Ernährung mit 11 Monaten - isst mein Kind etwa zu viel?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Ernährung mit 11 Monaten - isst mein Kind etwa zu viel?

Liebe Birgit, meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt. Ich habe sie 7,5 Monate fast voll nach Bedarf gestillt, danach haben wir von Beginn an relativ viel Fingerfood und relativ wenig Brei angeboten. Beides mag sie gern. Wir essen alle vegetarisch und verzichten auf Kuhmilch als Getränk bzw. in "flüssiger Form", z.B in Müsli. Inzwischen hat sie einen wirklich gesegneten Appetit und manchmal mache ich mir Sorgen, ob sie zu viel isst oder ob es okay ist, sie so lange essen zu lassen, wie sie mag. Heute sah ihr Essen folgendermaßen aus: Frühstück ca 8:30 - 4 EL ungesüßtes Kindermüsli mit Hafermilch Zwischenmahlzeit: 1 Mandarine, etwas Apfel Mittagessen ca 12:00 - Kartoffeln und Blumenkohl mit etwas Käse, davon eher wenig, so 3 leicht gehäufte EL vielleicht, nach dem Mittagsschlaf gegen 14:00 den Rest (ungefähr die gleiche Menge) und eine halbe Banane Zwischenmahlzeit: ein paar Hirsekringel, etwas Apfel gegen 16:00 ungefähr 15 Spirellinudeln ohne alles (Nudeln gehen immer!) 18:00 Abendessen - 3 kleine Scheiben Brot mit Frischkäse, Käse und Margarine, 1 Mandarine, etwas Gurke nachts stille ich sie noch ungefähr 3mal, tagsüber trinkt sie ungefähr 300 ml stilles Mineralwasser. Ich würde mich freuen, wenn du mal drüber schaust und mir sagst, ob das so in Ordnung ist, oder ob wir irgendwo etwas ändern sollten. Vielen Dank und liebe Grüße carau

von carau am 09.01.2016, 19:35



Antwort auf: Ernährung mit 11 Monaten - isst mein Kind etwa zu viel?

Hallo carau solange du noch ausreichend, d.h. nach Bedarf stillst, ist der Speiseplan und auch die Mengen in Ordnung. Ich würde das Mittagessen allerdings eher nicht splitten, sondern eher nach dem Mittagsschlaf geben. Im Lauf des Vormittags bspw die Banane (statt Mandarine und Apfel), weil sie besser sättigt und sie entsprechend als Nachtisch weglassen. Deine Kleine soll aber immer stets satt und zufrieden sein. Wenn ihr organisatorisch gut über die Runde kommt, geht auch zwei mal Mittagstisch... Was spricht gegen Brot am Morgen? Ob das nächtliche Stillen ausreicht, kannst du bei Biggi Welter im betreuten Stillforum, hier bei rub, erfragen. Achte jetzt vor allem auf Vielfalt und das Erlebnis der gemeinsamen Mahlzeiten. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Der Esstisch bietet eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Mit Beginn der Familienkost, bzw im 2. Lj sind ca 5 Mahlzeiten empfehlenswert. Davon 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ. Die Zwischenmahlzeiten dienen als Überbrückung zwischen Mahlzeiten. Sie dürfen mehr oder weniger sättigen. Je nach dem Kaloriengehalt der voran gegangenen Mahlzeit und je nach Aktivität, darf die ZMZ größer/kleiner oder kalorienärmer/kalorienreicher ausfallen. Ganz grob überschlagen, könnte dir evtl folgende Auflistung als Mengenorientierung für dein knapp 1 Jahre altes Baby dienen: (so wurde die Familienkost vor etwa 10 Jahren "erklärt: Frühstück: 25 g Brot 5 g Margarine 1 P Säuglingsmilch (=eine Stillportion nachts - bei euch) oder Getreideflocken/Kindermüsli mit Säuglingsmilch vormittags (Zwischenmahlzeit): 25 g Brot 5 g Margarine/Butter 50 g Obst(saft), mind 1:1 verdünnt mit Wasser Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Fett plus Familienkost nachmittags (Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei 200 ml Vollmilch3,5 % Fett (= eine Stillportion nachts - bei euch) 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft oder: 25g Brot 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 1 P Säuglingsmilch Tagesmenge Säuglingsmilch: ca 400-500 ml bis zum 1. Geburtstag - oder Muttermilch/Stillen nach Bedarf Diese Empfehlungen sollen an den tatsächlichen Bedarf des Kindes angepasst werden. Manche Kinder/Babys benötigen mehr und andere Babys deutlich weniger Nahrung. Es gibt große individuelle Unterschiede hinsichtlich der Essmengen bei den Babys und Kinder Gesunde Kinder holen sich das, was sie brauchen. Vorraussetzung ist ein reichhaltig gedeckter Tisch mit "gesunder" Speisenauswahl. Und wichtig ist auch, dass die Kinder eine große Auswahl verschiedenster Speisen kennen. Essempfehlungen sind grobe Orientierungshilfen. Sie können hilfreich sein, aber leider auch Unsicherheiten verstärken. Diese Pläne müssen nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Somit scheint bei euch doch alles bestens :) Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 11.01.2016



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