Eingewöhnung und Zeit in der Kita

Forum Eingewöhnung und Zeit in der Kita

Drama, Drama, Drama

Thema: Drama, Drama, Drama

Hallo zusammen, unsere Maus (jetzt 17 Monate) geht seit September in die Krippe. Die Eingewöhnung lief alles andere als gut, was zwei Gründe hat: - Unsere Tochter ist sehr zurückhaltend und braucht erstmal Zeit um anzukommen. Meistens legt sich das in meinem Beisein aber nach 10-15 Minuten - seit Beginn der Krippenzeit waren ihre Erzieherinnen gerade mal 10 Tage alle zusammen da. Die Eingewöhnung hat 8 Wochen gedauert in denen nur eine Erzieherin da war plus jeden Tag ein anderer Springer. Also nicht ideal. Als die Gruppenleiterin (die auch die Eingewöhnung immer da war) mal zwei Wochen krank war, lief es wirklich super, so die Rückmeldung der anderen zwei Erzieherinnen. Es gab also auch schon richtig gute Tage. Jetzt ist es so, dass wir vor Weihnachten wegen starker Erkältung krank waren und jetzt also nach 2,5 Wochen wieder die ersten Tage hatten. Die Gruppenleitung hat mir also Mittwoch gleich am ersten Tag wieder gesagt, wie schwierig der Tag doch war und das unser Kind oft nur am weinen war. Sie wollte mich sogar schon anrufen und bitten, dass ich sie abhole. Meine erste Reaktion war, dass ich traurig wurde. Dann dachte ich: klar, der erste Tag nach so langer Pause wird nicht nur bei meinem Kind schwierig gewesen sein (was sich gestern auch durch ein Gespräch mit einer anderen Mutter bestätigte). Und jetzt mit etwas Abstand denke ich: ja, mein Kind steckt auch gerade in der ersten Trotzphase und ist auch hier Zuhause, wenn es mal nicht so läuft wie sie das gerne hätte, sofort am weinen. Ihre Reaktion in der Krippe also für mich irgendwie klar und nachvollziehbar. Mein Problem: wie mache ich das denn jetzt der Erzieherin klar? Ich meine, gleich anrufen weil das Kind weint (in so einer Phase) kann ja auch nicht die Lösung sein und wird das Problem ja eher noch verstärken?! Dazu kommt, dass ich den Eindruck habe, dass die Gruppenleitung oft launisch ist, was mein Kind sofort spürt und dann leider auch gleich mitmacht. Aber das kann ich ja wahrscheinlich gar nicht ansprechen, ohne gedanklich auf eine Liste gesetzt zu werden... Ich weiß gar nicht, was ich mir gerade hier erhoffe. Vielleicht einfach einen Austausch. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken? Oder zu wenig? Die Maus scheint ansonsten gerne in die Krippe zu gehen. Morgens spricht sie immer davon und auch so kann ich keine negativen Auswirkungen feststellen. Im Gegenteil, die Sprünge die sie macht sind seit Krippenbeginn deutlich größer geworden.

von Thiara82 am 04.01.2019, 13:15


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Dass die Gruppenleitung launisch ist, ist natürlich ein Problem. Offenbar ist sie es nicht so sehr, denn dein Kind vertraust du ihr ja an. Ich sehe es schon als Problem an, wenn ein Kind in der Krippe sehr viel weint. Das hat mit der Trotzphase wenig zu tun.Allerdings würde ich davon ausgehen, dass das Problem sich vertieft, wenn du die Traurigkeit deines Kindes in der Krippe jetzt als etwas Harmloses abtust, was du der Erzieherin irgendwie begreiflich machen musst. Von "gleich anrufen" war ja auch nicht die Rede. Das Kind hat doch sehr viel geweint. Die Überschrift "Drama, Drama, Drama" finde unpassend gewählt. Es klingt so, als würde eine harmlose Angelegenheit unnötig aufgebauscht werden.

