Frage: Und nochmal das Fingerfood

Hallöle, wir schrieben schon zweimal wegen der Einführung fester Nahrung bei meiner inzwischen 9,5 monatlichen Tochter. Sie bekommt dreimal tgl Brei und nun seit einer oder zwei Wochen vormittags Brot und ein Stück Banane... beides befummelt sie nur, an der Banane hat sie jetzt zweimal gesaugt. Heute gab es mittags zum kürbisbrei auch kürbisstücke zum in die Hand nehmen, das wollte sie nicht anfassen Ist das normal, dass sie so lange braucht? Ich hab halt das Gefühl, ihr Körper braucht mehr, nur Uhr Kopf will irgendwie nicht... ich werde polentasticks versuchen heute oder morgen Abend. Sie hatten gesagt, ich sollte ihr öfter etwas von unserem essen geben, aber das ist recht schwierig. Sie ist eigentlich immer auf dem Arm beim kochen, deshalb koche ich für mich nicht mehr, also ich essen immer Brot und esse eigentlich immer mit ihr zusammen, aber Brot interessiert sie ja nicht meine große Tochter ist 17 und isst zu komplett anderen Zeiten als wir, das klappt gar nicht. So meine Fragen, 1. ist das normal, dass sie so lange braucht? Sie ist von Anfang an kein guter Esser gewesen, obwohl sie schon immer interessiert wirkt. 2. ist es ok, wenn ich ihr einfach so vier cm Banane abschneide und auf den Teller lege? Oder lieber kleine oder Scheiben? 3. ich habe jetzt sternchennudeln gekauft um zu gucken, ob sie damit im Brei vlt klar kommt, weil sie ja die stückickigen Gläschen auch nicht mag, meist Koch ich aber ja selbst. 4. die sternchennudeln oder auch Reis, das kann sie auch so mal haben? Einfach auf einem Teller? Ich hatte auch vergessen zu erwähnen, dass sie zu neurodermitis neigt, also allzu experimentierfreudig was die Nahrungsmittel angeht bin ich nicht. Vielen Dank schonmal, Anna

von Janisbaby am 13.05.2019, 14:59



Antwort auf: Und nochmal das Fingerfood

Halo janisbaby und wie hat es mit den Polentasticks geklappt? Die Bananenstücke hat deine Tochter immerhin schon einmal angelutscht. Bleib einfach dran. Sofern deine Tochter zugreifen kann, und das auch tut, ist alles in bester Ordnung. Sie braucht vielleicht ein bisschen mehr Zeit. Und sie braucht Vorbilder. Versuche so oft wie möglich, dass ihr gemeinsam esst. Die meisten Babys sind ab etwa dem 8. Lm soweit (manche erst später) , dass sie Stückchen im Mund akzeptieren. Die Stückchen im Brei sollen zum Kauen animieren. Manche Babys finden das nicht gut und spucken den Brei wieder aus. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis das Baby die neue Konsistenz akzeptiert. Beim Selberessen dauert die Annäherung manchmal auch etwas länger. Bevor dein Baby jedoch die Stückchen im Mund spüren und akzeptieren bzw ablehnen kann, muss dein Baby das Lebensmittel überhaupt erst in den Mund nehmen. Bevor dein Baby das Lebensmittel in den Mund nehmen kann, muss sie es in die Hand nehmen. Hier ist deine Kleine etwas zögerlich, tut es aber durchaus wie du schreibst, zumindest bei manchen Speisen. Zusammenfassend könnte man sagen: ja, deine Tochter befühlt das angebotene Essen mit ihren Händen. Den Kürbis wollte sie nicht anfassen, Brot und Banane aber schon. Die Banane hat es so sogar in/an ihren Mund geschafft. Es ist also davon auszugehen, dass deine Tochter prinzipiell selbständig essen kann. Jetzt braucht sie Neugier, Vorbilder, Gewöhnung, Routine und neben einer liebevollen und emotionalen Begleitung auch ganz viel leckeren Geschmack. Essen ist aber keinesfalls nur durch Geschmack erlebbar. Essen ist ein multisensorisches Erlebnis für dein Kind. Zuerst muss sie die Speise sehen. Am besten immer und immer wieder und am besten auch auf euren Tellern, bei Mama, Papa und der großen Schwester. Zuerst ist also das Sehen der Speise wichtig. Danach folgt das Fühlen in der Hand. Wenn es sich gut anfühlt, dann kommt der nächste Check. Lippen, Zunge, Mundraum. Über die dort vorhandenen Tastrezeptoren nimmt dein Kind viele wichtige Signale wahr. Bspw ob die Speise warm oder kalt ist. Oder ob sie weich oder glitschig ist? Oder hart oder krümelig? Wie fühlt es sich im Mund(raum) an? Wie schmeckt es? Süß? neutral? Dann erst folgen die Kaubewegungen wodurch sich der Geschmack auch durch das sog retronasale Riechen erst so richtig entfaltet. Und erst wenn alles passt, dann wird dein Baby das Essen schlucken. Achte auch ganz besonders darauf, dass deine Tochter in ihrem Hochstuhl einen festen Sitz hat und sicher und stabil darin sitzt, die Füße aufstehen. Wo kannst du nun ei euch etwas verbessern? Hast du schon eine Ahnung? Würde es helfen, wenn du deiner Tochter bei den Mahlzeiten mehr Zeit gibst? Würde es helfen, wenn du den Brei erst anschließend an die Fingerfoodmahlzeit gibst, so dass deine Tochter ausreichend hungrig ist und einen Sinn beim selbständigen Essen erleben kann? Beherrscht deine Tochter bereits den Pinzettengriff? Lege ihr die mit Butter bestrichenen Brotstücke schön ordentlich auf ihr Tablett am Hochstuhl. Mach das jeden Tag genau gleich und zur jeweils gleichen Mahlzeit/Uhrzeit. So kann sie sich zunächst optisch daran gewöhnen. Danach kann der Fingercheck erfolgen. Verfahre mit der Banane ebenso. Biete ihr zusätzlich zur Banane auch bspw weich gedünstete Apfelstücke an oder Kiwistücke. Welche Obstsorte magst du besonders gerne? Wollt ihr zusammen Erdbeeren essen? Gib ihr einfach mal ein ganzes Brötchen und schau, was sie damit anstellt. So kannst du ihre Neugier fördern. Denn sie wird das Brötchen benagen und dabei verschiedene Konsistenten im Mundraum fühlen und leckeren Geschmack erleben. Dadurch wächst bestimmt ihre Lust auf MEHR! Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 15.05.2019



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