Hallo,
meine süße ist inzwischen 14 Monate und isst seit geraumer Zeit Familienkost. Brei hat sie mit mittags mit 9 Monaten verweigert, kurz danach denGOB und dann auch den Abendbrei und so richtig gut hat sie erst angefangen zu essen als sie ca. 1 Jahr alt war und es endlich eben wie gesagt Familienkost mit (wenig) Salz und anderen Gewürzen gab. (Davor gab es Gemüsefingerfood - ohne Salz)
Sie isst total gerne sehr rezenten Käse und dergleichen.
Sie hat auch eigentlich alles gegessen, aber Obst nie so wirklich gerne (Banane mochte sie auch nie).
Jetzt ist es so, dass sie nicht mal mehr Apfel isst - also gar kein Obst, ausser ab an und ein paar Löffelchen Apfelmus oder mal eine Erdbeere.
Auch das Gemüse isst sie weniger - auch was sie schon mal gerne mochte, mag sie nicht mehr - und sie will nichts Neues probieren.
Sie isst ganz gerne Erbsen, Brokkoli und im Winter auch Kohlrabi - aber Blumenkohl nicht wirklich, Möhren nur wenig, Kürbis geht nicht mehr, Bohnen probiert sie nicht, Paprika auch nicht, Spargel, Spinat alles nicht, rohe Tomaten auch nicht, Gurken nicht, etc.
Sie isst aber sehr gerne Kartoffeln, Reis, Nudeln und Avocado geht immer, ebenso Yoghurt. Süßes mag sie auch nicht - zumindest ist es nicht so, dass sie das bevorzugt.
Seit Kurzem isst sie jetzt irgendwie total wenig. Morgens nur noch drei Löffel Kindermüsli (ohne Zucker) - will stattdessen lieber Cornflakes (zeigt auf die Schachtel), Brot will sie nicht mehr, Mittags einige Löffel - aber meistens den Kohlenhydratteil, Nachmittags eine halbe Dinkelstange und ein paar Löffel Joghurt, Abends ein paar Stücke Griesschnitte oder Milchreis - oder Würstchen.
Aber sie will wieder mehr gestillt werden - fordert es auch vehement ein und ich stille sie dann.
Meine Frage nun:
Ich weiss ja dass Kinder essen was sie brauchen, aber kann es sein, dass sie sowenig Obst oder Gemüse braucht? Auch Fleisch mag sie nicht besonders.
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 22:07
Antwort auf:
Kind - 14 Monate - mag kein Obst mehr - und isst recht wenig
Hallo kirshinka
es ist nicht notwendig, dass dein Kind sämtliche Gemüsesorten mag. Es macht das Kochen für dich allerdings leichter.
Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Vorraussetzung ist, das sie natürlich einiges kennen. Vor allem, dass alle Lebensmittelgruppen dabei sind. Das wechselhafte Essverhalten ist von vielerlei Faktoren und Gewohnheiten, sowie Vorlieben und Abneigungen geprägt.
Ernährungsempfehlungen mit Plänen und Rezepten sind Theorie. Sie dienen als Basis und Orientierungshilfe. Ein gutes Gewissen kann daraus resultieren, wenn die Kleinen nach diesem Plan vorbildhaft speisen. Manchmal klappt das auch. Aber manchmal auch nicht. Als Mama ist man schnell irritiert und besorgt, wenn die Kleinen nicht nach Plan essen und trinken wollen.
Kinder wissen instinktiv selber ziemlich genau, wieviel sie essen sollten. Das kann tageweise verschieden sein, aber in der Wochenbilanz durchaus stimmig. Vorraussetzung ist natürlich ein reichhaltig gedeckter Tisch mit ausgewogenem Speisenangebot.
Gemüse muss nicht jeden Tag als Beilage auf den Teller kommen. So viel mal vorneweg.
Gemüse wird oft eher akzeptiert, wenn es in Gerichte eingebettet ist. Pizza ist ein gutes Beispiel. Die Tomaten gehören da einfach dazu und werden kommentarlos mitgegessen. In üblichen Maultaschen ist Spinat in die Füllung mit hinein gepackt. Das merkt kein Kind :-)
Gemüse darf ruhig ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet sein. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat (mit dem Extrablubb .-)), wie der Siegeszug angetreten werden konnte.
Bestimmt mag dein Kind ein paar wenige Sorten gerne essen, die die Vielfalt auf dem Teller steigern. Kartoffeln, Tomatensosse, Salatgurke? Oder saure Gurken, Gemüsemais?
Das Ganze hat einen biologischen Grund. Die Kinder wählen instinktiv die Speisen, die sie am besten nähren - das heißt, sie wählen sich die Speisen aus, die gut und schnell sättigen, und Speisen, die sie jeweils individuell gut verdauen können.