von Johanna3 am 05.01.2019, 14:24


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Danke für deine Antwort. Ich glaube, ich muss da ein paar Sachen gerade rücken. Die Überschrift hab ich so gewählt, weil ich zum einen nicht wusste, wie ich das Thema benennen soll und zum anderen, weil wir hier Zuhause gerade durch die Trotzphase oft extremes Drama haben. Runterspielen will ich das Thema keinesfalls, sonst hätte ich ja erst gar nicht geschrieben. Die Gruppenleitung ist eine von drei Erzieherinnen in unserer Gruppe. Ja, ich empfinde sie als launisch (wahrscheinlich weil ich selber sehr ausgeglichen und wenig launenhaft bin), allerdings nicht gegenüber den Kindern sondern ihren Kolleginnen. Merkt mein Kind trotzdem und reagiert drauf. Und nur wegen dieser Tatsache würde ich es übertrieben finden, mein Kind aus der Gruppe zu nehmen. So etwas läuft uns im Leben doch immer mal über den Weg. Und wie gesagt: zu den Kindern ist sie es nicht soweit ich das in 8 Wochen täglich dort mitbekommen habe. Den dritten Satz im zweiten Absatz verstehe ich nicht ganz. Da scheint was zu fehlen. Natürlich nehme ich das schon ernst aber ich habe eben zwei "Probleme" die mich zweifeln lassen: 1. unser Kind weint wirklich immer wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Es ist ein anderes weinen, als wenn sie traurig ist oder als wenn sie sich wehgetan hat. ICH kenne den Unterschied. Ob die Erzieherinnen den mittlerweile auch schon kennen? Ich weiß es nicht. 2. wenn ich mit den anderen zwei Erzieherinnen spreche, dann sind die Tage durchaus okay. Es gibt immer mal Phasen wo sie nölig ist und auch mal weint, aber im Großen und Ganzen eben gut. Nur bei der Gruppenleitung hört sich das immer ganz schlimm an. Diese zwei Extreme verunsichern mich eben. Ja, doch, die Gruppenleitung wollte eigentlich gleich anrufen. Ich denke der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen wird für viele Kinder nicht so leicht gewesen sein. Die Krippe existiert erst seit August, entsprechend lange waren die meisten Eingewöhnungen und entsprechend wenig gefestigt ist die Gruppe. Dass es auch für andere Kinder kein leichter Tag war, weiß ich mittlerweile auch von anderen Eltern. Wie gesagt, so recht weiß ich gar nicht, was ich hier wollte. Vielleicht es mir von der Seele schreiben. Ich bin gerade auch gesundheitlich angeschlagen und daher vielleicht auch zu empfindlich. Wenn es meinem Kind wirklich schlecht dort ginge, würde ich sie nicht da lassen. Ja, am ersten Tag (nach 2,5 Wochen Pause) hat sie geweint als ich sie abgeholt habe. Die Tage danach nicht mehr. Da hat sie gespielt und sich einfach gefreut, dass ich dann da war. Sie schläft dort gut ein, geht morgens schon selber ihre Jacke holen und sagt: "Kita, Auto" Das macht doch kein Kind, was eigentlich nicht in die Krippe gehen möchte?!

von Thiara82 am 05.01.2019, 15:33


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Ein Kind, das seine Mama vermisst und deswegen weint, würde ich nicht als trotzig, sondern als traurig bezeichnen. Es bekommt seinen Willen nicht.... Das "so etwas" uns (?) im Leben immer mal wieder über den Weg läuft, kann ich nicht bestätigen. Es gibt durchaus zufriedene Kleinkinder, die in keiner Institution untergebracht sind. Dass einige Erzieherinnen trauriger Kleinkinder nicht anrufen, wenn ein Kind sehr traurig ist, ist oft darin begründet, dass dies leider nicht selten als persönliches Versagen betrachtet wird. Teilen doch immer wieder Eltern den Erzieherinnen mit, dass das Kind nicht wirklich traurig, sondern trotzig sei. Ein Kind, dass sich auf die Krippe freut, freut sich vielleicht nur auf den Besuch dort. Deshalb kann es nach einer Stunde bereits trotzdem massiv überfordert sein.

