Guten Tag Frau Neumann,
meine Tochter ist 1,5 Jahre alt. Ihr Speiseplan sieht bislang so aus:
Frühstück: 1 Scheibe Brot mit Frischkäse+Obstpüree oder am WE Toast + 1/2 Brötchen mit dem selben Belag
Mittag: (Bislang) Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei
Abendessen: Warmes Essen vom Familientisch und anschließend Milch-Getreide-Brei
Zwischendurch: Obst, Gurke, Knabberbrezel, Kinderkekse, Quetschie, ab und zu mal ein Toast, Joghurt, selten mal Grießbrei, Laugenstange ...
Jetzt die zwei Punkte, welche mir große Bauchschmerzen bereiten und wo ich Hilfe brauche:
1. Sie verweigert den Mittagsbrei neuerdings. Nicht einen Löffel bekomme ich in sie hinein, sie ist allerdings fast am verhungern. Also habe ich ihr Brot gemacht mit Wurst und Käse. Sie hat ca. eine 3/4 Scheibe gegessen. Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, ob das zusammen mit dem Brot am Morgen nicht zuviel ist? Ich selber esse morgens Müsli und mittags Brot, sobald sie schläft. Habe auch mal Porridge probiert, aber das will sie nicht. Auch Müsli am Morgen ist schwierig, sie kann noch nicht so gut mit dem Löffel umgehen und sie soll eigenständig essen am Morgen.
2. Am Abend darf sie alles von unserem Essen probieren, aber Gemüse oder gefüllte Tortellini werden fast komplett verweigert. Möhren, Erbsen, Broccoli, Zucchini, Paprika, alles wird max. in den Mund genommen aber dann auch wieder ausgespuckt. Wenn sie jetzt mittags den Brei nicht mehr isst, nimmt sie somit so gut wie gar kein Gemüse zu sich. Das geht doch nicht oder? Was können wir tun? Ich weiß, das es lange dauert bis eine neue Speise akzeptiert wird und es viele Kontakte dafür braucht...
Fleisch+Fisch isst sie auch nicht...
Bislang gehen Nudeln, Kartoffeln, Fleischwurst, Käsepops, Pizzabrötchen, ab und zu mal Mais, kalte Würstchen. Ich glaube viel mehr nicht.
Bislang war ich recht relaxt, weil sie mit dem Mittagsbrei alles wichtige bekommen hat. Wenn sie den jetzt aber nicht mehr möchte, bekommt sie doch viel zu wenig Nährstoffe oder?
Vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung.
Gruß, S. Brümmer
von
Saskia B.
am 15.05.2019, 14:03
Antwort auf:
Wie viel Brot ist okay / Kind isst kein Gemüse
Hallo S. Brümmer
zunächst einmal entschuldigung, dass ich erst so spät antworte.
Mit 1,5 JAhren braucht deine Tochter wirklch keinen klassischen Brei mehr. Es ist okay, wenn du noch öfter breiige Speisen anbietest, wie bspw Kartoffelbrei und co. Ein zusammengemischter Brei aus mehreren Zutaten ist jedoch nicht mehr altersentsprechend. Lass deine Tochter auf jeden Fall die einzelnen Breikomponenten, wenn du sie weiterhin als Brei servieren möchtest, einzeln kennen lernen. Einen Kleckes Kartoffelstampf, einen Klecks Gemüsestampf und etwas Festes für die Hand. Gib ihr dazu einen eigenen Löffel,lass sie selber löffeln und ganz unbedingt auch mit den Händen essen. Du schreibst von Gnocchi? Prima, gib ihr diese zum selbständigen Erkunden einfach zum Brei dazu. Platziere sie daneben und schau mal, wa sie damit anstellt. Gib ihr jeden Tag von diesen Gnocchi. So kann sie sich daran gewöhnen. Wenn deine Tochter die Speisen in den Mund nimmt, hat sie die erste Hürde bereits erklommen. Das ist wunderbar!
Freue dich mit deiner Tochter über diese Erfolge und iss selbst mit Genuß.
Frühstück mit Brot? Super! Deine Tochter darf so viel Brot haben, wie sie schafft. Mittagessen mit Brot? Warum nicht.
Biete ihr doch auch die Möglichkeit beim Mittagessen zusätzlich zum Brot auch nochmals Reste vom Vorabend zu inspizieren.
Abends sollte deine Tochter ebenfalls die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit euch Eltern zu essen und statt eines Milchbreies, solltest du hier stattdessen nur noch eine Portion (Trink-)Milch anbieten - am besten aus dem Becher.
Wenn deine Tochter morgens keine MIilch bekommt, wäre es auch möglich, dass du mittags Grießschnitten (Milch und Weizen/Dinkelgrieß) als Fingerfood anbietest und Reste vom Abendessen und ggf Brot gibst.
Damit deine Toochter bei den eigentlichen Mahlzeiten auch immer gut hungrig iist, wäre es evtl gut, wenn du die ZMZ so gestaltest, dass deine Tochter für die Hauptmahlzeiten wieder ausreichend hungrig ist.
Meinst du, dass dir der ein oder andere Tipp schon weiter helfen wird? Oder wo siehst du evtl noch die eine oder andere Unklarheit?
Bis bald
Viele Grüße
und einen schönen Sonntag
Birgit N.
von
Birgit Neumann
am 19.05.2019