Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Ich bereue es

Thema: Ich bereue es

Hallo zusammen, ich muss mir jetzt einfach was von der Seele schreiben. Als feststand, dass ich schwanger bin, bin ich recht zeitnah zu meiner Chefin gegangen, um ihr das mitzuteilen. Schon allein, damit sie sich um einen Nachfolger für mich bemühen kann, denn mein Team war mit mir schon notorisch unterbesetzt und ohne mich würde es wohl gänzlich im Chaos versinken. Trotzdem stellte ich meinen Elternzeitantrag nur für ein Jahr - mit dem Hinweis, dass eine Verlängerung wahrscheinlich ist - weil wir gerade mitten im Hausbau waren und eigentlich auf zwei Löhne angewiesen sind. Doch das musste ja niemand wissen. Aber als dann der Krümel auf der Welt war, war ich verliebt. Ans Arbeiten dachte ich nicht mehr, allerdings sahen das meine neue Chefin - der Wechsel fand einen Monat vor meinem Mutterschutz statt - und meine Kollegen anders. Meine Arbeit blieb einfach liegen, ich würde mich schon darum kümmern, wenn ich wieder anfangen würde. Der Nachfolger, der mich ersetzen sollte, wurde doch mit anderen Aufgaben betreut und der Druck, dass ich wieder antrete, stieg gewaltig. Also habe ich mit meinem Mann lange geredet, wir haben lange mit meinem Arbeitgeber verhandelt und schließlich einigten wir uns darauf, den Kleinen in die Kita zu geben und dass ich wieder anfangen würde zu arbeiten. Anfangs hatte ich noch ein gutes Gefühl bei der Sache, die Kita wird von der Gemeine subventioniert, liegt in unmittelbarer Nähe und macht einen sehr guten Eindruck. Die Vorstellungsrunden verliefen harmonisch und die Erzieherinnen waren mir sympathisch. Mein Sohn ist auch ein ziemlicher Draufgänger, überhaupt nicht scheu und fremdelt überhaupt nicht. Er braucht die Action und auch die anderen Kinder. Es schien einfach zu passen. Dann kam die Eingewöhnung, die ich natürlich übernahm, weil ich noch zu Hause war. Es war die reinste Katastrophe. Die erste Woche blieb ich noch die ganze Zeit bei ihm, in der zweiten Woche wurde ich regelrecht rausgekehrt, doch schon nach wenigen Minuten wieder zurückgerufen, weil der Trennungsschmerz zu groß war. Das zog sich über Tage und Wochen, der Kleine konnte keine 15 Minuten ohne mich sein und über mir hing das Damoklesschwert, weil ich bald wieder zur Arbeit antreten musste. Ich war fertig mit den Nerven, weil plötzlich gar nichts mehr zu passen schien. Ab diesem Zeitpunkt fing ich an zu zweifeln, ob ich überhaupt das Richtige tat. Doch zwischenzeitlich hatte ich in der Arbeit schon so viele Rädchen in Bewegung gesetzt - man war mir mit Teilzeit und Heimarbeit sehr entgegengekommen - dass ich einfach keinen Rückzieher mehr machen konnte. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht erwartet habe, dass die Eingewöhnung solche Probleme machen würde. Nun, anfangs war es noch okay, weil ich den Kleinen hingebracht und auch wieder abgeholt habe. Ich war quasi die Hexe, die ihn weggegeben hat, allerdings auch die gute Fee, die ihn wieder rettet. Doch seit ich auch wieder mit der Arbeit angefangen habe, läuft es so, dass ich ihn morgens bringe und mein Mann ihn abends holt, weil es zeitlich nicht anders geht. Seitdem ist mein Sohn wie verwandelt. Früher hatten wir ein sehr inniges Verhältnis, doch plötzlich will er sich von mir nicht mehr anfassen lassen. Jede fremde Person ist ihm lieber als ich und das tut verdammt weh. Gestern war ich den Tränen nahe. Er war ausnahmsweise zu Hause, weil er die Woche vorher krank war und ich ihm noch einen Tag länger Ruhe gönnen wollte. Meine Mutter war auch da und hat ihn zum Mittagsschlaf ins Bettchen gebracht und ist dann zum Einkaufen. Zwischenzeitlich wachte mein Sohn auf, also bin ich zu ihm. Als er mich gesehen hat, stand ihm das Grauen ins Gesicht geschrieben, er hat gebrüllt wie am Spieß und ist so weit wie möglich von mir weggekrabbelt. Er hat sich in die Ecke gedrückt und hat meine Hände weggeschlagen, als ich ihn zum Trösten hochnehmen wollte. Erst nach einigen Augenblicken wurde ihm klar, dass sonst niemand kommen würde, also ließ er sich widerwillig von mir aus dem Bettchen lupfen und tragen, doch sobald meine Mutter wieder zur Haustür reinkam, wollte er sofort zu ihr. Ich bin fertig mit meinen Nerven. Meine Arbeitszeit kann ich nicht weiter reduzieren und ich kann auch nicht einfach mit dem Arbeiten aufhören. Wir brauchen das Geld dringend, um die Schulden abzubauen. Mein Mann versichert mir zwar, dass wir es notfalls auch mit einem Gehalt schaffen würden, aber ich weiß, dass es nicht reichen würde. Es wäre dumm, nicht zu arbeiten. Unsere Eltern hatten sich jeweils finanziell übernommen, weil unsere Mütter zu Hause geblieben waren, ich will diese Fehler nicht wiederholen. Doch es ist eine reine Vernunftentscheidung und das merke ich mit jedem Tag mehr, weil mein Herz mir Vorwürfe macht, weil ich mein Kind einfach "weggebe", wo es mir doch so sehr vertraut hat. Und diese Vertrauen nun auf ewig erschüttert ist. Es gibt keine Lösung aus meinem Dilemma, ich kann eigentlich nur hoffen, dass sich unser Verhältnis auskuriert, wenn er älter ist. Das musste einfach nur von meiner Seele runter, weil ich sonst...ich hab keine Ahnung, was sonst. Ich bereue es einfach, dass ich keine echte Wahl habe oder nur zu feige bin, es darauf ankommen zu lassen. Liebe Grüße Dani

