufsichtspflicht ist es zum Beispiel dann, wenn in der Zeit alle Erzieherinnen eine halbe Stunde in einem anderen Raum Kaffeetrinken und so war es ja wahrscheinlich nicht. Sicher können die Erzieherinnen auf ein Kind mehr achten, aber auch das ist keine Garantie. Grüße, Jomol

von Jomol am 17.01.2019, 16:07


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Hallo, ich erzähle mal aus der anderen Perspektive. Ich bin selbst Krippenerzieherin und es gibt immer mal wieder Kinder, die solche Beißphasen haben. Oft passieren die Phasen dann, wenn das Kind sich nicht richtig erklären kann und großen psychischen Druck verspürt, vor allem durch Übergänge (z.B. neues Geschwisterchen, die größeren Freunde feiern ihren Abschied aus der Gruppe etc.). In meiner Gruppe gab es mal ein Kind, dass fast jedes andere Kind mal gebissen hat. Da war es ganz frisch großes Geschwister geworden und selbst noch keine 18 Monate alt. Die Entthronung hat es dann so wütend gemacht, dass es sich nicht ein noch aus wusste. Im einen Moment war friedliches Spielen angesagt, im nächsten Moment war der - teilweise auch mal blutige - Biss dann auch schon passiert. Sicher haben wir mit den Eltern zusammengearbeitet, um dem Kind den Druck zu nehmen und uns auch viel Zeit für das Kind selbst genommen. Das Kind hat schlussendlich die Phase erst SELBST überwinden müssen - was in etwa drei Monate gedauert hat - solange waren dann eben "Sondermaßnahmen" in der Betreuung notwendig, wie z.B. dass unsere Kindergruppe in mehrere kleine Gruppen unter der Aufsicht jeweils einer einzigen Erzieherin aufgeteilt wurden. Und auch das hat eben nicht verhindert, dass es hin und wieder zu Vorfällen kam, sondern nur ein wenig reduziert, wie häufig diese stattfanden. Zum Glück hatten wir den passenden Betreuungsschlüssel - das ist nicht überall der Fall. Das oben beschriebene Kind ist mittlerweile seit über einem Jahr im Kindergarten und hat jegliches Beißverhalten seit langer, sehr langer Zeit aufgehört. Man könnte sagen, dass es da herausgewachsen ist. Es stimmt also nicht unbedingt, dass man A) Beißen total unterbinden kann, B) "Beißkinder" immer "Beißkinder" bleiben. Und die Allermeisten, wenn nicht sogar alle "Beißkinder", meinen es nicht böse und haben keine Absicht, jemanden damit zu verletzen. Das wurde dem oben genannten Kind von einer Mutter auch unterstellt und der Rauswurf aus der Kita gefordert. Die Leitung hat dem nicht nachgegeben. Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag ein wenig die andere Seite darstellen konnte. Ich bin absolut nicht der Meinung, dass man Beißen nicht beachten oder auf die leichte Schulter nehmen sollte, aber man sollte darauf achten, dass man ein Kind wegen einem solchen Verhalten nicht gleich zum Feindbild macht. Gegenseitiges Verständnis hilft da deutlich mehr - von den Eltern zum "Täter", zum "Opfer" und den Erziehern und umgekehrt. LG zitronenmama

von zitronenmama am 19.01.2019, 18:13


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Ich habe diesen Fall auch gerade in der kita. Ich halte überhaupt nichts von Gewalt und mein sohn wurde auch 2 mal gebissen und gerade 2 mal extrem gekratz, heute waren die kratzer blutig und im Gesicht. Traurig das man hier ließt sowas ist normal, warum macht mein sohn sowas nicht? Weil er sich mit seinen 3 jahren anders wehren kann. Bei uns ist es auch so das die kita das ständig runterspielen will. Solchen kindern muss gezeigt werden, dass es nicht normal ist, das man beißt wenn man nicht weiter kommt. In der krippe habe ich schon oft solche Geschichten gehört aber im elementar alter sollte dies nicht mehr vorkommen. Erzieher können es nicht verhindern, wie auch bei so vielen Kindern aber ein Gespräch mit den Eltern muss sein, denn ich würde auch darüber bescheid wissen wollen, wenn mein sohn sowas macht.

von Esks am 30.10.2019, 21:38