Frage: Beikost und familienkost

Hallo, Unser kleiner ist 10,5 Monate alt Im Moment sieht der essenplan in etwa wie folgt aus (er bekommt Gläschen hat den selbstgemachte nun Brei nicht mehr gegessen :-( ) 8:00 zwischen 160 und 230ml pre Ca 9:30 bei bedarf Toast mit etwas Wurst alternativ ein quetschie je nachdem nach was ihm gerade ist Ca 12:00 220g hipp Gläschen Ca 15:00 Hipp Getreideberg zum anrühren und obstglaschen (mal die ganze Portion mal die halbe) 17:30 210g Milchbrei 18:30 wenn wir abend essen isst er je nachdem was es gibt auch noch etwas mit 19:30 160-230 ml pre Im Bett Ich merke dass er Mittag den Brei nicht mehr leiden mag ist es zu früh diesen zu streichen und „normale“ Kost für ihn zu kochen ? Ich habe mir bzgl Rezepten schon etwas schlau gemacht und würde mich an Rezepte für Kinder ab dem 1. Jahr halten oder ist es zu früh? Außerdem würde ich gerne wissen wie es bzgl. Kuhmilch aussieht. Viele sagen ja keinesfalls vor dem ersten Jahr. Könnte ich ihm dann evtl zum Frühstück auch Müsli anbieten ? Oder wenn ich Nudeln mit einer Gemüsesosse Koche kann ich hier eventuell etwas Frischkase verwenden? Vielen herzlichen Dank vorab für die Antwort Lg Lisa