von Konfusius am 19.02.2019, 09:56


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Eure Situation ist wirklich schwierig... Vielleicht ist es für den kleinen wirklich zu früh für die Kita. Aber das hilft ja nicht weil es bei euch finanziell ja anscheinend nur mit 2 Gehältern geht. Da liegt aber auch schon der Fehler... wir haben unseren Hausbau nur mit einem Gehalt geplant- wenn ich mal wegen der Kinder zu Hause bin oder weniger verdiene... ja da mussten wir viel in Eigenleistung machen und auf ein paar Extras am Haus verzichten Aber das hilft dir jetzt nicht. Wäre es eine Option das dein Mann ihn in die Kita bringt? Oder passt das wegen den Arbeitszeiten nicht. Vielleicht wäre auch eine Tagesmutter für ihn besser? Ansonsten hilft nur durch halten. Irgendwann wird es besser. Und wenn du an der Entscheidung zweifelst spürt das auch dein Kind! Und - ich finde es unterste Schublade von deinem Arbeitgeber das er dich da so unter Druck setzt das du zeitnah wieder anfängst. Vielleicht sollte man da auf Dauer auch mal über einen Wechsel nach denken - auch wenn sie dir jetzt erstmal entgegen gekommen sind. Lg

von Sterntaler-2016 am 19.02.2019, 12:46


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Wir haben auch mit einem Gehalt geplant, aber manchmal macht einem das Schicksal hat einen Strich durch die Rechnung. Dann hilft die ganze schöne Planung nichts mehr. Ich danke dir auch für deine Anregungen, aber ich suche keine "Lösungen". Mein Mann und ich haben schon lange vor diesem Beitrag über alle möglichen Alternativen, das Für und Wider besprochen. Die aktuelle Lösung ist die beste. Es ist auch nicht so, dass mein Sohn nicht gern in die Kita gehen würde. Im Gegenteil mein Mann erzählt immer, dass unser Kleiner abends gar nicht nach Hause möchte, sondern weinend und strampelt aus dem Gebäude getragen werden muss, weil er sonst einfach in den Sitzstreik geht. Vielleicht ist es auch nur eine Phase, die unglücklicherweise genau mit dem Kita-Start zusammenfällt. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht mochte mein Kind mich aber schon die ganze Zeit über nicht und ich war einfach nur seine einzige Wahl. Nun ja, ich klammere weiter an die Hoffnung, dass es besser wird, wenn er älter wird. Etwas anderes bleibt mir nicht übrig.

