Hallo,
Mein Sohn ist 5 Monate alt und wir starten demnächst mit der Beikosteinführung. Ich möchte selber kochen und frage mich:
1. Ich möchte nicht vorkochen und einfrieren, sondern lieber frisch kochen. Ich möchte das Fleisch frisch beim Metzger kaufen und in Würfel geschnitten sofort einfrieren, um später beim Kochen nur einen Würfel für den Mittagsbrei aufzutauen und sofort zu verarbeiten. Ist das in Ordnung?
2. Welche Fleischsorten eignen sich für das erste Lebensjahr? Wie oft in der Woche sollte er Fleisch essen?
3. Gibt es Gemüsesorten, die ich meiden sollte?
4. Mischt man jeden Tag Kartoffeln in den Mittagsbrei?
Danke und beste Grüße
von
Sonnenblume 1812
am 18.05.2019, 22:11
Antwort auf:
Beikost
Hallo Sonnenblume 1812
1.du kannst es ausprobieren und anschließend entscheiden, ob du weiterhin so verfahren möchtest. Das Ergebnis beim Pürieren der Zutaten ist immer abhängig davon, wie gut dein Püriergerät/Zerkleinerer das hinkriegt.
Als die praktischste Methode hat sich bewährt: Brei bzw Breizutaten zubereiten, pürieren, portionsweise einfrieren, auftauen.
Beim Tiefkühlen verändern (feste) LM ihre Konsistenz (Wasser tritt aus), was auch zu Lasten des Geschmacks gehen kann und u.U. auch Nährstofferluste nach sich ziehen kann. Ich würde dir empfehlen: Zerkleinere das rohe Fleisch (wie Hack) und friere es portionsweise ein. Die Haltbarkeit verringert sich dadurch natürlich.
2. als Fleischsorten kannst du verwenden: Huhn, Pute, Rind, Schwein, Kalb, Lamm, u.a.
In der Woche werden ca 100g Fleisch für ein Baby mit 6 Monaten empfohlen, wenn ein Baby Säuglingsmilch erhält.
Dein Baby ist noch jung. Starte mit der Beikost und führe zunächst diese mit den Grundzutaten so in euren Essplan/Fütterplan ein, dass sich dein Baby in langsamen und behutsamen Schritten an die neue Nahrung und die neue Essweise gewöhnen kann.
Jeden Tag ein Löffelchen mehr - beginnend mit Gemüse - Gemüse, Kartoffel - Gemüse, Kartoffel, Öl. Rechne mit mindestens ca jeweils 4 Tagen pro neue Zutat, gerne länger. Zusätzlich kannst du die Breimenge stetig steigern. Auch das Fleisch könntest du zum Brei nach etwa 12 Tagen zufügen.
Grundrezept für den GKF-Brei:
100g Gemüse 50g Kartoffeln, 20g Fleisch
in wenig Wasser garen.
Mit dem Garwasser pürieren
8g Öl (ca 1 EL) darunter rühren.
Fertig
Gemüse und Kartoffeln waschen, schälen, waschen, klein schneiden.
Abwiegen,
Fleisch abwiegen
alles zusammen in einen Topf geben und mit wenig Wasser ca 10-15-20 min garen, bis alles weich ist.
Alles zusammen im Topf pürieren.
Kurz abkühlen lassen
Saft und Öl zufügen, umrühren, umfüllen, fertig zum Essen.
3. außer Spinat sind eigentlich (fast) alle Gemüsesorten i.O. Hilfreich ist es, wenn du die weniger gewöhnlichen Sorten* in kleinen Mengen gibst. Steigerungen in der Menge sich immer möglich, wenn du dein Baby bereits daran gewöhnt hast und es die Sorte in der kleineren Menge bereits soweit gut vertragen hat.
An welche konkreten Sorten hast du gedacht?
Mit den üblicherweise empfohlenen Gemüsesorten bist du auf jeden Fall auf der sichereren Seite, da sich diese Sorten bereits gut bewährt haben und von den meisten Babys gut und gerne gegessen, sowie gut vertragen werden.
Erlaubt ist auch, was dir gefällt und deinem Baby schmeckt. Viele Autoren (Babykochbuch) verwenden heute auch zusätzlich ungewöhnliche Gemüsesorten für die Breirezepte, wie bspw Knollensellerie, Topinambur oder Zuckerschoten.
In kleinen Mengen und ab und zu ist das auch sinnvoll. Denn es gewöhnt dein Baby an den Geshcmack (Variabilität) und füttert die Mikrobiota (im Darm), was nachfolgend zu besserer Verträglichkeit der Speisen (auch insgesamt betrachtet) führen kann, Stichwort "Diversität". Gemäß dem Motto: der Darm wächst mit seinen Aufgaben.
Behalte aber immer dein Baby im Blick. Erlaubt ist, was deinem Baby gut bekommt, was es gerne isst und was auch dich als Mama glücklich macht.
Kartoffeln gibt es im Brei jeden Tag. Wenn du mehr erfahren möchtest, dann frag gerne noch einmal nach.
Bis dann
Grüße
Birgit Neumann
*gewöhnliche Sorten sind:
Möhre, Pastinake, Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli, Süßkartoffel, Zucchini, Fenchel, Kohlrabi etc
eher weniger gewöhnlich:
Artischocke, Topinambur, Mairüben etc
weniger empfehlenswert für die Selbstzubereitung: Spinat, Mangold
von
Birgit Neumann
am 21.05.2019