von Johanna3 am 05.01.2019, 23:29


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Mit " so etwas" meinte ich, Menschen die launisch sind oder mit denen wir nicht perfekt klar kommen.

von Thiara82 am 06.01.2019, 12:35


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Also ich kenne es bei uns, ´´mit diesem anrufen wenn das Kind weint´´ , der Kindergarten ist berechtigt dies zu tun und auch die Empfehlung zu geben wenn das z.B. ständig ist das Kind früher zu holen oder das ganze zu beenden und nochmal später neu zu starten. Also unsere Erzieher können schon einschätzen ob das Kind aus Trotz oder weil es heim will heult. Was genau ist denn jetzt das Problem ? Was sagt denn die Leitung dazu ?

von QueenMum am 05.01.2019, 19:00


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Hallo, also wenn deine Maus etwas schüchtern und dann sicher eben auch ruhiger ist kommt sie mit den wechselnden Erziehern nicht wirklich klar. Das kann ich total verstehen, so ging es bei meinem Sohn auch. Das ist für die Kleinen echt anstrengend. Du schreibst ja, dass die Zeit wo die Leiterin nicht da war besser war. Folglich scheint sie deine Kleine nicht ganz zu mögen, oder die Erzieher haben dann mehr Freiheiten bzgl. Beschäftigung bzw. Einfühlungsvermögen. Das sie sich gerade in einer Trotzphase befindet, macht die ganze Situation sicher nicht einfacher. Sie macht jetzt eine Menge durch und muss vieles verarbeiten. Versuche dich nicht von der Leiterin verunsichern zu lassen, wir hatten auch eine Erzieherin die mir immer wieder die Ohren vollgeknaut hat, dass mein Sohn keinen Mittagsschlaf mehr macht. Eine andre sagte, er ruht und das reicht auch aus. Hat eben jeder ein anderes Empfinden. Alles Gute für euch.

von SaSi_77 am 05.01.2019, 21:13


Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Danke für deine Antwort!

von Thiara82 am 06.01.2019, 12:36


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Stell dir vor, du hast deine Regel. Du hast Krämpfe, deine Beine sind schwer und du fühlst dich müde, bist schlecht gelaunt. Wo bist du dann lieber? In der Arbeit, mit einem wichtigen und anstrengendem Meeting oder zu Hause auf dem Sofa? Und genau so geht es deiner Tochter in einer Trotzphase. Sie trotzt ja nicht aus Spaß, hat daran keinen Gefallen und fühlt sich mies. Das erträgt sich normalerweise zu Hause besser als in der Krippe mit high life drumherum. Von dem her kann ein "sie weint wenn sie nicht bekommt was sie will" in der Krippe durchaus zu einem "echten", überforderten weinen werden. Ich würde also zusehen, ob es in der Familie jemanden gibt, der zB Überstunden abbauen kann und das Kind ein paar Tage später bringt oder früher abholt. Und dazu, dass die eine Erzieherin rückmeldet dein Kind weint sehr viel und die anderen Erzieherinnen das nicht tun. Zum einen empfindet jeder anders was "viel weinen" ist und was "nur hin und wieder weinen" ist. Außerdem gibt es immer wieder auch Erzieherinnen die sich nicht trauen den Eltern ehrlich rückzugmelden wenn das Kind viel weint, weil sie nicht möchten dass die Eltern denken die Erzieherin würde ihre Arbeit nicht richtig tun. Oder weil sie den Eltern kein schlechtes Gefühl geben wollen. Blöd, aber das ist nun mal so. Wenn also (weil zu Hause auch) davon ausgegangen werden kann dass das Kind wirklich viel weint, solltest du über diese Rückmeldung froh sein und versuchen es für dein Kind leichter zu machen. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 06.01.2019, 06:46


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Danke auch dir für deine Sichtweise. Auf Familie können wir nicht zurückgreifen, da diese nicht vor Ort ist. Freunde arbeiten in Vollzeit. Wir sind die ersten mit Kind. Ich werde aber mal darüber nachdenken, ob wir die Zeit dort vorübergehend irgendwie reduziert bekommen. Sie weint ja Zuhause nicht die ganze Zeit, sondern eben nur dann, wenn sie ihren Willen nicht bekommt.

