Frage: Schonkost

Guten Tag. Ich bin derzeit etwas ratlos was die Beikost angeht. Meine Tochter 9 Monate hat derzeit oft Bauchweh. Sie bekommt mittags einen Gemüse-Kartoffel-(ab u zu Fleisch)-Brei und abends einen Flockenbrei mit Vollmilch, die restlichen Mahlzeiten stille ich noch. Da sie bis vor kurzem mittags sowie abends nicht viel gegessen hat, habe ich sie noch zum stillen angelegt. wo sie noch zieml gut getrunken hat. Nun vermute ich aber das sie über ihren Hunger trinkt u sich dann "überisst". Gestern hat sie oft aufgestoßen u unverdaute Milch hoch gebracht. Oft wirkt ihr Bauch auch überbläht. Leider gehen die Winde oft schwer ab u mit der Verdauung(zwar 1mal tgl) tut sie sich oft schwer und hört auf zu drücken wenn es schwer geht :-(. Zu den Mahlzeiten geben ich stark verdünnten Tee oder Wasser, nimmt sie auch gut ab. Nun meine Frage gibt es eine Schonkost die ich die kommenden Tage geben kann damit sich ihr Verdauungstrakt wieder beruhigen kann? Meine Hebamme hat mir geraten sie nach den Mahlzeiten, wenn sie auch wenig isst zusätzl nur Wasser oder Tee zu geben u nicht weiter zu stillen. Das versuche ich jetzt erstmal. Ich koche den Brei oft selbst, habe auch schon Fenchel probiert. Sie ist eigentl auch nicht zu wählerisch, ich mag nur nicht viel rum experimentieren wenn sie eh schon Probleme hat. Danke im Voraus für ihre Antwort. Mfg

von Anne173 am 25.04.2013, 12:55



Antwort auf: Schonkost

Hallo Anne1973 lass dich bitte von Biggi Welter beraten. Als Expertin bei Fragen rund ums Stillen, kann sie dir bestimmt gut weiter helfen. Wenn das Bauchweh tatsächlich mit dem zu häufigen Stillen zusammen hängt, müsste bald eine Besserung eintreten. Alles Gute Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 26.04.2013



Antwort auf: Schonkost

Hallo Birgit. Danke für deine Antwort. Ich glaube ich bin von selber auf die Lösung des Problems gekommen. Ich habe tatsächlich das stillen im Anschluß reduziert und siehe da es ist wirkl eine Besserung eingetreten. Danke für den Tipp mit der Stillberatung, da habe ich auch schon oft Fragen hin gestellt. Außerdem hatte ich noch im Ärzteforum nachgefragt. Eine Frage hätte ich noch, meine Kleine ist immer interessierter an dem was wir essen u möchte am liebsten alles probieren. Sie ist aber erst volle 9 Monate. Kann ich sie schon bei verschiedenen Sachen kosten lassen oder soll ich lieber noch einen Monat warten? Sie hat allerdings noch keine Zähne. Auf Birne u Babygerechte Kekse lutscht sie schon ordentlich rum. Danke für deine Antwort. LG

von Anne173 am 26.04.2013, 11:08



Antwort auf: Schonkost

Hallo Anne173 langsam kannst du beginnen. Deine Kleine möchte gerne und das ist ein eindeutiges Zeichen. Kleine Probierhäppchen sind genau richtig. Mit 9 Monaten ist dein Baby im Zeitfenster (10. - 12. Lm) angekommen, in dem viele Babys irgendwann entdecken, dass es ausser Brei auch andere Leckereien gibt. Mit etwa 10Lm (+/- ) ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme und das Längenwachstum gehen nun langsam, häufig schubweise voran. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die schliesslich auch über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Darum essen viele Babys von Familienkost auch nur wenig, werden aber trotzdem satt. Zusammen mit Milch und etwas Brei reicht das meist völlig aus. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind und Neues besser akzeptieren. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen viel Gelegenheit bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleinste Mengen. Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker,Aromen und später auch neue Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 27.04.2013



Antwort auf: Schonkost

Hallo. Eine Frage hätte ich aber noch. Was kann ich ihr guten Gewissens zum essen geben an Gemüse, Nudeln, Brot u Co? Und hast du viell auch ein paar tolle Rezepte für mich? Wie sieht es eigentl mit Fleisch aus auch tgl? Ich weiß das man mit den Gewürzen sparsam umgehen soll aber Kräuter wohl schon gehen!? Danke für deine Antwort. LG

von Anne173 am 27.04.2013, 16:53



Antwort auf: Schonkost

Hallo Anne173 Nahrungsbasics kann deine Kleine auf jeden Fall mitessen und kleine Probierhappen von üblichen Familienspeisen. Nahrungsbasics sind Nudeln, Kartoffeln, Reis, Gemüse, Fleisch, Obst, Brot u.v.m. Auch Kräuter und Gewürze sind erlaubt - vor allem, wenn sie sowieso dazu gehören. Die verschiedenen Aromen der neuartigen Speisen wecken Neugier. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es vor allem, dass ein Kind bei Tisch nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird, mit eigenem Teller und Besteck und fast alles mitessen darf, was alle essen. Kinder lernen nämlich viel durch Nachahmung. Dafür ist es wichtig, dass ihr alle zusammen esst. Das bedeutet, dass dein Baby weiterhin ihre gewohnten Breie und Speisen bekommt, sie aber zusätzlich querbeet vom Tisch probieren darf und der Speiseplan sich dadurch stetig erweitern kann. Von den üblichen Familienspeisen darf euer Kind probieren - immer häufiger und immer mehr. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Biete Brot an. Schön in kleine Häppchen geschnitten, damit sie diese selbst essen kann. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Babys in diesem Alter wollen meistens eigentlich alles probieren. Reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Das soziale Lernen basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kleiner bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Neue Esssitten und Rituale treten nun an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Stückige Kost ist nur dann noch problematisch, wenn sich dein Kind zu häufig daran verschluckt. Statt der üblichen geschmacklosen Brei kannst du trotzdem mit Familienkost weitermachen und diese entsprechend aufbereiten, wenn es erforderlich ist. Zerdrücken, pürieren, mischen... Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Du kannst das Essen auch grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Auch so wird die Nahrung gut essbar ohne zu viel Kauaufwand zu fordern. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist eine einzige Nudel oder Erbse, die du notfalls zusätzlich zum Brei gibst, zunächst ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Auch andere Speisen können statt Brei gegeben werden. Banane und andere Obstsorten bspw gerieben, zerdrückt, in Stückchen. Probier es aus. Und übt auch das Trinken aus anderen Gefäßen. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Besonders gut ist Fingerfood, weil das Essen erlebbar wird, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Startet morgens mit einem gemeinsamen Frühstück und lass deine Kleine auch aus Tassen/Bechern trinken. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 28.04.2013