von Konfusius am 19.02.2019, 14:51


Antwort auf Beitrag von Sterntaler-2016

Wenn du keine Lösung suchst und im Prinzip keine Veränderung der Situation willst - dann hör auf zu jammern, akzeptiere die Situation wie sie ist und mach das beste draus auch wenn dein Sohn dich momentan nicht ganz so gut "Leiden kann" er ist 1 Jahr alt da ist das doch ganz logisch. Lg

von Sterntaler-2016 am 19.02.2019, 15:46


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Oje, das hört sich nach einer ganz vertrackten Situation an. Wie ist er denn mittlerweile in der Kita? Er ist ja offensichtlich den ganzen Tag dort. Weint er viel oder hat er ohnehin Spaß während des Tages? Isst er und schläft er dort? Hat er eine Bezugserzieherin? Ich habe meine Kinder auch mit jeweils 12 Monaten in den Kindergarten gegeben, weil es beruflich nicht anders ging. Bei meiner Großen kein Problem, meine Kleinen hingegen haben furchtbar geweint. Beim Abgeben musste ich sie mir quasi aus den Armen reißen und der jeweiligen Erzieherin in die Hand drücken und bin gerannt, ihr Schreien im Ohr. Beim Abholen sind sie weinend auf mich zugerannt. Das hat ca 3 Monate gedauert (nach 2 Monaten Eingewöhnung), allerdings haben mir die Erzieherinnen immer gesagt, dass das nur kurz anhält, es also nur der Trennungsschmerz ist, und sie dann ganz fröhlich gespielt haben. Das hat mir immer sehr geholfen, auch wenn ich oft den ganzen Tag ihr Schreien im Ohr hatte und mir das Herz weh getan hat. Der Kopf wusste, es geht ihnen dort gut und sie fühlen sich wohl. Mittlerweile sind sie 25 Monate und ich muss sie zurückpfeifen, damit sie mir ein Bussi zum Abschied geben. Sonst wären sie einfach weg, kaum dass sie die Batschen anhaben. Du schreibst, dass du Teilzeit arbeitest und auch von zu Hause? Wieso kannst du ihn denn dann erst am Abend holen? Vielleicht könntest du versuchen, an deinen halben Tagen (wenn du sowas hast) am Nachmittag was tolles mit ihm zu unternehmen. Spielplatz, schwimmen, was ihm halt Spaß macht. Ganz bewusst Quality time mit ihm verbringen. Hast du die Möglichkeit, ihn an deinen Heimarbeitstagen zu Hause zu lassen und eine Mutter könnte auf ihn schauen? Dann könntest du deine Pausen mit ihm verbringen. Ganz allgemein glaub ich, du musst einfach durchhalten. Alle arbeitenden Mütter von Kleinkindern machen das durch. Es hilft einfach nichts, wenn das Gehalt vom Papa nicht reicht. Geld macht zwar nicht glücklich, aber ohne Geld ist auch keine Option. Wie alt ist er denn jetzt, also wie lange läuft die Sache schon? Vielleicht braucht er einfach mehr Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Um eure Bindung brauchst du dir glaube ich keine Sorgen machen. Er lässt seinen Frust an der für ihn vielleicht nicht so tollen Situation aus, weil er weiß, dass du trotzdem da bist. Ich wünsche dir viel Kraft und Gelassenheit.

von Schnecki2014 am 19.02.2019, 14:42


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An manchen Tagen wickelt er sich um mein Bein, aber ohne zu weinen, da muss ihn dann eine Erzieherin auf den Arm nehmen, an machen Tagen rennt er einfach lachend rein und dreht sich nicht mal mehr nach mir um, wenn ich ihn rufe. Der Papa muss ihn abends mit Gewalt aus der Kita schleifen, weil er nicht gehen möchte, also das sollte eigentlich nicht das Problem sein. Die von dir genannten Optionen sind gut, aber leider nicht realisierbar. Eine Vielzahl von Gründen sprechen einfach dagegen, angefangen damit, dass ich 30 Stunden arbeiten muss und die meisten davon trotzdem im Büro zu leisten habe. Heimarbeit bedeutet mindestens 8 Stunden - dafür muss ich ja nicht pendeln - und Kontrollanrufe von der Chefin, ob ich wirklich am Platz bin und nicht gerade die Wäsche mache oder koche (leider haben ein paar Kollegen den Heimarbeitsplatz in der Vergangenheit etwas ausgenutzt, weswegen der ganze Rest nun unter Generalverdacht steht). Nun ja, wie du schon sagtest, da muss ich wohl durch und ich bin bei Weitem nicht die einzige. Ich danke dir für deine Worte, sie haben mir wieder etwas Mut gegeben.

