Frage: Wiener,..

Hallo Frau Neumann, meine Tochter 14 Monate alt (nie eine gute Esserin gewesen) mag zurzeit u.a. Wiener und dicker Leberkäse aus der Verpackung. Ich mache mir Gedanken, ob es nicht schlecht für sie ist da günstige Eigenmarke Plus länger haltbar. Ist sowas ab und an mal i.O. oder schlecht für sie? Welche Gerichte könnte ich ihr anbieten, was wirklich schnell geht, wenn es mal wirklich schnell gehen soll? Welche LMs sind für sie noch tabu? Beste Grüße

Mitglied inaktiv - 18.11.2019, 10:31



Antwort auf: Wiener,..

Hallo Frau Jimmy deine Tochter hat gerade etwas entdeckt, was ihr gut gefällt und sehr gut schmeckt. Einerseits freust du dich darüber, weil deine Tochter endlich etwas zu mögen scheint und bist bereit davon öfter etwas anzubieten, um deine Tochter unkompliziert und mit Freude und Genuß satt und zufrieden zu bekommen. Auf der anderen Seite fühlst du dich nicht ganz wohl dabei, weil du die Qualität dieser Speisen in Frage stellst. Du zweifelst einerseits an der Qualität bezüglich der verschiedenen Inhaltsstoffe und der verwendeten Rohware/Zutaten. Und auch in Bezug auf die ernährungsphysiologischen Aspekte des Nährwerts hast du Bedenken. Mein Rat in solchen Konfliktsituationen ist dieser: du als Mama bestimmst das Angebot und dein Kind darf wählen was es davon in welcher Menge isst. Nun gibt es zwar allgemeine Empfehlungen über ideale Speisepläne und als Mama möchte man dem gerecht werden. Das ist auch gut so. Dennoch kannst du hier individuell einwirken. Denn du als Mama hast ein ganz besonderes Gespür für die Bedürfnisse deiner Tochter. Und Kinder wissen instinktiv selbst sehr gut was ihnen gut tut und was sie brauchen. Deine Tochter hat gerade eine Phase, in der sie bestimmte Speisen liebt. Wie wäre es, wenn du die Marke wechselst, Wurst und Co ggf in Bioqualität kaufst? Würdest du dich dadurch besser fühlen? Denke einmal darüber nach, wie du langfristig eure Ernährung gestalten möchtest. An diese Speisen kannst du dein Kind gewöhnen. Oder du setzt momentan auf "qualitativ hochwertigere Alternativen zu diesen Produkten, um deine Tochter auch daran zu gewöhnen. Konkret in eurem Fall: du könntest bspw Wurstsorten und Co wählen, welche weniger von eher unerwünschten Zutaten (Geschmacksverstärker etc) enthalten. Im Kleinkindalter ist Nitritpökelsalz in moderaten Mengen, ab und und zu, okay. Gemäß der EG-Öko-Verordnung ist Nitritpökelsalz als Zusatzstoff auch in Bio-Wurstwaren zugelassen. Das bedeutet, dass manche Bio-Produkte diesen Stoff enthalten können. Bei manchen Anbauverbänden, die strenge Richtlinien haben, ist dieser Stoff verboten. Darunter leidet die Farbe, wodurch die Ware eher gräulich (Graustufen) statt rot/rosa aussieht. Natriumnitrit (Pökelsalz) wird eingesetzt, um die Farbe der Wurst schön zu erhalten, das Bakterienwachstum zu hemmen, die Wurst länger haltbar zu machen. Pökelsalze sind für Babys ungeeignet, ab dem 2. Lj in kleinen Mengen aber durchaus okay. Babybrei im Gläschen mit der Zutat "Schinken" bspw enthält einen Schinken, der frei von Pökelsalzen ist. Nitrat ist eine Substanz, die die optimale Aufnahme von anderen Nährstoffen wie z.B. Calcium oder Magnesium behindert. Durch Bakterien wird Nitrat ausserdem zu Nitrit umgewandelt. Nitrit ist in zu großen (!) Mengen wegen der Umwandlung im Körper zu Nitrosaminen, die als krebserregend gelten, weniger optimal. Es wird darum generell zu einem moderaten Verzehr geraten. Wurst/Würstchen erfreuen sich unter Kindern sehr großer Beliebtheit, was neben dem Nährwert (fettreich = viele Kalorien) und der guten Kaubarkeit im Vergleich zu Fleisch, vor allem auch am Geschmack (Gewürze) liegt. Die Gewürze, Wurst und Co schmecken rein objektiv "lecker" wenn sie bspw Hefextrakt oder Geschmacksverstärker enthalten. Geschmacksverstärker ist nicht per se giftig. Sonst wäre er als Zusatzstoff nicht zugelassen. Wie so oft, so gilt einfach auch hier, die Dosis macht das Gift. Geringe Mengen schaden deinem Kind nicht. Er tarnt sich übrigens auch einfach unter dem Namen: Würze, Speisewürze etc Geschmacksverstärker, der den Geschmackseindruck umami (= einfach herzhaft würzig lecker) erzeugt, verleitet übrigens auch zum Überessen. Tabu sind für Kinder nur Speisen, die unmittelbar schaden wie bspw Kaffee, Alkohol, zu scharf etc, zu hart, zu..... Bei allem anderen Speisen gilt: auf eine verantwortungsbewusste Auswahl und Zubereitung achten und die Mengen nicht übertreiben. Zuviel von etwa ist nie gut. Ein phasenweise hoher Konsum von etwas ist durchaus okay. Meistens reguliert sich das von ganz alleine. Biete eifach immer eine große und bunte Palette an Speisen an, biete ein umfassendes und ausgewogenes Speisenangebot aus dem deine Tochter wählen kann. So beugst du Einseitigkeiten und Überessen vor. Hier sind noch ein paar Anregungen für super schnelle Gerichte: Kartoffeln oder Gnocchi, Spinat und Ei Nudeln mit Sosse (Tomate, Pesto, vegetarische Brotaufstriche) TK-Erbsen mit Reis und Frikadellen Tortellini in Schinke-Sahnesosse mit Frischkost (bspw selbstgemachter Smoothie bei 14 Monate altem Kind) Couscous mit Gemüse, Raspelkäse und zur Not kann es auch Brotzeit geben - dazu vielleicht eine leckere Gemüsecremesuppe, die du auf Vorrat im TK lagern kannst. Koche bsps Dinkelspirelli, schwenke sie in Butter. Perfekt für Kleinkinder. Hauptsache etwas Warmes im Bauch. Dazu ein leckerer Nachtisch wie bspw Fruchtjoghurt. Reicht. lies auch noch hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Suche-gesunde-und-schnelle-rezepte-fuer-mein-16-monat-alten-sohn_40309.htm https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Schnell-und-gesund-kochen_47765.htm Also dann Guten Appetit Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 19.11.2019



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