Liebe Frau Neumann,
seit drei Monaten gebe ich meiner jetzt sieben Monate alten Tochter jetzt Mittagsbrei. Die Menge wollte ich langsam steigern - komme jedoch nie über 100 g hinaus, die Regel sind eher 70 g. Sie fängt schön an, die ersten Löffel, und mag dann nichts mehr. Sobald ich allerdings nur ein Löffelchen vom Essen meiner Dreijährigen (z.B. Nudelsuppe - also gewürzt, mit Gemüsebrühe) in den Brei mische geht es wieder besser und sie isst noch ein paar Löffel... Seit kurzem gebe ich auch den Nachmittagsbrei und kommen nun tagsüber zwischen 7 und 17 Uhr ohne Stillen aus. Trotzdem sind 70 g gemüse Kartoffel Fleisch Brei und 90g Getreide Obst Brei ja nicht gerade DIE Menge tagsüber... Meine Tochter ist allerdings recht propper, Sorgen muss man sich nicht machen, zumindest nicht wegen des GEwichts, wohl aber vielleicht wegen der Nährstoffe. Deshalb die Frage: Wann darf ich denn etwas mehr "Geschmack" in ihr Essen bringen, wenn sie schon die "natürlichen" Geschmacksstoffe nicht so liebt? sie durfte früh Kleiniggkeiten von unserm Essen probieren - vielleicht war das mein Fehler...
Vielen Dank für Ihre Hilfe!!
von
Nicky0280
am 27.02.2016, 23:26
Antwort auf:
Beikost Brei kochen
Hallo Nicky0280
stille weiterhin nach Bedarf und gib deiner Tochter Brei. Wenn dein Baby schon selbständig sitzen kann, wäre es evtl einen Versuch mit Fingerfood wert.
Als Eltern solltet ihr euer Baby immer gut beobachten und den Zeitpunkt für Fingerfood individuell in Abhängigkeit der Reife, der motorischen Entwicklung und der Neugier eures Kindes wählen. Manche Babys kommen schon früh und gut mit Fingerfood zurecht, fordern diese regelrecht ein. Und manche Babys brauchen etwas länger, bis Fingerfood gut funktioniert.
Wenn du den Einduck hast, dass deine Kleine mit Fingerfood evtl schon klarkommt, dann probiere das einmal aus.
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Es eignen sich auch rohe ggf schon weiche Obstsorten wie bspw Banane, Melone...
Bei der Beikost von nach Bedarf gestillten Babys geht es auch übrigens nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht auch darum, dass sie neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. spielerisch kennenlernen können, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Beikost ist hier mehr als das Ersetzen von Milchmahlzeiten. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist ganz allgemein betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost ist durchaus aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden.
Ziel war es bisher vor allem, dass du deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke angeboten hast.
Mach weiter so. Lass dich von kleinen Essmengen nicht irritieren. Denn beim Stillen hast du keine Kontrolle über die Nährstoff- bzw die Kalorienaufnahme. Hunger und Appetit schwanken durchaus in größeren Bandbreite. Die Begeisterung für Beikost ist bei deinem Mädchen doch auf jeden Fall da.
Und was die Schwester isst, das ist besonders attraktiv und "lecker". Nutze das ruhig aus. So funktioniert das "Essen lernen". Wähle die angebotenen Speisen mit Bedacht aus. Die angebotenen Speisen sollten ungewürzt und babygerecht zubereitet sein. Einzelne Probierstücke stärker gewürzter Speisen sind okay, da die Essmenge gering - der gustatorische Reiz dagegen groß ist. Das bringt einen neuen Sinneseindruck, was (ab dem 7. Lm) ab und zu durchaus erwünscht ist.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 01.03.2016