von Konfusius am 19.02.2019, 15:21


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Ich verstehe das Problem vielleicht nicht vollkommen, also entschuldige, wenn ich irgendwo was falsch verstanden habe. ;) Ihr hattet eine Eingewöhnung, die ein paar Wochen gedauert hat. Das ist völlig normal. Du wurdest, als das Kind nicht zu beruhigen war sofort zurückgerufen. Super! Du hast die Eingewöhnung zu spät angefangen und warst dann unter Zeitdruck, weil Du wieder auf Arbeit musstest. Schlechte Zeitplanung, aber lässt sich nicht mehr ändern. Den Druck hattest aber DU, den darfst Du nicht auf den Kind übertragen. Kann es sein, dass Du Dich eigentlich gar nicht von deinem Kind trennen wolltest, Dich aber dazu gezwungen gesehen hast? Aber hat dein Kind das gleiche Problem? Oder ist es eben DEIN Problem? Eine mehrwöchige Eingewöhnung ist für mich kein "Problem", sondern in der Krippe ein Sollzustand. Gerade da will man doch sein Kind nicht einfach jemanden in den Arm drücken "hier mach mal". Ich verstehe noch nicht so ganz, wieso das für Dich ein "Problem" ist. Auch stellst Du dich als "Hexe" dar, die ihr Kind weggibt und dann bist Du die "gute Fee", die ihn wieder abholt. Merkst Du eigentlich, dass DU da ein Problem produzierst? DU machst DICH zur Hexe, weil DU das Gefühl hast, dass Du für DICH etwas falsch machst. Dein Sohn ist, wenn ich es recht verstehe etwa ein Jahr, vermutlich knapp drüber. Er ist ist mitten in der Loslösung. Es ist GUT und NORMAL, wenn er sich von Dir lösen kann. Und dass er Dir gegenüber Ablehnung zeigen KANN ist auch gut, denn das kann er nur, weil er Dir BEDINGUNGSLOS vertraut, dass Du ihn liebst, egal wie er sich Dir gegenüber verhält. Kinder haben feine Antennen und er wird sehr genau gespürt haben, dass Du es innerlich vollkommen ablehnst ihn wegzugeben - egal aus welchem Grund. Aber Du hast es trotzdem getan. Was soll er jetzt fühlen? Er fühlt, dass Du meinst, es ist schlecht wenn er in die Krippe geht. Aber trotzdem bringst Du ihn jeden Tag hin. Für ihn muss das so aussehen, als ob Du ihn ablehnst. Und sein einziger Schutzmechanismus ist Dich auch abzulehnen - wohlwissend, dass Du ihn deshalb trotzdem lieben wirst, wohlgemerkt. Ansonsten würde er nämlich nur noch an Dir klammern und versuchen Dir gefällig zu sein. Auch wirst Du wahrscheinlich eben weil Du das Gefühl hast, er lehnt dich ab vermutlich eine gewisse Ängstlichkeit versprühen, die er nicht verstehen kann. Eine recht verfahrene Situation in meinen Augen. Du solltest Dir klar werden, was Du willst. Wenn Du und wirklich DU mit dieser Situation so unglücklich bist, dann denk darüber nach mit deinem AG über eine weitere Auszeit zu sprechen - oder eine weitere Stundenreduzierung. Wir reden hier ja nicht über 10 Jahre, sondern über 1-2 Jahre, in denen ihr etwas weniger Geld hättet. Rechne das eben genau nach, wie sich das finanziell auswirken wird. Was ist drinnen, wo müsstet ihr sparen? Kann man evtl. z.B. ein Auto abschaffen, falls ihr zwei haben solltet. Könnt ihr vielleicht die Arbeitszeiten verschieben? So dass dein Mann ihn bringt und Du ihn abholst? Wie auch immer Du Dich entscheidest, dann steh dazu. Wenn Du Dich dafür entscheidest weiter zu arbeiten und ihn in der Krippe zu lassen, dann ändere deine Einstellung zur Krippe. Werde positiv. Versuche sie realistisch zu beurteilen. Das solltest Du eh, bevor Du irgendwas anderes tust. Ist die Krippe schlecht für ihn oder für Dich? Fühlt er sich dort wohl? Sind die Erzieher nett? Hast Du ein gutes Gefühl bei den Erziehern. Falls nein, stellt sich die Frage nicht mehr, dann solltest Du ihn rausnehmen. Liegt das Problem bei Dir... siehe oben. Und dann sei ihm nicht böse für sein Verhalten. Geh auf ihn ein, biete ihm an mit ihm zu spielen, geh auf Augenhöhe aber sei nicht "vorsichtig", wenn Du mit ihm umgehst. Lauf nicht wie auf Eierschalen, sondern selbstbewusst. Geh nicht in sein Zimmer in der Annahme, er schreit eh, sondern lächle ihn an und wenn er nicht zu Dir auf den Arm will, dann lass ihn. Mach die Gitterstäbe raus, lass ihn aus dem Bett krabbeln, setz Dich davor und frag ihn, ob er auf deinen Schoß will oder lieber was anderes spielen. Du bist mit der Situation gerade emotional vollkommen überfordert, oder? Er ist erst ein Jahr alt. Was glaubst Du wie es ihm geht? Das braucht Zeit. Und Geduld. Aber ihr schafft das.

