Frage: Baby mag keinen Brei

Hallo, mein kleiner Strahlemann (8Monate, ca 70 cm und ca 9kg 1/2 Zähnchen und fidel) mag keinen Gemüsebrei. Ich stille noch nach Bedarf vor allem kommt er immer noch nachts mehrmals. Seit 3 Monate versuche ich ihn mittags zum Gemüsebrei zu bringen. Ob selbst gekocht oder Gläschen macht keinen Unterschied. Nach ca. 3-5 Babyteelöffeln Gemüsebrei kneift er SPÄTESTENS den Mund zusammen. Das für ihn weichgekochte/gedünstete Gemüse ohne Würzung am Stück verweigert nach einem Bissen meistens. Morgens isst er Haferbrei (halb Wasser/Milch 3,8%) aber auch den lehnt er aktuell ab. Meine weichen Haferflocken in Milch fand er heute besser. Den Abendgrießbrei (halb Wasser/Milch 3,8% oder Hipp Abendbrei) mag er an sich. Teilweise isst davon bis zu 200g. Aber in letzter Zeit verweigert er auch da oft nach 6-7 Löffelchen Letztens hab ich ihm feines Roggenvollkornbrot mit Frischkäse angeboten. Das liebt er und selbst nach 120g Brei futtert er davon ca 2x5cm in Würfelchen geschnitten weg. Wenn er Brot bekommt das geht fast immer weg. Wenn wir essen ist er äußerst interessiert und will am liebsten alles probieren. Nachdem er gestern wie auch den Rest der Woche seinen leckeren Rote-Karotte-Kartoffelbrei nach 4 Teelöffelchen verschmäht hat wollte er unbedingt von meinem Essen probieren (mildes Thaicurry) Nach langem AhhahhAhhh bekam er ein keines Stück vom Blumenkohl --Er war begeistert ! Ich konnte es nicht fassen und hab mich nicht getraut ihm mehr zu geben. Dachte ja er würde es auf keinen Fall mögen, da es schon würzig nach Curry geschmeckt hat wenn auch nur etwas pikant. Aber er hätte gerne mehr gewollt. Sein Stuhl ist momentan weich, teilweise fest. Obstbrei geht manchmal mir ein bisschen Joghurt aber deutlich besser. Kleingeschnittene Birne meistens. Wasser trinkt er gut. Ansonsten bekommt er manchmal zu trinken ein klein bisschen Tee ins Wasser gemischt. Ich habe übrigens in der Schwangerschaft sehr würzig mit VIEL Kräutern Chili und Ingwer gegessen. An sich würde ich ihn einfach weiter stillen wie es uns beiden passt und ihn von unserem Essen probieren/essen lassen wenn es ihm schmeckt und abends wenn er will erst Grießbrei und dann noch etwas Frischkäsebrot (er freut sich dann immer so) Aber was darf er denn abgesehen vom Salz nicht essen? Das könnte ich ja ohne Probleme auf dem Teller würzen. Herzlichen Dank die Mama vom kleinen Löwen

