liebe Frau Neumann,
meine Tochter (10 Monate) bekommt mittags, nachmittags und abends Brei.
Gestillt wird sie nur noch morgens, zum einschlafen und in der Nacht.
Zu den Mahlzeiten biete ich zwar immer zusätzlich Wasser an, davon trinkt sie allerdings nur schlückchenweise und das meiste läuft daneben.
Nun hat sie seit 2 Wochen nur noch richtig harten Stuhlgang.
Sie hat zwar 2-3 mal etwas in der Hose, allerdings ist es dann jedesmal ein richtig trockenes, hartes "Bällchen"
und ich hab den Eindruck das ihr das Geschäft auch irgendwie Beschwerden macht.
Ich gebe ihr zum Getreide-Obst-Brei mittlerweile nur noch Apfel oder Birnenbrei. Beim Mittagsbrei achte ich immer darauf keine stopfenden Zutaten zu verwenden und versuche wirklich ihr genug zu trinken zu geben. Aber es ändert sich nichts.
was kann ich ihr denn noch zu essen geben das den Stuhl etwas auflockert oder die Verdauung fördert?
Bzw. wieviel sollte/kann ich ihr überhaupt an zusätzlichem Wasser anbieten?
vielen Dank schon mal im Voraus!
von
Kerstin A.
am 11.03.2016, 23:23
Antwort auf:
was füttern bei harten Stuhlgang
Hallo Kerstin A.
die Stuhlbeschaffenheit ändert sich unter Beikostgabe. Das ist alles völlig normal.
Deine Tochter hat jetzt das Alter für Famlienkost erreicht, Lass alle Breie weg und gib deiner Kleinen Brot mit einem Anteil Vollkornmehl, dünn bestrichen mit Butter. Biete ihr ausserdem weiche, rohe Obststückchen, gekochte Gemüse-Kartoffelstückchen und Avocado. Klammere dich bei der Speisenauswahl weniger um "mögliche stuhlverändernde Wirkungen". Lege den Fokus vielmehr auf Vielfalt, auf leckeren Geschmack, auf Spaß beim Essen!, auf Gemeinsamkeit bei Tisch.
Bananenküchlein:
1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen.
Rindertatar kannst du mit Semmelbröseln vermischen und zu Frikadellen formen, Vorsichtig garen, mit wenig Öl, ganz sanft in einer Pfanne.
Kartoffelfingerfood zum Brei:
750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen.
mit
1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen
Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen.
Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kannst du den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen.
Mit etwas Sahne bepinseln und ca 15 min im Ofen bei 190° backen.
dazu ausserdem:
Tomatensosse
Je mehr feste und salzhaltige Kost deine Kleine nun isst, desto mehr wird sie Wasser trinken oder ggf gestillt werden wollen.
Starte gleich nachher mit einer Brotmahlzeit. Schneide etwa eine halbe Scheibe mit Butter/Margarine bestrichenes Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), vorerst noch ohne Rinde, in kleine mundgerechte Stückchen. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen.
Die Brotmahlzeit ist empfehlenswert, damit die Kleinsten ausreichend Gelegenheit haben, das Kauen zu trainieren. Die Kaumuskulatur muss gefordert werden, um sich gut auszubilden. Fingerfood ist auch gut und wichtig, damit die Kleinen selbständig essen lernen können.
Zum Brei kannst du deiner Tochter vermehrt Fingerfood anbieten, ausserdem vereinzelt und in kleiner Menge: eure übliche Familienkost.
Den GOB am Nachmittag kannst du weglassen und stattdessen Obst (als Mus oder in weichen Stückchen - roh oder gegart) anbieten.
Startet mit Brotstückchen morgens in den Tag hinein.
Bei der Einführung der Familienkost geht es um die Anpassung, den Essgenuss, die Gewöhnung.
Dein Kleine kann jetzt einfach essen, ohne dass du grammgenau kontrollieren musst, wie viel sie isst. Gesunde Babys essen nicht zu viel und nicht zu wenig.
Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse...
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 14.03.2016