Eingewöhnung und Zeit in der Kita

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Eingewöhnung klappt in der KiTa nach 3 Monaten noch immer nicht

Thema: Eingewöhnung klappt in der KiTa nach 3 Monaten noch immer nicht

Hallo, unsere Tochter ist jetzt knapp 14 Monate alt und seit etwa 3 Monaten läuft die Eingewöhnung. Da diese einfach nicht funktioniert bzw. wir auch wieder Rückläufig mit den Fortschritten sind suche ich auf diesen Weg einmal Rat. Die Eingewöhnung ist nach dem Berliner Modell abgelaufen, täglich eine Stunde. (10-11Uhr) Nach dem zweiten Tag auch schon mit 5 Minuten Trennung. Jetzt nach 3 Monaten waren wir kurzeitig bei 2h diese wird jetzt wieder auf 1,5h verkürzt. Wünsche von unserer Seite werden nicht berücksichtigt, z.B. können wir durch den Busfahrplan unser Kind nur zur vollen Stunde abgeben bzw. Könnte ich als Vater auch bis 8 Uhr die kleine mit dem Auto bringen. Stattdessen kommt die KiTa damit die Zeiten in 10 Minuten Schritte zu erhöhen, aufgrund des Busfahrplanes mehr Stress und länger Fahrzeiten verursacht. Hinzu kommt, dass Anforderungen an ein 14 Monate altes Kind gestellt werden wie Selbständigkeit und alles wird auf unsere Schulter gelastet. Hat die KiTa denn nicht auch eine gewisse Bringschuld, schließlich haben wir hierzu den Vertrag unterschrieben. Auch ist nicht gewünscht, dass wir früher kommen weil angeblich zu viel Stress am Morgen herrscht, aber unser Kind in eine volle Gruppe mit 12 Kindern und 3 Erzieherinnen die sie dann alle zeitgleich begrüßen soll stressfreier sein. Der Satz "noch nicht für KiTa geeignet" ist letzte Woche auch schon gefallen. Wie soll unsere Tochter Fuß in der Gruppe fassen wenn täglich nach 1,5h alles wieder vorbei ist?! Grüße Christian

von schmicti am 02.12.2019, 14:30


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Nach 3 Monaten nur 1,5 oder 2h ist schon extrem wenig, das klingt tatsächlich nicht gut. Bei uns in der Kita haben sich eigentlich alle Kinder nach 4-6 Wochen eingewöhnt und selbst bei der Schlumpfine (wir sind mit 11,5 Monaten gestartet) mit einer extrem ungünstigen 2. Woche hat es innerhalb von 5 Wochen gut funktioniert. Gibt es eine Vertrauenserzieherin? Lässt sich Deine Tochter von ihr trösten, hat sie Bezug zu ihr? Ist diese Erzieherin auch immer da, wenn Eure Tochter kommt? Fehlt da vielleicht einfach der Draht? Gibt es schon einen Versuch mit einer anderen Erzieherin? Verkürzen wurde bei uns eigentlich grundsätzlich nicht gemacht, es sollte quasi immer "vorwärts" gehen, wenn auch in kleinen Schritten. Bei der Abgabe zur vollen Stunde sollte man Euch entgegenkommen, schlimmstenfalls heißt das ja 50 Minuten Däumchendrehen, allein das stresst Euer Kind ja schon. Dann würde ich eher "hintenraus" mit dem Kind noch eine Runde drehen, Hauptsache der Kitastart ist stressfrei. Zum "Morgenstress" - das kann ich verstehen. Bei uns werden die Kinder beider Gruppen bis ca. 8-8:15 Uhr gemeinsam betreut, dann ist 8:30 Uhr erstmal Frühstück, vor 9:30 würde bei uns einfach die Ruhe fehlen, dass die Vertrauenserzieherin sich auch um das Kind in Eingewöhnung gescheit kümmern kann. Ich denke, da ist es schon sinnvoll, auf den Kitaalltag zu achten. Welche Anforderungen an die Selbstständigkeit sind das? Nenn mal Beispiele, dann können Dir hier sicherlich einige sagen, ob das wirklich zu erwarten wäre. Als es bei der Schlumpfine schwierig war, hat die Kitaleitung mich mal getröstet damit, dass bei ihnen in 20 Jahren jedes Kind eingewöhnt wurde. Dass nie eine Eingewöhnung gescheitert ist. Ich würde also erstmal nicht davon ausgehen, dass ein normal entwickeltes Kind ohne Behinderung, ohne gesundheitliche Probleme nicht für die Kita geeignet ist. Vielleicht mal 2 Wochen Pause machen und dann mit neuer Vertrauenserzieherin neu starten? Wäre das eine Idee? Sucht das Gespräch mit Erziehern und Kitaleitung, die haben die Erfahrung mit der Eingewöhnung. Und vertraut denen auch. Ach ja, was der Schlumpfine glaube ich gut geholfen hat: Wir haben sehr viel über die Ktia daheim gesprochen, ich habe in den ersten Tagen Fotos von ihr mit der Vertrauenserzieherin gemacht, die hat sie gleich daheim ins Fotoalbum bekommen und wir haben sie oft angeschaut. Ich habe von den anderen Kindern gesprochen, was sie heute in der Kita gemacht haben usw. Ich hatte das Gefühl, dass ihr das hilft anzukommen.

