Hallo,
mein Sohn ist nun 11 Monate alt. Mittags koche ich für ihn fast immer frisch. Er bekommt meistens Kartoffelbrei mit Möhren oder Zucchini oder Blumenkohl, dazu ggf. noch Fleischbrei.
Neulich habe ich auch mal Kartoffel-Kohlrabi-Brei und Kartoffel-Sellerie-Brei gekocht und beides hat mein Sohn mit Begeisterung gegessen. Ist das o.k. ? Oder sind Kohlrabi und Sellerie für Babys noch nicht so günstig ? Und wie sieht es mit (geschältem) Paprika aus ?
Ich habe nämlich zu diesen 3 Gemüsesorten noch nie ein Brei-Rezept gefunden.
Welche Gemüsesorten würden sich mit 11 Monaten noch eignen ?
Liebe Grüße, Cordula
Mitglied inaktiv - 19.09.2008, 13:43
Antwort auf:
Sellerie, Kohlrabi und Paprika mit 11 Monaten ?
Hallo Cordula
im Rahmen der Familienkost ist fast alles möglich, was kindgerecht zubereitet wurde und schmeckt und gut bekommt.
Sellerie ist eher allergen. Kohlrabi hat einen höheren Nitratgehalt und Paprika ist nicht unbedingt Babys Geschmack. Nur rote, weil die anderen "Farben" sowieso zu bitter sind. Das Schälen ist auf jeden Fall wichtig.
Wichtiger sei es im Rahmen der Familienkost, das Kind insgesamt an neue Esserfahrungen heranzuführen. Das müssen nicht nur verschiedene Gemüsesorten sein.
Auch mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Fleischstück geben. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen, bekannten Breien sattessen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen.
Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern.
Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet.
Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren.
Die wertvollsten Momente sind die, bei denen Mama, Papa und Geschwister entspannt am Tisch sitzen und essen und das Baby einfach und selbstverständlich mitessen kann.
Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter.
Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass möglichst viel probiert werden sollte.
Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Zudem ist die Zeit des schnellen Wachstums vorbei und die Kinder benötigen weniger Nahrung als bisher.
Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten.
Grüsse
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 20.09.2008