Frage: Milchprodukte beim gestillten Kind

Liebe Frau Neumann, Mein großer Sohn ist zweieinhalb und wird noch gestillt, zwei-dreimal pro Tag (stille auch unser Baby voll daneben). Gwnau weiß ich es natürlich nicht, aber aus der Erfahrung von Abpumpen und Stillgewicht schätze ich, er kriegt pro Tag 200 - max 350 ml Muttermilch. Damit ich ihm eiweißmäßig nicht überfüttere, lasse ich jegliche KuhMilch als Grtränk weg, aber manchmal kriegt er Käse aufs Brot oder ich rühre eine Soße mit Sahne an oder (selten) gibt es mal ein milchhaltiges Gericht, z.b. milchreis. Ist das ok? Ich greife schon auf Alternativen zurück, z.b. fermentierte Kokosmilch als Joghurtersatz. Ist sein Essensplan kalorisch ok? Er ist 100 cm groß und 15 kg schwer und sieht sehr schlank aus. Er isst nach Bedarf - manchmal will er Nachschlag, manchmal läßt er was übrig... Frühstück; 1 Scheibe Vollkornbrot mit Mandel- oder Kokoscreme (bio, ohne Zucker), reichlich Obst (ein Kinderteller voll), dazu ein Schüsselchen Frucht grieß oder fermentierte Mandel/Kokoscreme mit Cerealien) An manchen Tagen auch einen warmen Frühstücksbrei zum Anrühren Mittag: 2-3 x pro Woche Fleisch, mind einmal Seefisch, einmal Eiergericht (z.b. omelett),-einmal vegan, höchstens einmal pro Woche süß (zb.Kaiserschmarren, quarkkeulchen) Alles immer mit reichlich kurz gedünsteten Gemüse oder Salat Wechselnde Beilagen - quinoa, buchweizen, hirse, reis, spätzle, Kartoffeln Zwischenmahlzeit: 1x stillen Vesper: 1 großer Obstteller, dazu ein paar Maiswaffeln oder Vollkornkekse, Müsliriegel Abendbrot: 1,5 Scheiben vollkornbrot mit Käse, einmal pro Woche Biowurst, Gemüseaufstrich, avocadomus...dazu ein Gemüse-Obstteller Früh und abends noch stillen Trinken gibt es meist stark verdünnte Saftschorle oder ungesüßten Tee Naschen darf er, aber als was besonderes, 1-2 Tage die Woche mal ein bis zwei Stück Schokolade oder Gummibärchen, sonntags ein Stück Kuchen, mal ein Eis Besten lieben Dank! Ich habe schon viele gute Ideen von Ihnen aufgegriffen! Anni

von Ann-Kristin am 02.07.2019, 22:20



Antwort auf: Milchprodukte beim gestillten Kind

Hallo Ann-Kristin euer Speiseplan ist doch ganz prima. Es sind alle Lebensmittelgruppen* dabei. Dein Kind kann aus einem großen Angebot wählen und du bist sehr bemüht, die Auswahl den allgemein üblichen Ernährungsempfehlungen einer gesunden Mischkost entsprechend anzubieten. Dazu bekommt dein Kind noch Mumi und erhält ebenfalls die Möglichkeit Kuhmilchprodukte wie Käse u.a. kennenzulernen. Komplett ausparen musst du Kuhmilchprodukte nämlich nicht, weil sich dein Kind durchaus daran gewöhnen darf/sollte, damit der Übergang nach dem Abstillen leicht gelingen kann. Nicht nur an den Geschmack kann sich dein Sohn jetzt schon gewöhnen, der gesamte Organismus kann sich daran anpassen. Ganz allgemein gesprochen bildet die Grundlage für eine gesunde Ernährung die sog. Mischkost. Das bedeutet:, dass idealerweise alle Lebensmittegruppen in der Kost enthalten sein sollten. Und zwar in einer bestimmten Mengenrelevanz. Sehr schön wird dies bspw in der sog. Ernährungspyramide oder dem sog. Ernährungskreis bildlich dargestellt. Kreis: Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (*Getreide, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse etc) in unterschiedlich großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Pyramide. hier stehen die Lebensmittelgruppen zu einer Pyramide aufgetürmt. Die mengenmäßig größte zu verzehrende Gruppe bildet die Basis. Zur Spitze hin wird der Anteil der täglich zu verzehrenden Menge kleiner. Ganz oben sind hier Fette bzw Süßigkeiten und Knabbereien. Ganz allgemein geschildert so / das tägliche Essen(sangebot) sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag (1 P entspricht dabei der Größe einer hohlen Kinderhand, idealerweise 3 P Gemüse und 2 P Obst - maximal 3 P Obst) gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch (sichtbare) Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein Gewöhne dein Kind einfach jetzt an die Speisen, die du langrfristig im Visier hast, welche eure übliche Familienkost charakterisieren sollen. Gewöhne dein Kind daran und lass ihn alles mitessen. Vielfalt ist das Zauberwort. Da dein Kind offenbar ein gutes Gespür für seine Bedürfnisse hat, kannst du darauf vertrauen, dass er (meistens) eine optimale Lebensmittelauswahl treffen wird. Du als Mama darfst das Angebot bestimmen, welches sich an eurem üblichen Familientisch orientiert und dein Sohn darf weiterhin die Mengen bestimmen, die er jeweils essen wird. So kannst du ihn langfristig weiterhin zu einem unkomplizierten Esser erziehen. Ohne Druck, ohne Zwang, ohne Kontrolle. Dafür mit Genuß, Freude und Spaß. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 04.07.2019