von weekend am 02.12.2019, 14:57


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Wir hatten jetzt schon zwei Gespräche mit der Bezugsperson = Gruppenleiterin, ich habe da jedes mal das selbe Gefühl und höre nur immer Sie müssen.. die Kleine muss..! Ein Wechsel der Bezugsperson wurde uns noch nicht vorgeschlagen welchen ich aber langsam auch befürworte. In den 3 Monaten gab es 2 Situation in denen ich lediglich ein pro für die jetzige gesehen habe. Einmal auf dem Arm eingeschlafen und einmal hat sie sich mit offenen Armes gefreut. Das trösten klappt gelegentlich, meist beruhigt sie sich von allein. Selbständigkeit wird in Bezug auf spielen und essen gestellt. Wir bekommen auch oft den Satz zu hören, "wir können uns nicht länger als diese 1,5h um die Kleine allein kümmern, wir haben auch noch andere Kinder". Ab dieser Woche wechseln wir auch die Bezugsperson von der Mama auf den Papa. Durfte sie dann letzte Woche Freitag schon aus er Gruppe abholen und da saß die ganz verängstigt auf der Kletterburg. :( Kann die KiTa uns den Vertrag mit der Begründung "noch nicht KiTa tauglich" kündigen?

von schmicti am 02.12.2019, 15:17


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Ob die Kita Euch kündigen kann, weiß ich nicht. Schau am besten mal im Kitavertrag nach, ob etwas dazu drin steht, googel mal danach und sonst gibt es hier auch ein Rechts-Expertenforum, da könntest Du die Frage noch stellen. Auf welcher Basis wird entschieden, ob Deine Kleine länger oder wieder kürzer in der Kita bleibt? Weint sie unablässig? Ich halte drei Monate ohne große Fortschritte für viel zu lang, das sind dann ja widersprüchliche Signale an das Kind. Meines Erachtens hätte da viel früher schon kurz pausiert und dann ein neuer Versuch unter veränderten Vorzeichen gestartet werden sollen, z.B. mit dem Wechsel der Bezugsperson von Elternseite, was Ihr jetzt versucht, oder eben der Bezugserzieherin. Vielleicht kann man mal das Gespräch mit dem Elternbeirat suchen oder sogar mal mit dem Träger? Ich würde es nicht in Form einer Kritik an den Erziehern machen, sondern einfach hilfesuchend, was man noch tun könnte. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, in eine andere Gruppe zu wechseln? Insgesamt denke ich, dass die Kinder sehr feine Antennen haben. Ihr müsst voll dahinter stehen, überzeugt sein, dass die Krippe toll ist und ihr vermitteln, dass Ihr den Erziehern vertraut. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade letzteres bei einer so schwierigen Eingewöhnung schwer ist, aber Euer Kind sollte Eure Zweifel nicht mitbekommen

von weekend am 02.12.2019, 19:52


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"Kann die KiTa uns den Vertrag mit der Begründung "noch nicht KiTa tauglich" kündigen?" Ja. Wer in Kind ein extrem hohes Maß an Aufmerksamkeit benötigt und das Personal hier an seine Grenzen kommt, kann der Betreuungsvertrag gekündigt werden. Und 1, 5 Stunden die Aufmerksamkeit einem einzelnen Kind zu schenken, ist in der Krippe eher unmöglich. Eine Bezugsperson kann man nicht wie ein Hemd wechseln. Diese sollte sich das Kind aussuchen. Kleinkinder signalisieren in der Regel wessen Nähe sie wünschen.

von Johanna3 am 05.12.2019, 19:58


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Manchmal ist es gar nicht so verkehrt, wenn der Papa das Kind eingewöhnt. Das klappt oft besser, als mit der Mama. Ich kann den Ärger verstehen, aber wenn das Kind noch nicht so weit ist, dann kann man es nicht zwingen. Es würde nur weinen und das möchte man als Mama oder Papa ja auch nicht Meine längste Eingewöhnung lief auch 3 Monate und danach hat sich das Kind auch noch sehr schwer getan. Es brauchte 1:1 Betreuung, sodass ich unsere FSJlerin auf sie angesetzt habe. Sie ließ sich sonst nämlich nur von mir trösten (Gruppenleitung) und ja- wir hatten noch 11 weitere Kinder, die Aufmerksamkeit und Kontakt brauchten. Es ist für das Kind 0brigens wirkloch stressfreier in die Gruppe zu kommen, wenn bereits alle da sind, als wenn ständig die Tür aufgeht und Eltern und Kinder da stehen und reinkommen und es noch Tür-und-Angel-Gespräche gibt. Haltet durch, eure Unzufriedenheit spiegelt sich auf das Kind wieder. Was eine Kündigung angeht, dass ist unterschiedlich. Wenn nichts gesondertes im Vertrag steht, dann kann die KIta euch kündigen.

Mitglied inaktiv - 06.12.2019, 21:31