Hallo Birgit,
ich möchte für meinen Kleinen (19 Monate) gerne Plätzchen und auch mal einen Kuchen backen, wir haben aber bislang auf Zucker für ihn verzichtet. So nach und nach möchten wir das jetzt aber etwas lockern.
Gibt es Rezepte, die ohne Zucker bzw. mit möglichst wenig Zucker auskommen?
Ich habe auch Agavendicksaft hier - kann man diesen auch zum Backen verwenden? Und ist er grundsätzlich überhaupt "besser" als Zucker?
Ein großes DANKE für die tolle Arbeit hier im Forum und ein schönes Wochenende!
von
Leons_Mama
am 06.09.2013, 13:32
Antwort auf:
Einfaches Rezept für Kuchen und Plätzchen
Hallo Leons_Mama
freut mich, dass dir das Forum gut gefällt.
Ja, es gibt eine Menge Rezepte, bei denen du Zucker reduzieren kannst. Bei vielen ist das sogar sehr viel leckerer, weil nicht so süß.
Nur nicht bei Biskuitteig. Dieser benötigt exakte bemessene Mischungsverhältnisse der einzelnen Zutaten.
Agavendicksaft hat eine hohe Süßkraft. Die Kohlenhydrate bestehen zu etwa 90% aus Fruchtzucker und ca 10% aus Glucose.
Es gibt unzählige alternative Süßungsmittel, von Honig über Vollrohrzucker und Rohrohrzucker über Agavendicksaft zu Reissirup bis zu Fruchtdicksäften, nicht zu vergessen - das Neueste vom Neuesten - Stevia.
Agavendicksaft ist möglich. Bringt aber kaum einen gesundheitlichen Vorteil.
Hier ein Rezept:
http://www.chefkoch.de/rezepte/2057211332657360/Kokosmakronen-ohne-Ei.html
Verwendung als Zuckersatz:
Ca 75g Agavendicksaft ersetzen ca 100g Zucker da die Süßkraft höher ist. Und bedenke den Flüssigkeitsanteil. Ggf Flüssigkeitsmenge wie Milch in Backrezepten leicht reduzieren.
Reissirup kannst du 1:1 verwenden, auch unter Berücksichtigung der Flüssigkeit.
Honig hat auch eine höhere Süßkraft als Zucker. 200 g Zucker lassen sich durch ca 150g Honig ersetzen. Höchstens. Die hinzu zufügende Flüssigkeitsmenge um etwa ein Achtel verringern.
Also: ca 110-160g Honig ersetzen ca 200g Zucker. Besonders gut eignet sich Akazienhonig. Da er wenig Eigenaroma hat und sehr flüssig ist. Die Backwaren bräunen meist schneller. Deshalb sollte die Backtemperatur um etwa 10-15 °C niedriger liegen.
Hier noch ein paar Vorschläge:
Napfkuchen mit Apfel
500 g Dinkelvollkornmehl (geht auch anderes Mehl)
250 ml Saft nach Wahl
1/2 P frische Hefe
100 g Butter
80 g Zucker oder Agavendicksaft
1 TL Vanillepulver
1/2 TL Salz
150 g feingeschnittene Äpfel
evtl etwas Flüssigkeit
Zubereitungsanweisung:
Mehl in eine Schüssel geben, Hefe hineinbröseln, Saft hinzugeben. Teigansatz zudecken und ein bisschen ruhen lassen. Anschliessend alles zu einem Hefeteig kneten. Restliche Zutaten unterheben. Den Teig an einem warmen Ort zugedeckt stehenlassen.
Den Teig eine Stunde später nochmal durchkneten, dann in eine gefettete Napfkuchenform geben. Den Teig nochmal 15 min an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen.
Den Elektroherd auf 175°C vorheizen und den Kuchen ca. 40 bis 50 Minuten backen. Danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Anschliessend nach Belieben verzieren
Ich würde nur die Hälfte der Zutaten verwenden. Der Kuchen erinnert mehr an Brot, denn an Kuchen und ist für erwartungsvolle erwachsene Gäste sicher nicht der oberste Gaumenschmaus. Statt Dinkelmehl kannst du auch Weizenmehl verwenden.
1.Geburtstagskuchen, Rezept aus einem ELTERN-Heft:
500g reife Bananen
50g gehackte Mandeln
100g Rosinen
75g Haferflocken
125g Mehl
100ml Öl
Zutaten vermengen, in einer Kastenform bei 100° 60 min backen.
Ich kann leider kein Statement abgeben, wie der wird.
Schau aber mal hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=35311&suche1=geburtstagskuchen&seite=1#start
Mürbteigplätzchen
100g geeignete Margarine (z.B. Alsan S)
80g Rohrzucker
1 Prise Salz
250g Dinkel feingemahlen (oder 265g helles Dinkelmehl Type 405)
oder Dinkelmehl
und entweder ein Ei oder
1 EL sauren kalten Sprudel
1 EL Apfelessig oder
Margarine mit dem Zucker schaumig rühren, restliche Zutaten zugeben und (evtl geschmackgebende Zutaten wie Zimt oder Vanille zugeben) daraus einen Teig kneten.
Ruhezeit: 3-12h in Cellophan eingewickelt im Kühlschrank
Vor dem Backen auf jeden Fall mind. 30 min ruhen lassen.
Kekse formen.
Bei 180-200° im Elektroofen ca 20 min backen.
Apfel-Haferbötchen:
siehe bitte hier:
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html
Also dann
Grüße
B.Neumann
P.S. Zucker wird entweder aus der Zuckerrübe (hierzulande üblich) oder aus Zuckerrohr gewonnen.
Zucker, der aus Zuckerrohr hergestellt wird, ist vom Nährwert her betrachtet, identisch dem üblichen Rübenzucker. Im Erzeugerland wird der Rohrzucker meist als Rohzucker abgegeben. Nach dem Export wird er für den Handel wieder gemäß den Anforderungen entsprechend aufbereitet und je nach dem als Rohzucker oder Rohrzucker bzw als Rohrohrzucker verkauft. Der Naturkosthandel hat seine eigene Anforderungen und Richtlinien.
Rohr-Roh bzw Rohrohrzucker sind die gleichen Arten. Er wird aus dem getrockneten Saft des Zuckerrohrs hergestellt wird. Ihm haften (durch das Zufügen von Melasse) Mineralien an, die ihn dadurch ein wenig gesünder erscheinen lassen.
Daneben gibt es nich Vollrohrzucker. Da ist ist eingedickter und getrockneter Zuckerrohrsaft ohne weitere Verarbeitung. Er besteht zu 95 % aus Saccharose und anderen Zuckerarten, enthält aber auch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
von
Birgit Neumann
am 07.09.2013