Frage: Instantbrühe

Hallo Birgit, meine zweijährige Tochter isst für ihr Leben gerne Suppen. Am liebsten auf Brühebasis. Also Brühe mit Nudeln und Gemüse, ab und an mal Fleischbällchen oder Wiener drin. Oder Kartoffel-Möhrensuppe. Ich nehme dann meistens so Brühwürfel von Alnatura. Die sind ohne Geschmacksverstärker o. ä. auch ohne Hefeextrakt. Ist das in Ordnung? Kann meine 10 monatige Tochter das auch mit essen oder muss ich die Brühe jetzt immer selbst herstellen?Achte sonst schon auf eine gesunde Ernährung und koche frisch, aber Brühwürfel sind ja so praktisch. Vielen Dank schon einmal für Deine Antwort! Liebe Grüße

von majasophie am 12.02.2013, 12:47



Antwort auf: Instantbrühe

Hallo majasophie mach dir keine zu vielen Umstände. In der Regel sorgt vor allem ein Stoff, namentlich "Geschmacksverstärker" dafür, dass diese Instantbrühen beliebt sind. Da aber diese Zutat (Mononatrium-) Glutamat immer häufiger kritisiert wurde, kommt nun vermehrt die Zutat "Hefeextrakt" in die Tüte. Die Wirkung hiervon wurde noch nicht so klar erforscht, gilt aber als harmloser. Wobei exakte Formulierungen und Daten/Fakten noch ausstehen. Manche Experten sehen in ihr kaum Vorteile gegenüber dem anderen Stoff. Hefeextrakt enthält natürlicherweise viel Glutaminsäure und hat geschmacklich ähnliche Effekte (geschmacksverstärkend) wie der Zusatzstoff Glutamat. Geschmacksverstärker ist nicht per se giftig. Sonst wäre er als Zusatzstoff nicht zugelassen. Wie so oft, so gilt auch hier, die Dosis macht das Gift. Geringe Mengen schaden deinem Kind nicht. Beim Selberkochen besser darauf achten, dass möglichst wenig Produkte genommen werden, die diese Zutat enthalten. Er tarnt sich oft auch einfach unter dem Namen: Würze, Speisewürze etc Geschmacksverstärker gerät immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Negative Schlagzeilen macht es insbesondere immer wieder durch Berichte über Personen, die nach dem Genuss eines Essens im China Restaurant am sog. China Restaurant Syndrom leiden. Da aber nicht jeder nach einem solchen Essen Kopfschmerzen bekommt, lässt sich die Wechselwirkung zwischen dem Essen und dem folgenden Unwohlsein natürlich nicht pauschalieren. Jeder Mensch reagiert anders. Auch sei eine negative Wirkung von Glutamat dosenabhängig. Auch spiele die Speisenzusammensetzung eine Rolle. Je mehr kohlenhydrathaltige LM gleichzeitig verzehrt würden, desto besser werde das G. vertragen. Glutaminsäure (gleicher Effekt wie Glutamat) ist natürlicherweise in vielen LM in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Manche LM haben mehr und andere weniger davon. Hefeextrakt ist bspw reicher damit bestückt als reine Hefe und Tomatenmark hat mehr Glutaminsäure als Tomaten. Sojasosse mehr als die Sojabohne. Somit ergeben sich die unterschiedlichen Würzmethoden, die Suppen attraktiver gestalten. Deshalb ist auch Hühnerbrühe so beliebt, weil sie natürlicherweise voll mit dem Stoff vollgepackt ist. Essen muss primär erst mal lecker sein, damit wir es genussvoll essen. So wird das Geschmackszentrum "umami" (=übersetzt heisst das so viel wie: einfach lecker) gereizt. Das veranlasst uns zum weiteressen. Besonders stimuliert wird dieses Geschmackswahrnehmungsareal, wenn Gerichte mit Geschmacksverstärker (z.B. Mononatriumglutamat) oder Hefeextrakt den Gaumen kitzeln. Da es zum schnellen und unkontrollierbaren Weiteressen (hat direkte Auswirkungen auf das Sättigungsgefühl) animiert, sei es deshalb besonders für solche Personen schlechter zu bewerten, die eine Tendenz zu Übergewicht haben. Geschmacksverstärker bzw Glutamat oder Hefeextrakt sorgen auch dafür, dass der Salzgehalt einer Speise zu reduziert werden kann : Denn bei Verwendung von Geschm. muss weniger Speisesalz zugesetzt werden, damit kann aber trotzdem ein ausgeprägter und intensiver Geschmack entstehen, Um gänzlich darauf zu verzichten, hat eine namhafte Firma eine Gemüsebrühe auf den Markt gebracht, die als Ersatz dafür Steinpilzpulver enthält. Und dieses enthält in großer Menge Ribonukleotide und Glutaminsäure, die einen ähnlichen/fast gleichen Effekt haben. Nicht jeder aber mag Pilze :-) Ohne Instantprodukt geht es so: Rezept für Gemüsebrühe: 50g Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel 100g Sellerieknollen etwas Butter 2 Knoblauchzehen 1 Lorbeerblatt Kräuter nach Gusto (Liebstöckel, Petersilie) Salz 1,2 lWasser Das kleingeschnittene Gemüse in Butter andünsten Mit Wasser auffüllen, Kräuter und Gewürze zugeben, ca 1h köcheln lassen. Abseihen Fertig Da hinein kannst du Suppennudeln, Sternchennudeln. Kartoffeln oder Grießklößchen geben. Selbstgemachte Hühnerbrühe: 1 Suppenhuhn (ca 800g) 1 Bund Suppengrün 1 Gemüsezwiebel Das Huhn waschen und putzen. Die Zwiebel schälen, grob zerkleinern, Suppengrün putzen, grob zerkleinern. In einem Topf beides leicht anrösten (ohne Fett). Ca 1l Wasser zugeben und das Huhn hineintun. Ca 1-1,5h leicht kochen. Huhn herausnehmen. Brühe durch ein Sieb gießen. Das Fleisch vom gegarten Huhn ablösen, kleinschneiden und evtl mit in die Suppe geben. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 13.02.2013