Hallo!
Mein Sohn (10,5 Monate) isst momentan folgendes:
6:00: 200ml Pre-Milch
9:00: 1/2 Scheibe Roggenbrot mit Butter
12:00: Gemuese-Fleisch-Brei aus dem Glas (220g), neuerdings aber immer recht wenig,Max. 1/2 Glas,dazu ein paar Loeffel Obstmus
15:30: GOB (Dinkel,Obstmus) 150g,anschließend meist noch Hirsekringel oder Stueck Broetchen in die Hand zum Knabbern
18:00: Milchbrei (ca. 120g - 180g), danach noch 1/2 Scheibe Roggenbrot mit Butter
Nachts gegen 1:30: 200ml Pre-Milch
Über den Tag verteilt noch Wasser (200ml)
Nun meine Frage: Ich möchte gerne von der Milch in der Nacht weg,habe aber den Eindruck,dass er nachts Hunger hat. Mit Wasser habe ich es schon versucht,das reicht ihm nicht.Dann wacht er öfter auf und schläft erst wieder gut wenn er die Milch hatte.
Isst er denn tagsüber zu wenig?
Oder hat er sich so an die Nachtmilch gewöhnt?
Bis vor 7 Wochen habe ich ihn noch nachts und morgens gestillt. Bis dahin hat er tagsüber Größere Portionen gegessen. Macht die Pre-Milch ihn so satt,dass er mittags einfach weniger Hunger hat?
Vielen Dank fuer Ihre Antworten.
von
Maimama15
am 07.04.2016, 22:11
Antwort auf:
Essensplan 10,5 Monate altes Baby
Hallo Maimama15
euer Plan liest sich gut. Die Nachtflasche ist für dein Baby durchaus noch wichtig und richtig. Dein Sohn ist noch jung und kann noch nicht so viel auf Vorrat essen. Nachmahlzeiten sind noch völlig okay und normal. In diesem Alter brauchen viele Babys nachts noch eine Portion Milch.
Mein Vorschlag: Die Milchflaschen tagsüber verkleinern, um die Hungerentwicklung am Tag besser in Gang zu bringen. Dein Kind braucht jetzt etwa 400-500 ml Säuglingsmilch (Pre-Milch ggf auch mehr*) am Tag, inklusive Milchbrei.
Mit der fehlenden Milchmenge am Tag, kann dein Sohn mehr Appetit und Hunger entwickeln und dadurch mehr essen. Brei ist neben Fingerfood und Familienkost genau richtig.
Dass dein Kleiner vor kurzer Zeit noch größere Portionen tagsüber gegessen hat, liegt im Wachstum begründet.
Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, wozu auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt und das erfordert die Aufnahme großer Kalorienmengen = "Hunger".
Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können.
Die Größen und Gewichtszunahme stagniert nun ein ganze Weile.
Biete als Grundlage eine gewöhnliche Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ.
Dein Kind kann essen, ohne dass du grammgenau kontrollieren musst, Gesunde Babys essen nicht zu viel und nicht zu wenig.
Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse.
Schneide etwa eine halbe Scheibe mit Butter/Margarine bestrichenes Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), vorerst noch ohne Rinde, in kleine mundgerechte Stückchen. Diese kleine, mundgrecht portionierten Stückchen locken deine Tochter zum Zugreifen.
Die Brotmahlzeit ist empfehlenswert, damit die Kleinsten ausreichend Gelegenheit haben, das Kauen zu trainieren. Die Kaumuskulatur muss gefordert werden, um sich gut auszubilden.
Butter/Margarine reichen als Brotbelag vorerst aus. Aber durchaus gut geeignet wären, um mehr Geschmacksvielfalt zu bieten:
Avocadomus, Frischkäse, weisses Mandelmus, Fleischbrei aus dem Gläschen, vegetarische Brotaufstriche (ggf selbst gemacht) u.v.m.
Gepökelte Wurstwaren, bzw Schinken, Salami, Rohwurst oder Rohmilchkäse sind nicht gut geeignet.
Den Mittagsbrei kannst du weiterhin so geben wie bisher. Dazu Familienkost, die gewürzt sein darf und Fingerfood, das am besten pur sein sollte. So klappt der Umstieg auf Familienkost meist wunderbar - indem deine Kleine eigene Esserfahrungen mit Essen machen kann.
Besonders gut eignen sich einfache Speisen wie Kartoffeln, kleine Nudeln, weiche Gemüsesorten, weiches Obst, Brot. Biete gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann.
Familienkost solltest du am besten zusätzlich zum Brei und dem sonstigen gewohnten Essen anbieten. Denn mit dem ihm bekannten Essen kann er sich satt essen und nebenbei seine persönlichen Esserfahrungen mit neuen Speisen machen. Er kann sich damit zwanglos und in seinemTempo an neuen Aromen und Konsistenzen gewöhnen.
Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen.
Du kannst deinen Sohnr ab jetzt zu noch mehr Selbständigkeit anleiten und ihn viele Dinge selber essen lassen - mit den Händen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
*Stelle deine Frage bezüglich der Menge der Pre-Milch nochmal an Frau Plath. Sie ist die Expertin dafür.
von
Birgit Neumann
am 10.04.2016