Haltbarkeit Brei im Tk, wieso Öl nicht mit kochen?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Haltbarkeit Brei im Tk, wieso Öl nicht mit kochen?

Guten Abend, Vor einigen Tagen habe ich für meine Tochter ,10 Monate, zum ersten Mal selbst gekocht und alles eingefroren. Ich habe beim pürieren das Öl hinzugegeben und dann eingefroren nun habe ich gelesen dass das Fett erst vor dem Servieren hinzugegeben werden soll. Ist das schlimm? Wie lange ist der eingefrorene Brei haltbar? Außerdem habe ich wenn ich ihr Gläschen gegeben habe auch hin und wieder Öl hinzugegeben, allerdings vor der erwärmen, habe also das Öl mit erwärmt. In einem Ihrer Beiträge habe ich nun gelesen dass man das auf keinen Fall tun sollte, wieso nicht? Habe ich meiner Tochter nun geschadet? Ich finde für Babys selbst kochen kompliziert, ich glaube ich bleibe bei den Gläschen :-) Vielen Dank für Ihre Antwort

von Gioia_mia am 19.10.2014, 22:05



Antwort auf: Haltbarkeit Brei im Tk, wieso Öl nicht mit kochen?

Hallo Gioia_mia es ist kein Problem, wenn das Öl mit eingeforen wird oder püriert oder erwärmt worden ist. Anders ist es sozusagen nur "besser". Im Alter deiner Tochter ist die Beikost ohnehin sehr unkompliziert realisierbar. Dein Baby ist jetzt (um den 10. Lm herum erfolgt meist ein enormer Wachstumssschub) nicht mehr so empfindlich und du kannst prima selbst kochen. Du kannst Biogemüse/obst zubereiten und tiefkühlen, für den Vorrat. Die Breie halten ca 2-3 Monate. Du kannst die Beikost jetzt stark erweitern und kannst auch Gemüsestückchen, Kartoffeln, Familienkost, Nudeln, Brot u.v.m. mehr geben. Deine Tochter hat das Alter für die Familienkost erreicht. Brei kann und sollte immer weiter in den HIntergrund gedrängt werden. Dein Kind soll Kauen lernen und ganz viele neue Speisen erleben. Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Essen lernen geschieht durch Gewöhnung und durch das Nachahmen der anderen Personen bei Tisch. Ab etwa dem 10. Lm sind die meisten Babys soweit und fordern von Mamas Essen. Manche Babys wollen plötzlich überhaupt keinen Brei mehr essen. Manche sind schon nach wenigen Löffeln satt. Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen. Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren Du kannst jetzt ganz entspannt deine Breie vorbereiten und ergänzende Kost dazu anbieten. Starte auch mit Brotmahlzeiten. Habt ihr das schon einmal ausprobiert? Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 20.10.2014



Antwort auf: Haltbarkeit Brei im Tk, wieso Öl nicht mit kochen?

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Das ein oder andere werde ich mit Sicherheit ausprobieren. Meine Tochter bekommt noch Brei ( Gläschen ab 4 und 6 Monate) weil sie leider noch keine Zähne hat. Lustigerweise macht sie beim Essen aber schon die Kabewegungen :) Ist Fingerfood denn geeignet bei Babys ohne Zähnchen? Besten Dank für Ihre Hilfe!

von Gioia_mia am 20.10.2014, 19:27



Antwort auf: Haltbarkeit Brei im Tk, wieso Öl nicht mit kochen?

Hallo Gioia_mia gib deiner Tochter ruhig mal festere, gröbere Kost oder große weiche Stückchen. Am besten lässt du sie das selber essen. Fingerfood ist ideal, weil dein Baby selbstbestimmt das Essen entdecken kann. Die Kaubewegungen, die sie macht, kommen ihr dabei zugute. Kleine Stückchen kann dein Kind vielleicht schon mit dem Pinzettengriff aufnehmen. Bewährt haben sich für die ersten selbständigen Essversuche Brotstückchen, die dünn mit Butter/Margarine bestrichen wurden. Diese Stückchen kannst du auch füttern. Ein wahrhaftes Abenteuer, auch schon für jüngere Babys, sind gegarte weiche Kartoffel/Gemüse/Obststicks. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Sükartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten (Apfel (nur gedünstet), Birne und Banane ggf auch roh, etc) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Auch geeignet sind Borkkoli/Blumenkohlröschen. Diese sind auch fürs Auge ein echtes Highlight. Auch ohne Zähne kannst du Familienkost anbieten. Das Essen muss nur weich genug sein, damit es mit den Kauleisten, am Gaumen zerdrückt werden kann. Die Kost sollte so aufbereitet sein, dass sie ein Baby ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Für die Vollständigikeit: !!! Achtung: aus oben genannten Gründen deshalb keine (!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. !! Ideen für die Übergangszeit sind: Instantcouscous in leicht gesalzenes, kochendes Wasser schütten und ausquellen lassen. Pro Essportion 1 EL ÖL oder Butter zufügen). Die Masse wird stichfest und lässt sich auch zu Bällchen formen. dazu: Paprika-Möhrensosse gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren in etwas Wasser garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. Ggf zusätzlich: Fleischbällchen Rindersteak (mageres Stück Fleisch - kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen. Zuhause daraus vorsichtig kleine Bällchen formen, im Ofen oder in der Pfanne garen. Pro Portion rechnest du mit ca 30g. Eine Zwischenstufe zu Brot und Brei ist folgendes. Grießschnitten: 200g Kuhmilch 35-40g (+/-) g Grieß Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei schlicht in Stücke/Würfel schneiden. Dazu Obstmus zugeben und ggf etwas flüssige Butter siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=7&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start Kartoffelknödel: Zutaten: 1 kg Kartoffeln 150 g Kartoffelmehl 2 kleine Eier 1 EL Salz, nimm viel weniger wegen Babykost Muskatnuss gerieben, nach Belieben 20 g Butter Die Kartoffeln mit Schale gar kochen. Mit kaltem Wasser abschrecken, schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Diesen Kartoffelbrei mit Kartoffelmehl (ca 150 g, je nach Flüssigkeit der Masse) Eier, Salz, Muskat und Butter gut verkneten. Etwas quellen lassen. Den Teig zu einer Rolle formen und in 8-12 Scheiben schneiden. Daraus- mit mehlbestäubten Händen- gleichmäßige Knödel formen. Noch besser klappt es, wenn du Einmalhandschuhe dafür benutzt und zum guten Verteilen des Kartoffelmehls und zum ersten Kneten einen flachen und großen Teigschaber verwendest. Die Knödel müssen eine glatte Oberfläche haben, damit sie beim Garen nicht zerfallen. Risse ggf mit heissem Wasser ausbessern. Einen flachen Topf mit Salzwasser (1TL pro Liter Wasser) zum Kochen bringen. Die Kartoffelknödel ins Wasser geben, erneut zum Sieden bringen und darauf achten, dass sie nicht am Boden kleben. Mit halb aufgelegtem Deckel bei mittlerer bis schwacher Hitze15-20 min ziehen lassen. Die fertigen Knödel mit einer Schaumkelle herausheben und in eine vorgewärmte Schüssel geben. In die Schüssel einen umgedrehten Kaffeetassenteller legen, damit überschüssiges Wasser weiterhin abtropfen kann und die Knödel nicht zu matschig werden. Fertig Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 21.10.2014



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