Auch Kartoffeln oder Obstsaft zählen als Gemüse bzw Obstportion. Gemüse lässt sich auch verstecken, in Fleischsossen beispielsweise.
Manche Kinder widerum lieben Gemüse viel mehr, wenn es beim Essen schön kracht und knackt. Da ist Rohkost das Mittel der Wahl. Leuchtende Möhrenstückchen, knackige Gurkenhäppchen, rohe Kohlrabisticks,
Nicht aber jedes Kind kann rohes Gemüse gut verdauen. Deshalb muss dein Kind herausfinden, was er bevorzugt, Dazu muss allerdings probiert werden. Dazu kannst du herausfinden, in welchen Situationen dein Kind am ehesten bereit dafür ist, Neues zu kosten. Das kann im Urlaub sein, am Wochenende mit Papa, bei Oma, mit Freunden, wenn ihr unterwegs seid, Orte ausserhalb des Esstisches...
Gemüse wird oft als Gesunkost gepreisen. Und es hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber es bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Das ist individuell verschieden. Gemüse wird oft meist akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde.
Du schreibst, dass deine Kleine durchaus kleine Mengen isst, wie Erbsen, Erdbeere etc. Das reicht aus. Wenn sie selbst nicht mehr davon möchte, ist das in Ordnung.
Lebensmittel stecken nicht nur voller Energie und Vitamine u.ä., sondern enthalten eine Vielzahl weiterer Inhaltsstoffe, die eine Wirkung auf den Körper haben
Ob etwas schmeckt ,ist sehr stark abhängig davon, wie es dem Körper bekommt, welchen Nutzen die Speise für den Organismus hat. Das geht oft über die reine Nährstoffanalytik hinaus, in Richtung stimmungsverändernder Substanzen. Diese gibt es in unserer Nahrung zuhauf. Sogar die Muttermilch ist schon voll davon.
Ein gutes Beispiel ist hier der Kaffee. Schmeckt Kindern nicht, weil sie ihn wegen des Koffeins auch gar nicht trinken dürfen. Vermutlich mochtest du Kaffee beim ersten Mal auch nicht so gerne. Durch den Lerneffekt deines Körpers aber, dass Kaffee trotz bitterem Geschmack die Stimmung aufhellt etc, hast du dich daran gewöhnt und er wird plötzlich, morgens morgens, fast unentbehrlich. Und bei den Mengen und der Zubereitungsart hat jeder seinen Favoriten. Die, die ihm persönlich am besten bekommt.
Da gibt es so unterschiedliche Zubereitunsgtechniken und Sorten, Zutaten wie Zucker, Milch oder Sahne oder oder...
Dies kann euch verdeutlichen, dass mehrmaliges Probieren eines Produktes Sinn macht. Dass verschiedene Zubereitungsmethoden sinnvoll sein können.
Ermutige deine Kleine also ruhig immer wieder dazu, neue Dinge zu probieren. Die Zubereitungsart kann sehr entscheidend sein. Sogar die Qualität der Produkte kann sich sehr im Geschmack niederschlagen. Eine lange gekochte Tomatensosse ist viel bekömmlicher als eine nur kurz Aufgekochte. Das war der Siegeszug für Tetrapack und Co. Erst so entwickeln sich bestimmte Stoffe, die die Sosse zu wahrer Gaumenfreude werden lassen.
Die indididuelle Verdauleistung spielt neben der Darmflora eine wichtige Rolle. Enzyme müssen in ausreichender Anzahl gebildet werden, um bestimmte Stoffe zu verdauen. Ein Revolution ist hierbei bspw, dass man herausgefunden hat, dass manche Menschen Fruchtzucker schlechter verdauen können. Sie bevorzugen dann eher ganz bestimmte Obstsorten und essen insgesamt davon schlicht weniger.
Kinder sind auch viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Und bedenke, es müssen keine Riesenportionen gegessen werden. Freu dich (insgeheim) schon dann, wenn dein Kind eine einziges kleines Krümelchen erst mal nur probiert hat.
Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein.
Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben.
Grüsse
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 28.05.2010
Antwort auf:
Kind - 14 Monate - mag kein Obst mehr - und isst recht wenig
Ach ja - ich LIEBE Gemüse und Obst und mag auch wirklich alle Sorten - außer Kohlrüben und Pastinaken.
Unser Essen besteht meistens aus mindestens zwei Gemüsesorten und entweder Reis, Kartoffeln, Nudeln oder Quinoa (Quinoa mag meine Süße übrigens auch - gemacht wie Risotto mit Käse).
Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 22:17