Hallo,
ich hätte einmal ein paar Fragen:)
Mein Kleiner ist 7 Monate alt und bekommt seit 8 Wochen Mittagsbrei und seit 4 Wochen Abendbrei.
Am Dienstag sind genau die 8 Wochen rum, da wollte ich mit dem Nachmittagsbrei anfangen.
Langsam wollte ich auch das Fleisch einführen. Bisher bekommt er immer Haferflocken in den Mittagsbrei.
Da ich aber Vegetarierin bin und nur mal ein Schnitzel für meinen Mann bratren muss, bin ich unwissend was ich am Besten für Fleisch nehmen kann und wie ich es richtig zubereite?!
Da unser Kleiner am Frühstückstisch immer im Hochstuhl dabei ist, macht er natürlich große Augen was wir so essen. Ich geb ihm dann meistens kleine Stückchen vom Scheibengouda oder auch von meiner vegetarischen Soja-Wurst. Ist das ok? Oder gibt es etwas was ich besser nehmen sollte?
Die letzten drei Tage hat er den Mittagsbrei eher schlecht als recht gegessen. Ist das schlimm wegen der Eisenaufnahme? Er isst sich dann an der Brust satt...
Das Frühstück ist eigentlich die einzige Mahlzeit, die wir zu dritt einnehmen, also bei der unser Kleiner dabei ist. Meist frühstücken wir so gegen 8 Uhr, er isst meist so um 8.15Uhr an der Brust. Mittags essen wir nicht, nur mal so eine Schüssel Cornflakes o.ä. (Mein Mann fährt zur See und ist nur alle 2 Wochen für 2 Wochen zur Hause) Ich koche dann abends wenn der Kleine im Bett ist. Das heißt er kriegt bei uns nur das Frühstück mit, da sitzt er ja im Hochstuhl bei uns. Ist das ok oder sollte ich eher kochen, dass wir mit ihm zusammen wenigstens noch Abendbrot essen?
Vielen Dank im Voraus
Knatti
von
Knatti
am 22.06.2014, 22:57
Antwort auf:
Beikost, Essen vom Familientisch
Hallo Knatti
es gibt zwei Möglichkeiten, wie du Fleisch ergänzend zum GK-Brei geben kannst. Entweder du kaufst eine Fleischbreizubereitung im Gläschen. Es gibt Gläschen, die nur Fleisch (mit ein paar wenigen anderen Zutaten) enthalten. Üblicherweise ergänzt ein solches halbes Gläschen eine GK-Brei-Portion. Mengenangaben sind auf dem Etikett angegeben. Du könntest den Gemüse-Kartoffel weiterhin so kochen wie gewohnt und müsstest nur noch ergänzen.
Die andere Methode ist auch ganz einfach:
Kaufe mageres Rindersteak/Filet oder Schweinesteak, wahlweise Lammfleisch. Beim Metzger lässt du es durch den Fleischwolf drehen und garst es zuhause sofort mit den übrigen Breizutaten. Das Ganze lässt sich aufgrund der zuvorigen Zerkleinerung sehr leicht pürieren:
100g Gemüse (klein geschnitten) mit
50g Kartoffeln (Klein geschnitten) mit
20-30g mageres Stück (am besten durch den Fleischwolf gedreht
in wenig Wasser garen, pürieren
2 EL Obstsaft (Vit C-reich) zugeben
8g Öl untermischen
Wenn du das Fleisch für den Vorrat kaufen magst und den GK-Brei jeden Tag frisch dazu kochen willst:
Friere portionierte Mengen Fleisch (Tartar) in Eiwürfelformen ein. Spüle die Formen zuvor mit kochendem Wasser aus. Mit einer TK-Tüte fest verschliessen. Wenn abgekühlt sofort tiefkühlen. Wenn die Portionen gut durchgefroren sind, kannst du sie aus dem Behälter in die umschliessende Tüte ploppen lassen. Form rausnehmen, sofort weiter kühlen. Das Tartar dünstest du vorher in Wasser und pürierst es.
Noch besser: den GKF-Brei (bis auf Saft und Öl) komplett zubereiten und portionsweise einfrieren.
Zusammenfassung:
Pro Portion Mittagsbrei gibst du etwa 1/2 Gläschen Fleischbrei dazu. So empfiehlt es der Hersteller.
Bei selbst gekochtem (Fleisch)-Brei kommen ca 20-30g Fleisch in eine Gemüse/Kartoffelbreiportion von 190g.
Verwende mageres (!) Muskelfleisch wie etwa Rindersteak oder mageres Schweinefleisch, Hühnerbrust.
Super ist es, das Steak bereits beim Metzger durch den Fleischwolf drehen zu lassen. Aber Achtung - das zerkleinerte rohe Fleisch, solltest du umgehend verarbeiten - (es verdirbt schnell).
Geflügel kannst du leider nicht durch den Wolf jagen lassen, wegen der Salmonellengefahr.
Mit bspw Rindfleischtartar klappt das Fleisch pürieren nach dem Garen sehr gut.
Am Familientisch kann dein Baby ein paar kleine Happen mit essen. Es geht dabei weniger um die Sättigung als vielmehr um das Erlebnis z.B.: Geschmack, Vielfalt, Gemeinsamkeit, Dazugehörigkeit u.v.m.
Um die Vielfalt und das Erlebnis bei Tisch zu steigern, könntest du weich gekochte Breizutaten geben. Gemüsestückchen, Kartoffeln etc.
Gut eignen sich weich gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder ObstSTICKS, die dein Baby mit der ganzen Hand umschliessen kann, um die Hand an den Mund zu führen. Und vielleicht kann dein Kind kleinere Stückchen sogar schon mit dem Pinzettengriff aufnehmen und zum Mund führen.
Beikost ist aus vielen Gründen wichtig und bei gestillten Babys nicht nur allein für die Sättigung bestimmt. Es geht dabei auch um das spielerische Entdecken und die längerfristige Gewöhnung an verschiedene sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln.
Das steigert evtl auch wieder die Lust am Essen.
Und wegen der Eisenaufnahme musst du dich eigentlich auch nicht sorgen. Mumi hilft bei der Resorption mit. In ihr sind spezielle Stoffe enthalten, die die Aufnahme verbessern.
Wie ihr eure Mahlzeitengestaltung künftig handhaben könnt, müsst ihr langfristig einfach mal schauen. Der Übergang zur Familienkost ist eine spannende Phase, nicht nur fürs Baby. Auch für die Familie beginnt nun häufig ein neuer Abschnitt, weil häufig die eigenen Ernährungsgewohnheiten neu überdacht werden müssen. Gut wäre, wenn dein Kleiner Gesellschaft bei Tisch hat. Wenn es nicht zu jeder Mahlzeit klappt, dann versucht es, so oft es geht. Gewohnheiten und zeitliche Strukturen verändern sich oft mit dem Beginn der Familienkost. Bei vielen Familien erwacht ein insgesamt neues Ernährungsbewusstsein, etcetc.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 24.06.2014
Antwort auf:
Beikost, Essen vom Familientisch
Dazu wollte ich noch sagen, dass er gerade seinen ersten Zahn bekommt und den Käse oder die vegi-Wurst genüsslich "kaut" und Nachschub verlangt:)
von
Knatti
am 22.06.2014, 22:59