von Löwenmama2017 am 27.10.2017, 10:48



Antwort auf: Baby mag keinen Brei

Hallo Löwenmama2017 also wenn du deinen Kleinen noch viel und nach Bedarf stillst, kannst du mit der Beikost ganz unkompliziert weiter machen. Gemüsebrei brauchst du deinem Baby nicht zwingend zu füttern, wenn er doch hinreichend signalisiert, dass er bereit ist für die Beikost - aber mit anderen Methoden. Er favorisiert, wie du schreibst, geschmacksintensivere Speisen, er möchte kauen und möchte das Gleiche wie du (Papa) und sehr gerne selbstständig und selbst aktiv essen. Das ist auf jeden Fall eine gute Vorraussetzung für den Start der Familienkost. Da dein Sohn aber erst 8 Monate alt, und damit noch ein bisschen zu jung für die typische Familienkost (ohne Chili u.ä.) , könntest du Kompromisse machen und dein Baby im Sinne des baby-led-weaning an eurem Essen teilhaben lassen. Das bedeutet: Passe die Kost so weit an die Bedürfnisse deines Kindes an und versuche gleichzeitig die Kost lecker aber babytauglich und doch basically zuzubereiten. Lass dein Baby soweit möglich selbständig essen und lass ihn dabei viele neue Geschmackseindrücke sammeln. Das Gros der Beikost sollte möglichst noch salzfrei und babygeeignet sein, dazu stillen nach Bedarf. Bei der Beikost (bei nach Bedarf gestillten Babys) geht es auch gar nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht auch darum, neue Geschmackseindrücke, neue Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Es geht bei nach Bedarf gestillten Babys auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Das angebotene Essen sollte ganz einfach sein, leicht zu kauen und zu schlucken sein. Gefahrenfrei. Beikost ist bei nach Bedarf gestillten Babys zwar für die Nährstoffversorgung nicht zwingend notwendig, aber trotzdem ist die Einführung der Beikost ein wichtiger Einschnitt, ein Förderer im gesamten Entwicklungsprozess .- aber natürlich darf die Beikost individuell an die jeweiligen Bedürfnisse des Babys angepasst werden. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch handhaben. Verscuhe es vermehrt mit baby-led-weaning. Das sog. " baby-led-weaning" ist eine Methode, die die Beikosteinführung bei nach Bedarf gestillten Babys sanft und langsam einleitet. Der Sinn ist das Fördern der Selbständigkeit. Es entsteht eine Eigendynamik, die im individuellen Prozess für den Verlauf oft nicht vorhersehbar ist. BLW ermöglicht dem Baby einen eher spielerischen Zugang zu (fester) Nahrung. Es ermöglicht eine ganzheitliche Vorgehensweise durch Berühren und Betasten der Lebensmittel. Dies geschieht mit den Händen und dem Mund. Babys können bei dieser Art der Beikost in ihrem Tempo lernen und die Menge der Beikost komplett frei bestimmen. Es gibt keine Angaben über idealerweise zuzuführende Mengen, sondern vielmehr konkrete Empfehlungen zur Beschaffenheit und/oder Zubereitungsweisen der angebotenen Lebensmittel. BLW geeignete Lebensmittel sind weich und salzfrei. BLW-geeignete Speisen sollten, vor allem am Anfang, sehr basically sein: Gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, ggf weiches (rohes) Obst. Dein Baby bestimmt sozusagen selbst, was und wie viel es essen möchte. Essen ist hierbei am Anfang ein stetiges Lernen und Erfahren neuer Geschmacks- und Konsistenzeindrücke. Die Menge kann groß oder klein sein und hat anfangs meist noch keinen Einfluss auf die Stillfrequenz. Manche Babys essen einen Happen, spielen vielmehr nur mit dem Essen. Manche Babys essen durchaus und sind nach der Mahlzeit satt und eine Weile zufrieden. Das kann auch geschehen. Als Mutter hast du bei diesem Konzept keinen Einfluss auf die Kalorienmenge, die dein Baby essen wird. BLW ist eine sanfte Methode, die viel Raum für Individualität lässt. Für dich als Mama ist BLW eher passiv und eher ein Zusehen, bspw dabei wie sich dein Baby mit der Nahrung auseinander setzt. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". Also dann Grüße Birgit Neumann P.S. sieh auch unbedingt noch hier. Es folgt eine Auflistung mit Speisen, die du bis zum 1. Geburtstag unbedingt meiden solltest. (Manches davon auch noch bis zum 3. Lj.) Bspp: zu viel Salz, zu viel Eiweiß gepökelte Wurstwaren, bzw Schinken, Salami, Rohwurst oder Käse/Rohmilchkäse Ebenso kritisch in der Babykost sind: Kernchen bei Himbeeren können im Mundraum stören und irritieren, beim Verschlucken ggf Probleme machen. Es ist empfehlenswert, evtl Kernchen vor Verzehr zu entfernen. Es sollte aber kein Problem sein, wenn deine Tochter ein paar Himbeeren pur isst - da kommt es einfach darauf an, wie sie individuell das empfindet. Leinsamen/Chiasamen - wegen des enormen Quellvermögens Salami ist zu würzig Fischgerichte (auch Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken. Zwiebel, Knoblauch sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-) Chili meiden !! Fertiggerichte gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Kleinsten vor allem abends weniger gut bekömmlich sind. Besonders Fleisch sollte deshalb schonend gebraten werden. Rohe Möhre (Kohlrabi) und roher Apfel sind noch zu hart und größere Stücke könnten abbrechen. Diese eher härteren Obst/Gemüsesorten eignen sich als Rohkost, wenn sie fein geraffelt angeboten werden. Die Paprikahaut ist schwer verdaulich, weshalb Paprika (rot =süß) meist gut akzeptiert wird, wenn sie geschält angeboten wird. Heidelbeeren kannst du ggf zerdrücken, bevor sie dein Kleine aufnimmt und sich in den Mund steckt. Die Gefahr der Aspiration ist bei Kleinkindern etwas höher und so ein kleines rundes Obststückchen könnte in die Luftröhre gelangen. Das sind alles Horrorszenarien - ich weiß - aber ich versuche einfach nur die vielfältigen Warnhinweise etwas zu erklären. Aus diesem Grund sind auch Nüsse nicht geeignet - nur gemahlen oder als Mus. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben Keine rohen Eier. Kein Chili u. ähnliche scharfe Sachen.

von Birgit Neumann am 29.10.2017



Antwort auf: Baby mag keinen Brei

Hallo nochmal, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. D.h. wenn ich milde Kräuter und Gewürze verwende, könnte ich ihm auch von unserem Essen abgeben, bzw. mit Struktur klein mixen. Avokadoaufstrich mag er leider gar nicht. Wenn er morgens meine weichen Haferflocken nur mit Milch ohne Wasser mit nem Schuss Saft ist und wenn er gammert am Abend eine Reihe vom Frischkäsebrot zzgl. zum Grießbrei (halb Wasser/halb Milch) :) ist das dann schon zu viel Eiweiß? Beeren findet er übrigens trotz Kerne toll. Vielen Dank :)

von Löwenmama2017 am 02.11.2017, 12:14



Antwort auf: Baby mag keinen Brei

Hallo Löwenmama2017 finde doch Kompromisse und würze soviel/sowenig wie nötig, damit dein Baby mit isst. Denn offenbar bist du (und Papa) das beste Vorbild für euer Baby, was ihn zum Essen veranlasst. Er imitiert euch. Biete die Kost so an, dass sie insgesamt möglichst wenig Salz* enthält und nur milde Gewürze. Iss auch du mit deinem Baby Fingerfood, das du in Butter/Öl schwenken kannst. Über diese Methode wird er sich noch mehr mit einfachen Speisen anfreunden. Häufig ist es nicht der Geschmack, der zu Ablehnung führt, sondern die Konsistenz. Lass ihn sich langsam an die neuen Dinge (Gemüsesticks, Kartoffeln) herantasten - gemeinsam essend mit dir. Grüße Birgit Neumann *Verwende jodiertes Speisesalz

von Birgit Neumann am 06.11.2017



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