Guten Tag,
Inzwischen ist unser Sohn 9 1/2 Monate alt. Er isst drei Mahlzeiten pro Tag, trinkt dazu Wasser und wird nach Bedarf gestillt.
Er isst gerne Haferflocken. Sehr gerne. Aber auch Brot, Nudeln, Reis, Weetabix und andere Getreideflocken. Gemüse pur spuckt er meist aus. In Verbindung mit einer Getreide-Beilage (vor allem Haferflocken...) nimmt er es gerne. Dementsprechend gibt es für ihn praktisch bei jeder Mahlzeit Getreide. Vor allem Haferflocken.
Ist das in Ordnung, oder kann das irgendwie negativ sein?
Dann ist es so, dass wir hauptsächlich vegetarisch leben. Dementsprechend bekommt er nur gelegentlich Fleisch (dann Hühnchen). Ei bieten wir ihm an, aber es scheint ihm nicht so zu schmecken. Fisch bekommt er auch ab und zu. Kuhmilch fällt wegen einer Kuhmilchproteinunverträglichkeit flach. Insgesamt isst er etwa einmal pro Woche Fleisch, Fisch oder Ei.
Ist das ok? Oder wie viel Fleisch / Fisch sollten wir ihm geben? Wenn mehr Ei ratsam wäre: Hätten Sie Tipps, um ihm das schmackhaft zu machen? Sind gebratene Speisen wie Omelette ggf schon ok?
Und letzte Frage: Wir kochen für ihn immer noch separat wegen der Gewürze und des Salzgehalts. Sobald er soweit satt ist, lassen wir ihn aber dann auch von unserem "normal gewürzten" Essen probieren, um ihm die neuen Geschmäcker zu zeigen. Ist das so ok? Oder sollten wir besser sein Essen ganz langsam würzen und das dann nach und nach 'erhöhen', bis es "normal" gewürztem entspricht? Ist es korrekt, dass er ab ca. 1 Jahr dann ganz normal vom Tisch mitessen kann?
Vielen Dank und viele Grüße aus Shanghai!
von
ankh
am 20.04.2016, 18:54
Antwort auf:
Viel Getreide, wenig Fleisch und langsamer Übergang zur Familienkost
Hallo ankh
solange du noch ausreichend, nach Bedarf stillst, bekommt dein Kleiner alle wichtigen Nährstoffe und die Beikost ergänzt dies wunderbar.
Biete deinem Kind Gemüse ruhig weiterhin auch pur an. Dein Kleiner sollte es ruhig auch "pur" erleben.
Fleisch, Fisch und Ei sind einmal wöchentlich momentan okay. Wenn du mit dem Stillen aufhörst, dürfte es dann ruhig öfter auf den Tisch kommen. Denn dein Kind bräuchte dann einerseits die Nährstoffe und andererseits bräuchte er das, um sich ausreichend zu sättigen. Wenn Fleisch, Fisch (und Ei) seltener auf den Tisch kommen, müsstet ihr dies adäquat ersetzen - vor allem da ihr auch auf Kuhmilch mehr oder verzichten müsst, wie du schreibst.
Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie du nach dem Abstillen weiter vorgehen möchtest?
Haferflocken sind natürlich schon einmal sehr gut - reichen aber als (nahezu einziger) Ersatz für Fleisch/Fisch/Ei/Kuhmilch auf lange Sicht leider nicht aus.
Es wäre demnach gut, wenn du auch jetzt schon in dieser Weise vorarbeitest und auch andere Speisen auf den Tisch bringst, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Bs zum ca 18. Lm sind die Kleinen noch neugierig und die Bereitschaft Neues zu probieren und dies zu akzeptieren ist dann größer als in der Zeit danach.
Du kannst die Speisenauswahl jetzt schon vielseitiger gestalten und dein Kind querbeet das mitessen lassen, was ihr üblicherweise esst. Das ist eure Familienkultur - eure Familientradition. Daran sollte sich euer Kind langfristig gewöhnen. Manche stark gewürzte Speisen (bspw Sossen) kannst du im Geschmack abmildern. Gib dafür bspw Gemüsemus
dazu oder Wasser. Dein Kind bekommt trotzdem einen Hauch Geschmack von dem typischen Aroma, er bekommt eine Ahnun, einen Eindruck und das hilft langfristig die Toleranz für diesen Geschmack zu entwickeln. Wenn es deinem Kind schmeckt, wird er mehr haben wollen - auch später in seinem Leben.
Das Gros der Speisen sollte jetzt noch pur, baisc, ungewürzt sein. Dazu darf es aber ruhig auch etwas gewürzte Kost geben und ab und zu auch einen intensiver schmeckenden Happen einer typischen Familienspeise, in kleiner Menge. Dies vermittelt deinem Kind einen Geschmackseindruck - und macht Lust auf Mehr.
Dieses intensive Geschmackserlebnis ist ein Erlebnis. Satt essen sollte sich dein Sohn weiterhin mit vielen Basics. Wichtig sind jetzt regelmäßige, möglichst gemeinsame erlebte Mahlzeiten, mit einem "gesunden" und ausgewogenen Speisenangebot. Vermittle deinem Kind eure Esskultur mit allem und Drum und Dran,
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.04.2016
Antwort auf:
Viel Getreide, wenig Fleisch und langsamer Übergang zur Familienkost
P.S.: Klassischen Brei gibt es bei uns noch immer nicht. Je mehr selbst essen, desto besser findet das Kind... ;)
von
ankh
am 20.04.2016, 19:08