Frage: Beikost / Familienkost / Alternativen zum Brot

Hallo zusammen, Meine Tochter fast 9 Monate ist eine super Esserin und schon komplett auf Beikost umgestellt. Gerade fangen wir auch an sie langsam an Familienkost zu gewöhnen. Anbei ihr aktueller Essensplan: 6:30 2er Milch ca. 220ml 10:00 Uhr 2 Scheiben Dinkel-Weissbrot mit Magerine, Avocado oder Käse 13:00 Stückiger Brei oder unser Essen 16:00 Uhr Obst mit Getreide oder Obst mit Brot 18:00 Uhr 2 Scheiben Roggenbrot mit Belag, Gurke, Tomate, manchmal gedünstetes Gemüse zum Brot wie Brokkoli, Möhre, Kartoffel dazu Vollmilch ca. 100ml 19:00 2er Milch 150ml Nachts braucht sie nichts mehr. Ist dieser Plan ausgewogen genug? Was wären noch Alternativen zu den Brotmahlzeiten die auch satt machen? Obst mag sie am liebsten pur, ohne Getreide, besonders Banane und Manderine. Ist das Dinkelweissbrot OK, dass mag sie am liebsten, aber enthält ja Zucker? Ab wann kann ich mit würzigeren Gerichten starten, wie z.b. Wiener? Und eine letzte Frage: wie viel sollte sie zudem an Wasser oder Tee trinken - in Summer schafft sie täglich zu den Milchgetränken maximal 100ml, vielleicht 120. Entschuldigen sie die vielen Fragen :). Vielen Dank im voraus und viele Grüße!

von Mucki32 am 30.10.2018, 15:03



Antwort auf: Beikost / Familienkost / Alternativen zum Brot

Hallo Mucki32 der Kohlenhydratgehalt/Zuckergehalt im Brot ist in Ordnung. Das Brot sollte allerdings möglichst nicht zu viel Salz enthalten. Deine Tochter isst bereits große Mengen Brot. Der Rest der Kost sollten darum am besten möglichst nur noch ganz wenig Salz enthalten. Wiener-Würstchen und Co sind aus diesem Grund im Babyalter noch völlig ungeeignet. Kleine Probiermengen eurer salzhaltigen Familienspeisen sind okay. Denn eure Tochter soll sich an eure Familienspeisen gewöhnen und das mitessen, was ihr Eltern esst. Jetzt ist die Phase, in der Babys neue Geschmäcker, Aromen, Konsistenzen kennen lernen können - ohne Zwang. Sie haben mit Milch und Brei eine Basis, die ihnen Nährstoffe und Kalorien liefert, was sie satt macht. Ihre Neugier und ihre angeborene Fähigkeit zum Imitieren veranlasst sie dazu, bei Tisch einfach mitzuessen. "Essen" ist anfangs oft nur eine Umschreibung für das imitierende Verhalten. Denn vieles nehmen sie zwar in den Mund aber spucken es wieder aus. Trotzdem ist alles genau richtig und gut. Speisen dürfen jetzt etwas Salz enthalten. Das Gros der Speisen, Speisen die das Babys in größeren Mengen sättigen sollen, sollten vorerst aber möglichst und weiterhin ohne Salz auskommen. Brei sollte weiterhin ungesalzen bleiben. Brot dagegen enthält Salz. Aber das ist bei einer Essmenge von ca 1 - 1,5 Scheiben (ab dem 10. Lm) am Tag durchaus okay. Beim Selberbacken kann man den Salzgehalt etwas reduzieren. Und auch bei der Familienkost ist für den Anfang noch angeraten, die Kost nicht zu übertrieben salzig zu kochen. Das hat auch etwas mit der Gewöhnung zu tun. Kinder lernen essen durch die Gewöhnung daran. Je stärker salzhaltig die Kost, desto mehr werden Kinder auch später an diesem Geschmack festhalten. Babys wiederum mögen den stark salzhaltigen Geschmack nicht so besonders, was wiederum dazu führt, dass Essmengen kleiner ausfallen könnten. Es ist auf jeden Fall gut, wenn du dein Baby an weniger intensiv salzig schmeckende Speisen gewöhnst. Für die Mittagsmahlzeit gilt: der GKF-Brei bleibt für dein Baby weiterhin wichtig - zumindest solange dein Baby diesen Brei weiterhin gut und gerne isst. Du kannst, darfst und solltest diesen Brei jetzt ergänzen und/oder den Brei auch anders zubereiten, was du bereits auch schon machst. die Zutaten separat dünsten und nicht fein pürieren, sondern nur zerdrücken = grobe Konsistenz = neues Mundgefühl. - die Zutaten einzeln dünsten und pürieren oder zerdrücken, dann aber nicht zu einem braunen Einheitsbrei vermischen, sondern einzeln und separat nebeneinander auf einem Teller anbieten. - zusätzlich zum Brei kannst du die Zutaten auch als Fingerfood anbieten - die Zutaten in kleinen Stückchen oder fingergroßen Sticks dünsten und als Fingerfood zum Knabbern auf den Teller legen. - zusätzlich zu den üblichen Breizutaten kannst du jetzt auch Familienkost und babygeeignetes Fingerfood anbieten. Du könntest dem Brei auch zusätzliche Stückchen zufügen: kleine Nudeln, Reis, Couscous oder Bulgur, gekochte rote Linsen o.a. Die angebotene Nahrung sollte noch weich genug sein, um im Mund gefahrenfrei zerkleinert werden zu können, um anschließend gut geschluckt werden zu können. Wenn die Nahrung noch nicht optimal geschluckt werden kann, wird sie wieder ausgespuckt. Das ist okay und langfristig gesehen trotzdem sehr positiv zu sehen. MIt 9 Monaten jetzt, kannst du das Speisenangebot immer weiter vergrößern und dein Kind auch immer häufiger das probireren lassen, was eure typische Kost darstellt. Du kannst die Speisen ganz klein schneiden, ggf weniger würzen oder mit Wasser verdünnen. Jetzt, ab dem 10.Lm, geht es auch schon um die Gewöhnung an eine größere Speisenvielfalt, um TIschkultur, und das Essen i.A., ums Entdecken, um neuen Geschmack und um Neugier, ums Kauen üben und vieles mehr. Seid eurem Kind dafür selbst ein gutes Vorbild und esst zusammen abwechslungsreich, lecker und gesund. Gestaltet eure Mahlzeiten erlebnisreich. Serviere vermehrt Nahrungsbasics wie bspw gekochte Kartoffeln, leicht gewürzte, in Butter geschwenkte Gemüsestücke, ungewürzte Frikadelle, Hack bwp auf Kartoffelbrei, weiche Fleischstücke (Gulasch), Huhn, etc. Obst, u.v.m. Lasst eure Tochter Begeisterung bei Tisch entwickeln. Gib ihm gegarte Gemüsestückchen, wie Möhren, die mit ihrem satten orange auf dem Teller leuchten. Denn essen ist mehr als nur Sattwerden. Vor allem im Alter deines Kindes wird noch kaum zwischen Spiel, Erlebnis und Mahlzeit unterschieden. Alles gehört irgendwie zusammen. Die Milchmenge passt. Biete zusätzlich nach den Mahlzeiten etwas (lauwarm temperiertes) Wasser zum Trinken an. Vermeide aber ein Dauernuckeln - für die Zahngesundheit. Je mehr feste Kost deine Tochter essen wird und je salzhaltiger diese Kost ist, desto mehr wird sie trinken. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 01.11.2018



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