von Thiara82 am 06.01.2019, 12:40


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Kannst nicht einfach noch bischen zu Hause bleiben.....sie sind so klein werden so schnell gross....nicht umsonst ist eine Elternzeit von 3 Jahren angedacht.....oder du nimmst ir lieber eine Tagesmutter ....mir tun die Babies alle so leid....

von golfer am 06.01.2019, 20:36


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Ich denke ganz so arg ist es sicher nicht. Denn gerade wenn in der Gruppe alte neu sind, dann fehlt einfach das, was in einer älteren Kita den wieder Einstieg nach Ferien und Co erleichtert, nämlich die "alten Hasen" die wissen wie es läuft, an denen orientieren sich gerade schüchterne immer gerne. Wenn es nur den ersten Tag schwierig war würde ich nicht gleich überreagieren. Klar mal ein kurzer Tag ist schön aber Stetigkeit tut auch gut. Die Überstunden brauchst du sicher noch für krankes Kind, das gibt es nämlich Dank Kinder auch häufiger...

von knuffelbär am 07.01.2019, 13:55


Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Ich danke dir für deine Antwort!

von Thiara82 am 07.01.2019, 19:23


Antwort auf Beitrag von Thiara82

Wenn es jetzt wieder gut läuft, würde ich es nicht überbewerten. In einer idealen Situation kannst Du nach Auszeiten erstmal noch ein paar Tage "halblang"machen, geht aber eben nicht immer so einfach. Daß auch Erzieherinnen unterschiedliche Meinungen und Frustrationsschwellen was Weinen angeht haben, liegt daran, daß sie auch Menschen sind und nicht geeicht. Entgegen Johanna und Jekyll denke ich, daß eine Krippe nicht nahe an der Kindesmisshandlung ist und daß auch die Aussage "weint viel" übertrieben sein kann, nicht nur die Ansicht weint wenig schöngefärbt sein muß. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dazwischen und es ist auch von der Tagesform aller Beteiligten abhängig. Für mich klingt das jetzt alles nicht sooo dramatisch. Der Tag nach dem Urlaub ist für mich auch anstrengender als andere. Für Dich wahrscheinlich auch. Für die Kinder auch. Es war auch wohl die erste Pause im Alltag für Dein Kind, da muß man sich auch dran gewöhnen. Und wenn es für alle anderen genauso war, macht es das nicht leichter. Grüße, Jomol

von Jomol am 17.01.2019, 15:47


Antwort auf Beitrag von Jomol

Danke für deinen Beitrag! Ich habe ihn gerade erst gelesen. Es ist jetzt tatsächlich so, dass unsere Maus ziemlich gute Tage hat. Es gibt Tage, da weint sie ab und an mal. Meistens zieht sich das durch den ganzen Tag, also auch Zuhause und geht mit drückenden Zähnen einher. Also alles nachvollziehbar und im Rahmen eben normal und okay. Wir haben jetzt das Abschiedsritual morgens geändert. Nicht mehr kurz und "schmerzlos " sondern recht lang. Es hilft ihr aber zu verstehen, dass ich gehe. Sie weint nicht mehr und geht gerne auf den Arm einer Erzieherin, die sie mag. Die Gruppenleitung (die alles so sehr negativ dargestellt hat) ist jetzt raus. Sie kümmert sich auch mal, aber ist eben nicht mehr Hauptbezugsperson. Mein Bauchgefühl, dass sie und mein Kind einfach nicht zusammen gepasst haben, es aber aufgrund der Personalsituation mussten, hat sich also bestätigt. Wir hatten 7 schwierige Tage, aber ich weiß, dass mein Kind dadurch keinen Schaden genommen hat und in den Tagen, die jetzt gut laufen hat sie wieder einen enormen Entwicklungssprung gemacht.

von Thiara82 am 05.02.2019, 20:56