Frage: Kochen fürs Baby

Meine Tochter wird in 2 Wochen 1 Jahr alt. Ich würde gerne den Essensplan etwas ändern und öfter selber kochen für sie. Sie isst auch mittags Gemüse/Fleisch/Brei auch wenn ich ihn selber koche. Nur ist das langsam alles langweilig. haben sie ein paar Rezepte was ich ihr mit einem Jahr anbieten kann mittags? Nudeln hat sie bei uns auch probiert schon, auch Spinat und Kartoffelpüree usw. Ich würde gerne was anderes wie Gläschen mittags füttern und selber kochen für uns zwei.

von Claude am 06.02.2013, 19:48



Antwort auf: Kochen fürs Baby

Hallo Claude Es gibt Gerichte, die fast allen Kindern gut schmecken. Mit Pfannekuchen, Spaghetti (Bolognese), Pizza, Pommes, Fischstäbchen, Frikadellen, etcetc liegt man meistens schon ganz goldrichtig. Was hast du denn sonst immer so gekocht und gegessen? Und was sollen künftig eure Familienspeisen sein? Mach das und lass dein Kind probieren, so lange und immer wieder, bis sie sich an die meisten Sachen gewöhnt hat und mit isst. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern. Auch sollte jeweils eine Alternative auf dem Tisch stehen. Das können Nudeln, Brot, das Essen vom Vortag etcetc sein. So hast du die Garantie, dass dein Kind am Familientisch etwas finden wird, was ihr schmeckt und sie sättigt. Wenn es sowieso auf dem Tisch steht, ist es auch keine "Extrawurst" und führt dein Kind zwanglos an neue Speisen heran. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen bzw ergänzen - in eurem Fall die gewohnte Fingerkost. Dein Kind muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern kann es zunächst nur als Bereicherung, als "Spielerei" annehmen und sich an den üblichen Sachen satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. was isst du denn gerne und wie kochst du am liebsten? Eher vegetarisch oder deftig kräftig? Kartoffelbrei: Salzkartoffeln in wenig Wasser (wenig Salz) kochen. Einen Stich Butter zugeben, verrühren, Milch dazu und mit einer Gabel alles zusammen zerdrücken. Dazu Ei und Gemüse zum Picken. Schinkennudeln: eine Zwiebel fein würfeln und in einer Mischung aus Butter und Wasser glasig dünsten, bis die Zwiebeln gut weich sind und die Flüssigkeit aufgesogen. 150g mageren Schinken würfeln, einfach in kleine Stücke schneiden und in die Zwiebelpfanne geben, mitrösten. Mit Sahne ablöschen, würzen (Salz und Zucker, ggf Paprika und Pfeffer, wer mag auch frische Petersilie). DIe Sahne gut aufkochen und die Mischung wireder leicht trocken garen. Zwischenzeitlich breite (Band)Nudeln kochen, ca 300g. Die fertigen Nudeln zum Schinkengemisch geben und verrühre. Fertig Erbsensosse/suppe TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz) - Toll! Erstens knallgrün, zweitens lecker, und in kleinen Mengen auch gut verdaulich. Die blähenden Häutchen sind entfernt. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Grundrezept für Grießschnitten: 250g Kuhmilch 50g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Rezeptideen: Würstchen im Schlafrock Die kannst du entweder mit Pizzateig oder Blätterteig herstellen. Der Pizzateig wird ganz dünn ausgerollt und um ein Würstchen (Wienerchen) geklappt. Dann ca 15 min gebacken. Geht auch mit Blätterteig. Rezept "Pizza"teig: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig aufgehen lassen. Dann den Teig auswellen und dünn um die Wienerchen hüllen. Hier noch ein paar Vorschläge für kind-und erwachsenengerechte Speisen: Rahmspinat*/Bratkratoffeln/Ei Spaghetti Bolognese Pizza Totellini alla panna Hühnerschenkel/Baguette/Gemüsebeilage Risotto mit Erbsen Fischstäbchen/Kartoffelbrei/Pudding als Nachtisch Lasagne Hackbällchen/Kartoffelbrei Würstchen im Teigmantel Knödel Rindfleischsuppe Nudeln mit Gulasch selbstgemachte Ofenpommes Wurstgulasch Schinkennudeln Gemüsuppen mit Brot/Joghurt als Nachtisch Fischklößchen auf Gemüsereisbett. * kannst du selber machen Grießklößchen Pfannkuchen Dampfnudeln mit Vanillesosse Spinatnocken Rezepte gewünscht? Also dann Viel Spaß Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 08.02.2013



Antwort auf: Kochen fürs Baby

Ich koche eher deftig kräftig. Also wir essen Pellkartoffeln mit Heringsstip (selbergemacht) und Quark, da darf sie auch mal ne Kartoffeln und Quark probieren, Spinat und Ei u. Kartoffeln darf sie auch probieren, Kartoffelpüree mache ich selber. Allerdings habe ich bisschen Angst bei den Gewürzen, darf sie das denn jetzt alles schon Paprika und Salz und Pfeffer, klar nicht zu scharf aber Gulasch ist ja schon gewürzt. Pfannkuchen mag sie noch nicht habe ich probiert. Danke für die Tips

von Claude am 08.02.2013, 19:58



Antwort auf: Kochen fürs Baby

Hallo Claude lass deine Kleine einfach probieren. Je weniger du im Vorhinein erwartest, desto unkomplizierter wird sich dein Kind an die neuen Speisen heranwagen. Mal wird sie das Gesicht verziehen, mal wird sie lächeln. Beim nächsten Mal schüttelt sie vielleicht den Kopf und wieder ein ander Mal wird sie dir zeigen, dass sie mehr möchte. Was ihr einmal geschmackt hat, kann beim nächsten Mal zwar schon wieder nicht gemocht werden, doch beim übernächsten Mal findet sie es wieder gut. Manchmal ist die Konsistenz störend und kann zu Ablehnung führen, manchmal ist es der falsche Augenblick. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig. Ermuntere dein Kind immer wieder dazu, mal etwas Neues zu probieren. Denn nur darüber können neue Esserfahrung gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Das kann die Auswahlpalette vergrößern und Appetit auf Neues bilden. Schaue auch, dass du adäquates Esseverhalten vorlebst. Iss selbst das, was du gerne magst, Iss auch immer wieder die gleichen Sachen, im Wechsel. Routine, Rituale. Geht zusammen einkaufen, erfreut auch an der Farbenpracht der Obsttheke, esst daheim zusammen etwas, das ihr gerade gekauft habt. Koche doch mal frische Marmelade und lass dein Kind direkt aus dem abgekühlten Topf probieren. Rede dabei ganz viel mit ihr und erkläre, was du tust. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind überhaupt nur probiert. Auch wenn es nur bspw eine einzige Nudel ist oder ein Bissen Bratwurst - von Mamas Teller. Beim nächsten Mal sinds zwei und so weiter. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Grüße

von Birgit Neumann am 09.02.2013



Antwort auf: Kochen fürs Baby

Danke für die Antwort ist sehr interessant für mich und in vielen Sachen stimmt es. Gestern hat sie Weintrauben (kernlose) gegessen davon hat sie leider einen sehr wunden Po bekommen, habe es nur gut gemeint naja. So macht man Erfahrungen.

von Claude am 09.02.2013, 17:53



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