Frage: Brotaufstrich

Liebe Frau Neumann, mein Sohn (11 Mon.) isst zum Frühstück ein halbes Brötchen oder eine Scheibe Brot. Momentan schmieren wir immer Bio-Teewurst oder Leberwurst darauf. Ist das in Ordnung? Darf er das auch jeden Tag essen? Uns fehlen die Alternativen..Scheiben ist er nicht und Frischkäse schmeckt ihm auch nicht. Außerdem bin ich mir unsicher, ob wir ihn jetzt insgesamt ausgewogen ernähren oder ob er noch mehr Milch braucht (Kuhmilch oder noch die 1er?). Ich würde mich freuen, wenn Sie unseren Ernährungsplan beurteilen könnten: Frühstück: Brot mit Teewurst, Stück Gurke/Paprika Mittag: Glas von Hipp o. ä., 2-3x die Woche mit Fleisch, 1x Fisch, sonst vegetarisch Nachmittag: Halber Apfel oder Birne oder Banane und Naturjoghurt oder Obst-Getreide-Brei Abend: Milch-Getreide-Brei Zwischendurch trinkt er ca. 300-500 ml Wasser am Tag und bekommt ab und zu einen Babyzwieback oder eine Reiswaffel. Vielen lieben Dank!!

von Bibabutzefrau am 10.04.2013, 12:24



Antwort auf: Brotaufstrich

Hallo Bibabutzefrau ja, das kann er, wenn er es gerne mag. Viele Kinder lieben die Routine und freuen sich über das Vertraute. Bestimmt findet euer Kleiner bald von selbst Alternativen. Wenn euer Kind bei euch probieren mag und kann, wird er selbst herausfinden, was er noch mag und dies ggf einfordern. Bis dahin darfst du ganz routiniert die gemochten Aufstriche aufs Brot schmieren. Essen lernen geschieht über einen längeren Zeitraum. Es geschieht vor allem auf der Basis der Nachahmung. Esst zusammen bei Tisch und lass dein Kind immer mal wieder kleine Probierhäppchen kosten. So erweitert sich das Speisenangebot ganz spielerisch. Euer Plan klingt ganz vernünftig - wobei du die Trinkmilch nicht explizit nochmal erwähnst. Die 1 er Milch könnt ihr noch ca 4 Wochen beibehalten. Und wenn gewünscht, darf euer Sohn auch jetzt schon Probiermengen Kuhmilch zum Frühstück bekommen. So fällt die Umstellung, die bald folgen kann, leichter. Wenn ihr alle zusammen sitzt, gibst du deinem Baby einfach ein kleines Tässchen und füllst dort Kuhmilch hinein. So kann er die erst mal spielerisch und ohne Zwang kennenlernen. Um den Geschmack zunächst etwas abzumildern, ist es hilfreich, die abgekochte Kuhmilch vorerst mit etwas Wasser zu verdünnen. Zusätzlich zu den Breien kannst du auch bei den übrigen Mahlzeiten vermehrt Familienkost anbieten. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird und in den Genuß gewöhnlicher Speisen kommt - mit einem eigenen Teller und eigenem Besteck. Zusätzlich könnt ihr ihn andere Sachen probieren lassen, die es bei euch abends üblicherweise gibt. Familienkost charakterisiert sich nicht nur durch stückigere Kost, sondern insgesamt an der gesteigerten Vielfalt des gedeckten Tisches. Auch Frischkäse als Belag und andere Dinge nach Belieben sind möglich. Auch könntest du abends Nudeln geben. Ergänzend möglich, auch zur Brotmahlzeit sind kleine Gemüsesticks oder nach Belieben Tomaten, Gurken etc... ganz gut. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen, Nudeln etc all das kannst du deinem Baby beim Essen auf einem Tellerchen richten. Obststückchen, Nudeln, Familienkost, Brot, Brotbelag, all das darfst du deinem Kleinen anbieten. Im Rahmen dieser sog. Familienkost sind Salz und Gewürze in Ordnung. Nicht übertrieben salzig oder würzig soll die Kost sein, aber durchaus geschmacklich verändert. Familienkost beginnt in der Regel um den 10.Lm herum. Man merkt dies meist deutlich, dass die Kleinen einen Wachstumssprung hinter sich haben. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in dieser Zeit durch "Hunger". Auch ist das Saugbedürfnis in dieser ersten Zeit sehr ausgeprägt. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Hier kannst du beobachten, wie dein Baby mit den Speisen umgeht, wie sie gekaut werden und geschluckt werden und nicht zuletzt in der Windel wieder ankommen :-) Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Mach daraus ein Spiel. Manche Babys akzeptieren und lieben die Familienkost schnell und bei manchen Babys dauert es etwas länger. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig und die Freude bei Tisch bleibt erhalten. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 11.04.2013



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