von basis am 19.02.2019, 15:03


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Okay, wow, ich bin grad erschlagen von deinem Beitrag. Ziemlich direkt und auch ein bisschen offensiv-aggressiv, aber das mag ich. Das Problem mit der Eingewöhnung war, weil die Erzieherinnen eines daraus gemacht haben. Ich dachte, es läuft normal, dann "lauerten" sie mir eines Nachmittags auf und nahmen mich ins Kreuzverhör. Wie schlecht die Eingewöhnung doch liefe, was ich alles in der Erziehung falsch machen würde und so weiter. Ich bin weinend nach Hause, weil ich hab das einfach nicht so gesehen. ich war plötzlich total verunsichert. Das war auch der Zeitpunkt, wo ich angefangen hab zu zweifeln, denn davor war ich absolut begeistert von der Idee, ich hab ja gesehen, dass ihm der Kontakt zu anderen Kindern gut tat und ich hab ihn eigentlich gern hingebracht, weil ich davon überzeugt war. Ich denke übrigens nicht, dass 4 1/2 Monate Eingewöhnung zu knapp bemessen sind, nur so am Rande. Aber wenn einem nach 2 Wochen suggeriert wird, die Eingewöhnung funktioniere so gar nicht und man glaube nicht, dass man es rechtzeitig schaffen würde...nun, was dann? Wie gesagt, schon in der 2. Woche wurden die Eltern rausgescheucht, ob sie wollten oder nicht. Das entsprach auch nicht ganz den Versprechungen, aber das ist schon passiert. Aber ja, ich gebe dir Recht, es ist mein Problem. Das ist mir bewusst. Aber ich weiß nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll. Du gibst mir Anregungen, die ich so auch befolgen kann. Ich danke dir dafür. Vielleicht kann ich so auch meine eigene Einstellung ändern.

von Konfusius am 19.02.2019, 15:38


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Frage ...du kannst von zu Hsuse arbeiten.....kannst du nicht einfach die Zeit unter der Woche verkürzen und am Wochende wenn dein Mann die Betreuung übernimmt 10 Stunden machen....oder am Abend wenn dein Mann heimkommt.....du arbeitest ja nciht nafh Zeit sondern nach Ergebniss wenn ich das richtig verstanden habe ...genau so kommuniziertst es mit dem Chef und was die anderen sagen oder tun intressiert eht nicht

von golfer am 19.02.2019, 16:18


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Okay, DAS klingt jetzt anders. Für mich klang es so, dass ihr kurz vor dem ersten Geburtstag mit der Eingewöhnung angefangen habt. 4 Monate ist definitiv lange genug. Allerdings ist es auch bei uns normal, dass in der zweiten Woche mit kurzen Trennungen gestartet wird. Das ist aber allen vorher klar. Auch geht es natürlich nicht. dass dir während der Eingewöhnung solche Vorwürfe bezüglich deiner Erziehung gemacht werden, die vermutlich nicht gerechtfertigt sind, so wie du hier rüber kommst. Dann ist mir durchaus klar, dass Dir da Zweifel kommen und die können dann auch durchaus berechtigt sein. Für mich steh und fällt eine Krippenbetreuung mit dem Vertrauen in die Erzieher und die Einrichtung. Wenn Du da ein schlechtes Gefühl hast, dann ist es nichts für euch. Und dann ist es auch egal, ob dein Gefühl gerechtfertigt ist oder nicht. Du kannst von dir selbst nicht verlangen dein Kind Leuten zu geben, denen Du nicht vertrauen kannst. Was anderes wäre, wenn es "nur" dein eigener Trennungsschmerz ist. Danach klang es für mich zunächst. Daran kann man arbeiten. Aber Vertrauen wiederzufinden ist schwer. Wenn Du meinst. ein Gespräch mit den Erzieherinnen kann Dir helfen, dieses Vertrauen zu finden, dann wäre das ein wichtiger Schritt, finde ich. Siehst du das nicht, würde ich hier in der Tat über Betreuungsalternativen wie eine Tagesmutter nachdenken. Oder eben schauen, ob man das Kind nicht doch noch ein Jahr daheim lassen kann. Vielleicht kann Oma etwas unterstützen, damit du noch ein paar Stunden arbeiten kannst?

von basis am 19.02.2019, 18:18


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Toll geschrieben. Wir sind auch gerade in der Eingewöhnung und die positive Einstellung der Mama ist so extrem wichtig. Musste ich auch erst lernen.

