Hallo
Ich hätte eine Frage bezüglich der Beikost.
mein kleiner 9 1/2 Monate alt bekommt zur Zeit 3 Mahlzeiten ersetzt.
Sein Speißeplan sieht wie folgt aus :
6 Uhr - ca 200 ml Pre Milch
9 Uhr - ca 200 ml Pre Milch
12 Uhr - ca 190g Gemüse Fleisch Brei + ca 100 g Obstbrei als Nachtisch
15 Uhr - ca 190g Obst Getreidebrei
18 Uhr - ca 190g Milchbrei + ca 100g Obstbrei als Nachtisch
20 Uhr - ca 150 ml pre Milch
Momentan versuche ich den Mittagsbrei selbst zu kochen, vorher hat er selbstgekochtes absolut nicht angenommen weswegen es bisher immer Gäschen gab. Den obstbrei als Nachtisch bekommt er immer weil ohne der Stuhl sehr fest ist, so laufen wir bisher ganz gut.
Meine Frage wäre nun ob man den Milchbrei mit dem Gemüse Fleisch Brei tauschen kann. Wir selbst essen nur Abends gegen 17 - 18 Uhr warm, da mein mann erst nach hause kommt. Da sitzt er zwar mit am Tisch hat aber seinen Milchbrei, will aber immer lieber das was wir haben. Könnte man denn den Milchbrei dafür Mittags geben und wenn wir essen den Gemüsebrei, so könnte er auch das gleiche Essen wie wir, ich müsste nur einmal kochen und nicht wie bisher zweimal.
Dann kommt dazu das er Brot nicht verträgt und auch noch keine Zähne hat, kauen fällt ihm daher schwer, somit auch das normale Essen von uns, er bekommt zwar immer etwas wie Karotten, Kartoffelstückchen und so aber das essen klappt noch nicht. Bezüglich des Verdauens hätte er ja noch ein bisschen, bis er dann zu Bett geht, dazwischen liegt ja auch noch eine Milchflasche.
Oder bietet es sich eher an ihm Mittags Reste vom Vorabend zu geben, oder einfach nur Gemüsebrei und Abends Gemüse Fleisch Brei, und dafür als Zwischenmahlzeit ein Glas Milch oder Joghurt so das der Milchbedarf gedeckt bleibt auch ohne Milchbrei ?
Über Hilfe wäre ich dankbar, ist unser erstes Kind und alles so verwirrend.
von
poldimaus2211
am 11.07.2018, 21:11
Antwort auf:
Gemüse - Fleisch - Brei Abends statt Mittags ?
Hallo poldimaus2211
dein Baby hat jetzt das Alter der Familienkost erreicht. Er zeigt dir seine Reife dafür auch mit seinem Verhalten. Du schreibst, dass er abends das essen möchte, was wir Eltern esst. Das ist prima.
Lass dein Kind mit essen. Bereite die Speisen für ihn entsprechend in milder gewürzter Weise zu und zerkleinere das Essen für ihn, auf seinem Teller, vor seinen Augen, falls erforderlich. Kombiniere breiige, weiche Nahrung mit festeren Komponenten und fördere das Kauen.
Bspw eignet sich ein Kartoffelbrei mit Frikadelle plus Gemüsestückchen (ggf als Sticks) sehr gut für Essanfänger. Auch bspw Pfannkuchen mit Fruchtmus sind ideal geeignet. Aber auch eine mild gewürzte Lasagne oder Pizzastückchen sind wunderbar.
Übt weiterhin auch das Brot essen, zum Frühstück bspw oder auch ergänzend am Abend.
Dein Sohn bräuchte jetzt noch ca 400-500 ml Pre-Milch täglich. Ob er diese Menge trinkenderweise oder als Zutat in einem Brei bekommt ist egal. Bei der aktuellen Menge kannst du demnach etwas streichen. 2 Milchfläschchen (à 200 ml), bspw eines morgens und eines abends ergänzend zum Familienessen wären eine Möglichkeit.
Wie wäre es mit folgendem Plan:
morgens: Milch plus Brotstückchen
oder Müsli (mit Pre-Milch),
vormittags: Obstmus plus weiche Obststückchen - zusammen mit dir
mittags: Brot plus Gemüse (ggf als Suppe) oder Reste vom Vorabend, Milchbrei (ggf Greßschnitten, Milchreis, Milchnudeln, Greßklößchen. Pfannkuchen, etc
nachmittags: Obstmus, Getreidesnack, erste unsüße Muffins o.ä.
abends: Familienessen plus Milch
Die gemeinsamen und genussvollen, freudvollen Essmomente sind der beste (Lern)-Anreiz für dein Baby, um einfach mit zu essen. Das querbeet Probieren ist Geschmacksbildung pur. Dein Baby lernt dabei nicht nur die verschiedenen Aromen und neue Geschmäcker kennen. Auch verschiedene Texturen und Konsistenzen kann dein Baby auf diese Weise erfahren, kennenlernen und sich langsam daran gewöhnen.
Manche Speisen kannst du so aufbereiten (mit der Gabel zerdrücken, pürieren, klein schneiden), dass er sie gut essen und schlucken kann. Manche Speisen darfst du auch in mundgerechten Stückchen- zum Picken mit den Fingern - anbieten.
Während Babys beim Breiessen eher passiv essen, d.h. das im Mund platzierte Essen einfach nur schlucken müssen, erfordert das selbständige Essen viel mehr Übung..
Wenn Familienkost als Hauptspeise serviert wird, dann sollte die Familienkost an die Bedürfnisse des Babys angepasst werden.
Milde Würzung, wenig Salz, Konsistenz muss passen, Zutaten müssen passen, das Gericht sollte möglichst frisch zubereitet werden (keine Fertigkost).
Ob ihr mittags oder abends warme Speisen mit eurem Kind essen möchtet, könnt ihr handhaben, wie es für euch am besten passt. Beobachtet euer Kind und reagiert auf besondere Erfordernisse.
Brot kann und sollte dennoch immer häufiger den Speiseplan bereichern. Denn Brotstückchen regen zum Kauen an, was die Muskulatur stärkt, was widerum für das Sprechenlernen wichtig ist.
Wenn dein Baby selbständig nach essen greifen kann ist er vermutlich auch in der Lage, Brot zu kauen, d.h. die feste Masse mit den nackten Kauleisten und dem Gaumen zu zermalmen und zu schlucken.
Probiert das einfach immer und wieder immer.
Oder meinst du, er braucht doch noch etwas Zeit?
Nach dem nächsten Wachstumsschub, wird es bestimmt besser klappen.
Wenn deinem Baby das Schlucken festerer Speisen noch schwer fällt, kannst du die Familienkost in der Konsistenz, wie oben beschrieben, anpassen. Er lernt den Geschmack und das Aussehen auch über diesen Umweg kennen. Langsam und allmählich kannst du die Konsistenz immer weniger zerkleinern.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 12.07.2018