Hallo,
ich habe vor kurzem mit Beikost angefangen. Mein 4 1/2 Monate alter Sohn isst mittlerweile ca. 170 g Kürbis/Kartoffel Brei. Nun meine Frage. Soll ich im Anschluss noch stillen? Er macht nicht den Eindruck das er noch möchte. Er trinkt zwar etwas aber Nuckelt hauptsächlich. Zudem frage ich mich ob er nun bereits Obst im Anschluss benötigt. Mit Fleisch im Brei werde ich nächsten Samstag starten. Wie oft wird Fleisch benötigt? Muss ich Fleisch durch irgendwas ersetzen wenn ich es an manchen Tagen weg lasse?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Janette
von
janette83
am 04.12.2017, 16:38
Antwort auf:
Stillen nach Beikost
Hallo janette83
wenn du den Eindruck hast, dass dein Baby nach dem Brei nicht mehr gestillt werden möchte und wenn es auch deine Absicht ist, Stillmahlzeiten zu ersetzen, dann brauchst du das anschließend ans Breiessen nicht zu machen. 170g Brei sind auch schon eine ordentliche Menge. Das Nuckeln allerdings hilft deinem Baby beim Verdauen und gibt ihm Sicherheit. Evtl möchte er in einem zeitlichen Abstand gestillt werden.
Obst als Nachtisch brauchst du ebenfalls nicht zu geben, könntest den Obstsaft direkt in den Brei verarbeiten.
Obstsaft im Brei soll Vit C liefern, was die Eisenresorption aus pflanzlichen Zutaten verbessert. Auch Mumi hilft dabei, die Eisenresorption zu verbessern.
Bei einer (überwiegend) vegetarischen Beikostvariante kann der Brei so zusammengestellt werden:
100g Gemüse
50 g Kartoffeln
in Wasser, in einem Topf dünsten. Kurz vor Ende der Garzeit
10g (ca 3 EL) Kölln Schmelzflocken (Hafer) unterrühren und aufkochen. Ggf Wasser zufügen.
weitergaren lassen und etwas abkühlen lassen
mit
30g Vit C reicher Obstsaft (bspw Orangensaft)
pürieren und
8 g Öl
untermischen
statt Schmelzflocken von Kölln, kannst du auch (handelsübliche (bio))zerkleinerte feine Haferflocken einrühren und aufkochen.
Auch möglich: Instantflocken (eine Sorte ohne Kochen) nach dem Kochen und Pürieren (mehr Flüssigkeit verwenden) einfach einrühren.
Die gängige Empfehlung als bester Vit C-liefernder Saft ist eigentlich frisch gepresster Orangensaft. So weit so gut. Da Orangensaft in der Regel jedoch sehr säurereich ist und sogar viel mehr Säure enthält als bspw Apfelsaft und weil manche/viele Babys O-Saft (Südfrucht) nicht ganz optimal vertragen, gilt als heutige Empfehlung: Apfelsaft.
Geeigneten Apfelsaft (für Babys) gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. Handelsüblicher A-Saft enthält nämlich kaum nennenswerte Mengen an Vitamin C.
zum Vergleich:
Orangensaft enthält ca 40mg Vit C/100ml
Apfelsaft enthält je nach Sorte, bspw nur etwa 2,5-2,8 mg Vit C/100ml
Apfelsaft aus dem Sortiment der Babykost mit Vit C-Zusatz enthält ca 25-50mg Vit C/100ml
Mit einem Vit C - reichen Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller bist du auf der sicheren Seite. Ab dem 8. Lm* kannst du auch als Nachtisch, statt Saft oder gekauftem Obstmus (mit Vit C), auch einfach bspw 1 bis 2 TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt. Hier hast du ausreichend viel Vit C - ganz natürliches!
Wenn ein Baby Orangensaft (ab etwa 7 Lm +) verträgt, dann ist das okay. Man sollte dafür unbedingt unbehandelte/ungespritzte Orangen nehmen.
Und noch was: wenn du ganz frisch kochst, ist im Brei auch noch Vit C enthalten.
Und wenn du stillst, bekommt dein Baby durch die Mumi bestimmte Stoffe, die die Eisenresorption ebenfalls günstig beeinflussen. Absolut unerlässlich ist der Vit C-Zusatz allerdings beim Brei in der vegetarischen Variante, wenn Haferflocken statt Fleisch als Breizutat verwendet werden. Das Vit C hilft hierbei ganz wesentlich, die Resorption des Eisens aus der pflanzlichen Nahrung so "umzuwandeln", dass es besser resorbierbar wird.
*Rohes Obst kann ab etwa dem 8. Lm (+/-) gegeben werden, heißt es in den allgemeinen Empfehlungen, hier in D. Manche Babys vertragen rohe Früchte problemlos auch schon eher und manche Babys haben noch mit etwa dem 10. Lm Probleme und reagieren mitunter mit einem wunden Po. Manche Babys vertragen die Kombination von Getreide und frischem Obst noch nicht ganz optimal.
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Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 06.12.2017