von EviLi82 am 19.02.2019, 20:48


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Aus Deinen Threads hier wird deutlich, dass Du den Status Quo nicht ändern willst. In dem Fall solltest Du, wenn wirklich Deine Bindung zum Kind gelitten hat und Du das nicht nur reininterpretierst, alles tun, um diese Bindung zu stärken. Bindung erzeugt man durch wickeln, füttern, tragen, vorlesen, spielen, gemeinsam in einem Bett schlafen z.B. Wenn Dich Dein Kind ablehnt, kreativ werden, attraktive Spielzeuge anbieten etc. Zeit miteinander verbringen. Kinder haben ganz feine Antennen, spüren Unsicherheit, Traurigkeit. Das überfordert sie. Das ist wirklich etwas, was Du mit Dir im stillen Kämmerlein ausmachen solltest. Es gibt diesen Spruch, nimm Dir, was Du willst, und bezahle dafür. Ich habe eine Vollzeitstelle bei Kind 1 geschmissen, Krippenplatz abgemeldet etc. Das hat mich einen Haufen Geld gekostet (Rente etc.), weil man in Teilzeit auch weniger schnell aufsteigt. Man kann nicht alles haben und nachdem Du Deine Wahl getroffen hast, hilft es Dir und Deiner Familie mehr den Fokus auf das zu richten, was ihr habt. Und nicht auf das, was Du eben nicht hast. Fällt mir andersherum aber auch manchmal schwer.

von emilie.d. am 20.02.2019, 15:35


Antwort auf Beitrag von Konfusius

So, mal als Rückmeldung an alle: Ich danke euch für eure positiven Reaktionen und eure zahlreichen Anregungen. Das hat mir geholfen, wirklich. Aber ich glaube, ich muss etwas richtig stellen: Ich bereue meine Entscheidung, weil ich das GEFÜHL habe, mein Kind nimmt es mir übel, dass ich wieder arbeite. Vielleicht ist es nur eine Phase. Vielleicht übertreibe ich einfach nur. Ich weiß es nicht. Normalerweise sehe ich die Dinge pragmatisch, aber ich bin nun mal kein emotionsloser Roboter. Es tut mir einfach weh, dass ich nicht mehr seine Nummer Eins bin und ich weiß, wie dumm und egoistisch sich das anhört. Wahrscheinlich bin ich einfach nur wütend auf mich selbst, weil ich es zwar weiß, aber einfach nicht so fühlen kann. Dass ich stolz auf mein Kind sein sollte, weil es sich so prächtig entwickelt und jetzt schon so selbständig ist. Dass ich einfach nicht hinnehmen kann, dass er Mamas Nestwärme nicht mehr braucht und nun an Papas Hand die Welt erkunden möchte. Wobei das auch nicht ganz stimmt, weil ich ja stolz bin und mich auch unglaublich für meinen Mann freue, dass er endlich die Bestätigung bekommt, die ich schon seit der Geburt wie selbstverständlich hatte. Aber ich bedauere mich auch selbst und damit kann ich aktuell nicht umgehen, weil ich kein Mensch bin, der sich so einfach von seinen Gefühlen überwältigen lässt. Daher habe ich geschrieben, dass das einfach von meiner Seele runter muss. Für mich. Auch um zu verstehen, was genau ich fühle und warum. Dass ich klar benenne, was mich eigentlich stört und warum. Tatsächlich geht es mir jetzt schon viel besser - auch Dank eures Feedbacks - denn nun hat sich mein Blick wieder etwas geklärt. Deswegen kann ich nun erkennen, dass ich den Kleinen viel einfacher ins Bett bringen kann als mein Mann, ihn aber auch nicht so einfach aus dem Bett bekomme. Dass ich ihn in der Nacht viel leichter und schneller wieder beruhigen kann. Dass er abends eher auf meinem Schoß bleiben will als auf Papas. Dass er bei mir viel weniger schreit und im Kinderwagen schläft. Ich bin einfach der sichere, gemütliche Hafen, wo man sich ausruhen kann, aber seit der Kita ist die Zeit des Ausruhens vorbei. Er will jetzt die Welt erkunden. Wahrscheinlich will er mir das damit sagen, wenn er mich wegdrückt oder meine Hände wegschlägt: Mama, ich will nicht schmusen, ich will Abenteuer! Zwar spiele und tobe ich auch mit ihm, aber trotzdem verkörpere ich mehr die Gemütlichkeit und Ruhe. Das muss ich einfach akzeptieren. Andere Mütter haben dafür über 2 Jahre, ich hatte halt nur knappe 11 Monate. Ist einfach so. Vielleicht hängt mir das nächste Kind dafür bis zur Schule am Rockzipfel und ich würde mir wünschen, dass es mal etwas selbständiger werden würde, wer weiß das schon? Ich bereue es zwar immer noch - und das wird sich auch nicht so schnell ändern - aber nicht weil es eine dumme Lösung ist. Sondern einfach, weil ich mir die schöne Baby-hängt-an-Mama-Zeit gefühlt selbst verkürzt habe. Wobei ich nicht einmal das richtig glauben kann, weil mein Kind ja immer schon ein Draufgänger war. Vielleicht hat er durch die Kita einfach nur schneller gelernt, dass die Welt größer ist als unser Haus und das will er jetzt ausleben. Also ich danke euch allen noch mal von Herzen. Zwar habe ich keine Lösungen gesucht, aber ich bin trotzdem froh, dass ihr mir Anregungen gegeben habt, denn dadurch hatte ich die Chance, noch einmal die Situation von anderen Standpunkten aus zu betrachten. Und ich bin immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass es für uns einfach die beste Lösung ist. Liebe Grüße Dani