von Lisag020987 am 13.12.2018, 15:56



Antwort auf: Beikost und familienkost

Hallo Lisag020987 dein Baby entwickelt sich prächtig. Das nachlassende Interesse an Brei ist vollkommen altersentsprechend und sehr positiv zu werten. Wichtig ist jetzt, dass dein Sohn weiterhin bis zum 1. Geburtstag ca 400-500 ml Säuglingsmilch täglich bekommt, ggf auch mal etwas mehr Pre-Milch - nach Bedarf. Mit 10 Lm jetzt, hat dein Baby sicher gerade einen großen Wachstumsschub hinter sich, oder? Babys wachsen in den ersten Lebensmonaten sehr schnell, d.h. sie wachsen in die Länge (= Größe) und sie nehmen viel Gewicht zu (auch "Fettreserven" werden angelegt). All das erfordert die Aufnahme von großen Kalorienmengen (durch Milch), was sich in "Hunger" äußert. Sie brauchen und trinken, saugen viel "Milch". Jetzt ist diese schnelle Wachstumsphase bei deinem Sohn nun abgeschlossen, auch das Saugbedürfnis lässt i.d.R. nach und das Gebiss will benutzt werden. Auch die (fein)motorischen Fähigkeiten sind i.d.R. nun soweit ausgebildet, dass das selbständige Essen und das Kauen und Schlucken fester Partikel i.d.R. sehr gut funktioniert. Verzehrsmengen werden nach diesem Wachstumsschub häufig scheinbar kleiner und auch die Größen-und Gewichtszunahme stagniert nun eine Weile. Jetzt reichen deinem Kind auch manchmal kleinere Essmengen, um trotzdem optimal versorgt zu sein. Diese Phase zeigt den Eintritt in die Familienkostphase. Hier und jetzt geht es um die Gewöhnung an die Mahlzeiten und das Essen im Allgemeinen. Es geht um das Entdecken neuer Nahrungsmittel, um Geschmackserlebnisse, um Entdecken durch Neugier, ums kauen Üben und vieles mehr. Seid eurem Kind dafür selbst ein gutes Vorbild und esst zusammen abwechslungsreich, lecker und gesund. Gestaltet eure Mahlzeiten für euren Sohn besonders erlebnisreich. Serviere vermehrt Nahrungsbasics wie bspw gekochte Kartoffeln, leicht gewürzte, in Butter geschwenkte Gemüsestücke, ungewürzte Frikadelle etc. Obst, u.v.m. Eure übliche Familienkost kannst du vorübergehend einfach weniger salzen und vor allem gesund und reichhaltig gestalten. Dein Baby kann damit erste Esserfahrungen machen und auf diese Weisen langsam aber kontinuielrich auch neue Lebensmittel kennen- und lieben lernen. Er kann sich mit kleinen Probiermengen langsam an neue Aromen und Konsistenzen gewöhnen ohne überfordert zu werden. Gib klassische Breizutaten - einfach gekocht und pur - auf seinen Teller: Kartoffeln, Gemüsestücke u.v.m. Statt Obstbrei kannst du beginnen auch hier weiches Fingerfood zum selbständigen Entdecken anzubieten. Idealerweise esst ihr gemeinsam leckere Obststückchen, bspw vorerst zum Brei dazu. Brot ist ebenfalls ideal geeignte Anfängerkost. Auch weil es die Kaumuskeln trainiert, was unbedingt erwünscht ist. Ca 1/2 Scheibe, nach Bedarf auch mehr, plus Butter/Margarine, nach Gefallen auch mit mehr Brotbelag plus ggf Obst und Milch sind zum Frühstück ideal. Gewöhne dein Baby an ein Frühstück, am Tisch sitzend. Zelebriert eure Mahlzeiten gemeinsam am Esstisch sitzend. Biete Farben, Formen, Muster, Düfte, Aromen, Geschmacks, Spaß! Essen lernen ist ein stetiger Prozess, der wie das Laufen lernen und das Sprechen ganz viel Übung bedarf. Die motorischen Fähigkeiten müssen verfeinert werden und auch das Essen fördert das Zusammenspiel der Muskeln und trainiert die Kraft - auch in der Kaumuskulatur. Es geht neben dem Nährwert der festen Nahrung jetzt nämlich auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln - wie fühlt es sich an, wie schmeckt/reicht es, wie hört es sich an und wie sieht es aus. Erleb gemeinsam mit deinem Kind die bunter Welt der Nahrungsmittel und lass ihn vielgestaltig neuen Geschmack erleben. Der übliche Beikostplan für Babys ab dem 10. Lm sieht in etwa so aus: morgens: Brot und Säuglingsmilch, ggf etwas Obst Brot eignet sich ideal, da morgens die Bereitschaft zum Kauen hoch ist. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen (salzarm) o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, erste, wenig süß schmeckende Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht. Diese Mahlzeit sollte milchfrei (stillen erlaubt) sein. Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist ab und zu o.k. Abends: Brot und Säuglingsmilch (oder: Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Säuglingsmilch etc die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf erste fein geraffelte Rohkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: Wasser Kuhmilch darf in Brei oder Gerichte verarbeitet werden. Frischkäse ist als Brotbelag oder als Bestandteil der Familienkost geeignet. Bei Tisch braucht dein Sohn einen guten Sitz im Hochstuhl, damit er nicht vorschnell beim Sitzen ermüdet, worunter sonst die Esslust leidet. Und hier noch ein paar konkrete Tipps: Bereite Gemüse und Kartoffeln zu und zerdrücke das Essen. Zerdrücke Gemüse und Kartoffeln separat, damit du keinen Einheitsbrei erzeugst. Stampfe Kartoffelbrei und forme daraus kleine Bällchen. Esst weiche Obstsorten. Banane, Kiwi, Mandarine, Birne, was magst du besonders gerne? Was ist dein Lieblingsgemüse? Backe Kürbisspalten im Ofen, fingerdick, Drück deinem Baby eine leicht abgekühlte Spalte in die Hand und schau, was er damit anfängt. Koche eine Kürbissuppe und würze sie ganz mild. Esst sie zusammen. Presse einen frischen Mandarinensaft - trinkt ihn. Rasple Möhre ganz fein. Gib deinem Baby ein, zwei Raspeln. Auch Kindergerichte für Kinder ab 1 Jahr sind geeigent. Bis zum 1. Geburtstag sollte das Gros der Speisen noch salzarm sein. Brot ist okay, ebenso Familienkost. Kuhmilch kann bis zu einer Menge von ca 200 ml am Tag in einer Kombination mit Getreide (=Miöchbrei, Müsli o.ä.) gegeben werden. Sie ersetzt die Pre-Milch in diesem Fall 1:1. Also dann Schau auch einmal oben in die Fotogalerie, klick doch ein paar Seiten rückwärts. Hier bekommst du sicher die oder andere Inspiration Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 16.12.2018



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