Sehr geehrte Frau Neumann,
Meine Tochter ist 9 Monate alt, wird tagsüber mind. 3 mal gestillt. Nachts ist es unterschiedlich, manchmal kommt sie 1 mal, manchmal aber auch 3 mal. Dabei trinkt sie unterschiedlich lange. Mittags isst sie einen Gemüse-Fleisch Brei, nachmittags einen GOB. Abends möchte ich keinen Milchbrei geben, da ich denke, dass sie genug Milch bekommt. Sie wiegt auch schon 10 kg, Geburtsgewicht war 3310 g). Ich möchte auch nicht den Grundstein für späteres Übergewicht setzen, in dem ich ihr jetzt zu viel Eiweiß gebe.
Nun zu meiner Frage. Da ich abends keinen Milchbrei anbiete, isst meine Tochter den selben Brei wie nachmittags, nur ohne Obst. Das mag sie aber nicht besonders gerne. Was sie demgegenüber sehr gerne isst, ist Brot. Wenn man ihr Brot in die Hand gibt, dann luscht und kaut sie genüsslich darauf rum. Das Brot, was sie in die Hand bekommt, wird zu 90% auch aufgegessen. Es landet nur wenig auf dem Boden.
Kann ich ihr abends einfach Brot geben, anstelle eines milchfreien Getreidebreis? Gestillt wird sie danach sowieso beim Schlafenlegen.
Wenn ja, welches Brot würden Sie empfehlen? Auf was ist beim Brotkauf zu achten. Und wie sollte der Belag aussehen? Wäre zerdrückte Avocado als Belag möglich? Oder doch lieber nur Butter oder gar ohne Belag?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Mit freundlichen Grüßen
von
Schönfelder
am 22.05.2019, 00:03
Antwort auf:
Brot statt Milchbrei
Hallo Schönfelder
dein Baby hat jetzt gut das Alter für die Familienkost erreicht. Du kannst die Breie fast komplett weglassen und dein Kind vermehrt babygeeignete stückige Kost, soiwe b abybsgeeignetes Fingerfood und Familenkost mit essen lassen. Dazu kannst, darfst und solltest weiterhin, nach Bedarf, stillen.
Dein Kind wird immer nur so viel essen wie es benötigt. Weiterhin wird sich dein Kind mit Mumi sättigen und Beikost als zusätzliche Kost annehmen. Wenn es mit der angebotenen Kost bald auch gut satt wird, dadurch ggf weniger gestillt werden will, dann wäre das ideal und ihr seid auf einem guten Weg, um eure Tochter zu einer unkomplizierten Esserin heranwachsen zu lassen.
Beite deinerTochter viele Gelegenheiten, um eure übliche Familienkost in einer ggf modifizierten Form. an. Die angebotene Kost sollte an Babys' Bedürfnisse angepasst sein, um gefahrenfrei entdeckt zu werden, um diese kennen- und lieben zu lernen.
Das bedeutet:
etabliert eine feste Tagesstruktur und lasst eure Tochter eure Mahlzeiten mit allen Sinnen mit erleben. Denn das selbständige Essenlernen ist ein stetiger Prozess, der wie das Laufen lernen und das Sprechen ganz viel Übung bedarf. Die motorischen Fähigkeiten müssen verfeinert werden. Selbständiges Essen fördert das Zusammenspiel der Muskeln und trainiert die Kraft - auch in der Kaumuskulatur.
Mehr als nur Milch und Brei zu essen/trinken ist für (d)ein Kind im Gesamten betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht neben dem Nährwert der festen Nahrung auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln.
Biete deiner Tochter unbedingt auch Brot an. Du kannst eine weiche, nicht zu harte Sorte wählen. Schneide ggf die Rinde weg. Brot kannst du morgens und abends geben. Brot statt Milchbrei ist am Abend für dein gestilltes Baby also ideal geeignet!
Als Belag kannst du wählen, was dir gefällt. Vorsichtig solltest du sein mit gepökelten Wurstwaren. zu salzhaltigen Speisen und auch keinen Honig aufgeben. Es gilt auch hier ähnlich wie in der Schwangerschaft: keine Rohmilchkäsesorten etc
Avocado? weißes Mandelmus? Firschkäse? Perfekt!
Diese Phase jetzt ist für deine Tochter ein großes Aus- und Herumprobieren.
Du darfst das von der Rinde befreite (Rnde einfach nach dem Beschmieren ringsum wegschneiden) Brot in kleine, mundgerechte Portionsstücke schneiden. Ca 25g bzw ca 1/2 Scheibe Mischbrot wäre eine gute Portion. Nimm diese Größeneinheit einfach nur als Richtwert - es ist die Portion, die die meisten Babys schaffen. Die Brotstückchen sollte sich dein Kind selbständig in den Mund befördern (Pinzettengriff). So kann sie das Kauen gut üben.
Biete ihr stets eine Kost an, die sie gefahrenfrei essen, kauen und schlucken kann!
Mach den Esstisch zum Abenteuerspielplatz für alle Sinne. So macht deiner Tochter das Entdecken der neuen Speisen sicherlich noch mehr Spaß. Rede mit ihr, esst gemeinsam.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 24.05.2019
Antwort auf:
Brot statt Milchbrei
Kurzer Nachtrag: wie viel Brot dürfte sie dann als Abendmahlzeit essen, wenn sie danach noch gestillt wird. Also wie viel gr wären angemessen? Wie viel Belag darf es sein?
Mit freundlichen Grüßen
von
Schönfelder
am 22.05.2019, 00:07
Antwort auf:
Brot statt Milchbrei
Ich muss noch etwas in diesem Zusammenhang loswerden, sorry dafür.
Könnte man, abends auch schon Suppen geben? Wir essen als Familie abends warm, auch gerne mal eine Suppe. Wäre schön, wenn sie sich auf diesem Wege noch an die Familienkost gewöhnen würde.
Oft koche ich eine Linsensuppe aus roten Linsen, eine Möhre, Zwiebel, öl und etwas Tomatenmark. Alles wird püriert und anschließend gewürzt. Die Gewürze würde ich für meine Tochter weglassen.
Wäre eine solche Suppe am Abend ratsam oder lieber doch nicht.
Vielen vielen Dank nochmals!
von
Schönfelder
am 22.05.2019, 21:04
Antwort auf:
Brot statt Milchbrei
Hallo Schönfelder,
ja, lass deine Tochter unbedingt mit essen! Ein, zwei Teelöffel Linsensuppe würden zum Kennenlernen für den Anfang schon ausreichen. Gib ihr aber unbedingt etwas ab. So kann sie sich lamgsam an den Geschmck gewöhnen und auch der Organismus kann sich an die Kost ganzheitlich anpassen. So funktioniert die Famiilienkost. Wenn du dir bei etwas unsicher bist, kannst du zunächst nur kleine Portionsportionen geben und mit der Zeit die Mengen ggf steigern.
Gewürze kannst du ggf abnildern, ggf Teilportionen abnehmen oder die Portion für deine Tochter nochmals mit etwas Wasser o.a. strecken.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 24.05.2019
Antwort auf:
Brot statt Milchbrei
Herzlichen Dank!
Das hat mir sehr geholfen.
Gruß
von
Schönfelder
am 25.05.2019, 14:59