von Konfusius am 22.02.2019, 15:26


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Es ist schön, wenn Du die Situation jetzt besser bewerten kannst. Und vielleicht ändert sich in einem halben Jahr wieder alles und er klammert dann total an Dir ;)

von basis am 22.02.2019, 19:48


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Hej! Leider habe ich einige Beiträge durcheindergerüttelt und meine Antwort kam verkehrt. Inzwischen haben wohl einge schon versucht, Dir Schuldgefühle zu nehmen bzw. eine andere Sicht aufzuzeigen. ich kopiere meine Antwort nach dem Lesen Deines Ausgangsthreads noch mal hierher, da gehört sie ja immerhin original hin! Hej! Deines Posts dachte ich auch gleich: da läuft was schief, aber ganz anders als Du d enkst. Denn das, was schiefläuft, liegt überhaupt nicht an Dir. Du bewertest relativ normale Vorgänge schuldhaft auf Dich bezogen, dazu neigen wir Mütter - leider - und dabei ist vieles von dem, was Du schreibst, doch auch ganz anders zu erklären! ich habe doch richtig gelesen, anfangs lief die Eingewöhnung? Tja, hat niemand Dir gesagt, es sei normal, daß viele Kinder nach kurzer Zeit in der Tagesstätte (ob Tagesmutter, Kita, KIGA) meinen,alles zu kennen, was vorher spannend und aufregend war, so daß sie dann doch lieber wieder zu Mutetrn nach Hause wollen? Hier warnten michd ie Pädagogen vor: Nur nicht glauben, es laufe weiterhin so gut wie in der aller-allerersten Zeit. Nun bekamen wir mit der Großen zwar keine grundlegenden Probleme (obwohl sie dann jeden Morgen erstmal erklärte, sie gehe heute nicht in den KIGA, was ich mit Ignorieren quittierte,denn Diskutieren half ja eh nichts -sie quatschte einem zudem auch ein Ohr ab, Faktum blieb aber. KIGA war angesagt.) Aber die Jüngste hatte, aus Gründen, die wir kennen und verstanden, aber nicht ändern konnten, extreme Verlassenängste. Wäre es danach gegangen, wäre sie wohl nie irgerndwohin gekommen, aber so ließ ich sie weinend im KIGA. Es ist für mich dann aber auch ein Unding, daß das Personal Dich zurückruft - DIE müssen doch so erfahren sein, daß sie solche Trennungsschnerzen umlenken können! Menie Tochter spielte dan dann durchaus, wenn ich weg war, mit den anderen, hatte eine Freundin etc,. -- je länger ich blieb, um den Abschied zu ersparen oder zu erleichtern, umso schwerer machte ich ihr gerade den, ich zog ja das heraus, was sie angstvoll erwartete: mich gehen sehen. Dein Kind lehnt Dich ab und Du glaubst, es liege daran,d aß Du die Abgebende bist und dein Mann nun der Retter? Nun ja, kann so sein, muß aber auch nicht. Denn es kommen immer wieder Phasen, wo ein Elternteil dem anderen vorgezogen wird. Es gab Zeiten, da fühlte ich mich auch nur als die Futterquelle, zuständig dafür, daß ich stille oder Flasche gab, den Kühlschrank auffüllte und den Tisch deckte - für die vergnüglicheren Dinge gab es den Vater. Das ist nichts Persönliches, das ändert sich auch wioeder. Nun trifft bei Euch viel zusammen, zudem hast Du evtl .ein schlechtes Gewissen,weil dein Kind so früh in die Betreuung geht, das hättest Du evtl. z.B. in einem Land wie Dk überhaupt nicht, wo es ganz normal ist, bald wieder arbeiten zu gehen. Und wenn dann so eine geballte Ladung kommt, beziehst Du (folgerichtig oder nicht) alles auf Dich und glaubst, die Sculd lietge bei Dir - dabei ist das gerade ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände,die so, aber eben auch ganz anders gedeutet werden können. Was ich mit all dem sagen will: Mach Dir keine Schuldgefühle, zweifel udn verzweifl nicht. Das spürt Dein kind, das kommt hinzu - und somit erleichtert das Euer Verhältnis zueinander auch nicht. Genieß die Zeit mit Deinem Kind unverkrampft, streng Dich nicht allzu sehr an, sein Vertrauen, Zuneigung, was auch immer, zu erobern - sei sicher, es liebt dich - gerade jetzt zeigt es das anders. Und WIR müssen ) unsere Kinder auch dann besonders lieben,wenn sie uns nicht wollen, zurückweisen und anderswo ihr Glück suchen - und das tun wir ja auch. Zeig ihm das. Konkurrier nicht mit dem Vater, freu Dich lieber, daß Dein Kind auch anderen Zuneigung zeigen kann - umspo leichter schenkt es auch wieder Dir seine Aufmerksamkeit. Die, die einen unbedingt erobern und festhalten wollen, von denen streben die kinder instinktiv weiter weg, um nicht festgebunden zu sien. Gib ihm Zeit, hab Geduld - aber mach Dir weder Vorwürfe noch rede dirsSchuld ein, und erlaube auch nicht anderen, dies zu tun! Beides sind sehr schlechte Ratgeber für Beschlüsse, Handlungen und ein Leben miteinander! Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 22.03.2019, 16:26


Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hi, danke für deine aufmunternden Worte und tut mir leid, dass ich sie erst so spät sehe. Nun, mein Mann und ich sind auch mittlerweile der Meinung, dass das Problem bei den Erzieherinnen liegen könnte, die mit unserem Sohn einfach nicht umgehen können. Er hat einfach einen sehr starken Willen, den er ebenso stark kundtut. Ich weiß nicht, ob das noch normal oder schon bedenklich ist, aber ich sag mir, dass er halt so ist und ich ihn liebhabe, auch wenn er manchmal den Berserker raushängen lässt. :) Mittlerweile hat sich die Lage auch wieder ein bisschen entspannt. Keine Ahnung warum, aber seit ein paar Wochen will er regelmäßig mit mir kuscheln oder nur von mir getragen werden. Der Papa steht zwar immer noch sehr hoch im Kurs, aber diese offensichtliche Abneigung mir gegenüber ist nun weg. :) Irgendwie wusste ich insgeheim, dass es nur eine Phase sein könnte, aber trotzdem fällt es schwer, da einfach cool drüberzustehen. Liebe Grüße!

von Konfusius am 13.05.2019, 10:00


Antwort auf Beitrag von Konfusius

In den ersten drei Jahren braucht das Kind eine verläßliche Bezugsperson. Es da herauszureißen, dann das Kind nicht verstehen. Und du merkst es auch. Im Prinzip entscheidest du zwischen dem Kind (Beziehung zu ihm, sensible erste Lebensphase), und der Hausfinanzierung. Ganz ehrlich, in Teilzeit, ein Jahr, verdienst du nicht das Geld wovon die Hausfinanzierung abhängt. Dann baut ihr das Haus eben bezugsreif und schiebt den Rest auf später. Haben wir auch so gemacht. Ich hätte meine Kinder nie so früh aus der Hand gegeben, und es hat sich gelohnt diese wertvolle Zeit bei ihnen zu sein.

Mitglied inaktiv - 01.04.2019, 08:07


Antwort auf diesen Beitrag

Wissen Sie, ich könnte Ihnen eine ganze Textwand hinterlassen. Darüber, wie anmaßend Sie (als wüssten Sie, wie viel ich verdiene oder wo und wie wir gebaut haben) oder wie verletzend Ihre Unterstellungen (ich hätte mich leichtfertig gegen mein Kind entschieden) sind, ohne eine realistische Lösung anzubieten. Aber ich entscheide mich jetzt einfach dafür, Ihnen mitzuteilen, dass ich mich für Sie freue, dass bei Ihnen scheinbar alles so wunderbar geklappt hat und möchte Sie bitten, anderen verunsicherten Müttern nicht noch ein schlechtes Gewissen einzureden wie Sie es bei mir versucht haben. Sie kennen weder die genauen Lebensumstände dieser Personen noch scheinen Sie die nötige Empathie zu besitzen, sich in deren Lage einzufühlen. Wenn Sie also nichts Produktives zu einer Fragestellung beitragen können, dann verbreiten Sie Ihre negative Energie bitte auf anderem Wege. Aber nicht hier. Vielen Dank.

von Konfusius am 13.05.2019, 09:30