Abendbreieinführung und durchschlafen/einschlafen "trainieren"

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Abendbreieinführung und durchschlafen/einschlafen "trainieren"

Guten Tag Frau Neumann Ich bin schon länger auf Ihrem Forum am Beiträge von Ihnen lesen und konnte schon viel von Ihnen lernen, genial dass es so ein Forum gibt. Unser Sohn ist nun 8 Monate alt und wird momentan wie folgt ernährt: Nachts ca. 1-2 mal wird er noch gestillt, wenn er sonst wach wird gibts den Nuggi Morgens er möchte nach ca. 11 Stunden Schlaf aufstehen und erhält dann 2 Stunden nach dem aufstehen seinen Hipp-Schoppen, vorher möchte er noch nichts Mittags Kartoffeln/Karotten (oder Kürbis)/Gemüse/Fleisch/Rapsöl Brei, teilweise mit etwas O-Saft, ca. 230g Nachmittags Apfel-Hirse Brei (oder mit Griess oder Reisflfocken), ca. 220g Abends 2-3 mal stille ich ihn noch beidseitig Abendbrei und Frühstück sind wir immer noch am einführen, aber er mag nicht nur Hirse oder nur anderes Getreide mit Milch zusammen. Kann ich auch am Abend nochmals Apfel/Hirse Brei geben und am Morgen auch? Ist evtl. ja etwas einseitig. Ich habe schon diverse andere Früchte probiert (Himbeeren, Pfirsich, Zwetschgen....) aber die mag er alle nicht wirklich.... Banane möchte ich ihm am Abend lieber nicht mehr geben wegen dem hohen Zuckergehalt. Oder mit was kann der Abendbrei noch gemixt werden, was die meisten Babys gerne haben? Habe auch mal Hirse-karotte gemacht aber das mag er auch nicht so gerne. Nach dem letzten trinken schläft er meist an der Brust ein, ich nehme ihn dann aber sanft hoch dass er nochmals etwas wach wird und lege ihn dann in seinen Schlafsack und ins Bett. Er erhält dann den Nuggi und schläft meist selber gut wieder ein. Oft wird er aber nach ca. 2 Stunden wieder wach und hat Hunger. Oder ich versuche ihm nur den Nuggi zu geben und manchmal klappt das. Gestern Abend habe ich ihn 2 mal gestillt und danach hat ihm mein Partner noch 160ml Muttermilch gegeben (um 21.00 Uhr hat er geschlafen), er ist trotzdem nach 3 Stunden wieder wach geworden (Schnuller) und nach 5 Stunden wieder (gestillt), das nächste mal dann morgens um 5.30 Uhr. Was meinen Sie ihrer Einschätzung nach dass ich ihn wirklich nachts noch stillen soll oder sollte er eigentlich die Nacht über ohne Nahrung zurechtkommen? Haben Sie allenfalls noch einen guten Tipp wie das einschlafen am Abend und das wiedereinschlafen nach dem nächtlichen erwachen gut geübt werden kann? Er schreit jeweils recht lange wenn er in der Nacht aufwacht und wir müssen ihn teilweise kurz rumtragen und dann schläft er mit dem Schnuller wieder ein. Wir haben auch schon versucht ihn 2-3 Minuten schreiben zu lassen in der Nacht, aber er kann sich aktuell noch nicht selber wieder beruhigen und wieder einschlafen. Ich danke Ihnen für Ihre Rückmeldung, Ihr Forum ist wirklich genial. Ganz herzliche Grüsse Ramona

von rm77 am 30.10.2019, 19:29



Antwort auf: Abendbreieinführung und durchschlafen/einschlafen "trainieren"

Hallo Ramona vielen Dank für dein nettes feedback. Ich hoffe nun, dass ich dir auch in einer persönlichen Nachricht ein wenig weiterhelfen kann. Also: Das Durchschlafen hängt ganz wesentlich mit indiviuellen Reifeprozessen zusammen. Aber es ist auch insoweit ganz normal für Babys, da ihre Energiespeicher noch klein sind, der Energiebedarf hoch ist und darum stetig Nahrungsnachschub erforderlich ist. Auch nachts. Dies ist imvor allem während Wachstumsphasen besonders häufig erlebbar. Dass dein Baby aufwacht ist soweit erst einmal völlig gewöhnlich. Bei der Methode des Stillens nach Bedarf kann sich ein Baby darum gut so bedienen und sättigen, wie es nötig ist. Insbesondere nachts kann dein Baby durch Stillen nach Bedarf ein am Tag evtl versäumtes Kaloriendefizit nachholen. Fragen die das nächtliche Aufwachen und anschließende Stillen betreffen, könntest du noch einmal an Biggi Welter (und Frau Wrede) im Nachbarforum hier bei rub stellen. Sie kann dich ggf individuell zum (nächtlichn Stillmanagement) beraten. Ich fasse weiterhin zusammen: ihr handhabt eine Zwiemilchernährung und dein Baby isst Brei. Jetzt wünschst du dir eine weitere Mahlzeit für dein Baby, morgens und abends. Dein Baby allerdings mag die üblichen Milchbreie nicht, er mag die meisten Obstsorten nicht und Banane möchtest du nicht geben. Hier sind ein paar Vorschläge, die du anbieten könntest: Haferflockenbrei 20g feine (zerkleinerte) Haferflocken ca 150 ml (+/-) Wasser aufkochen, 100g Obstmus zugeben plus 1 TL Öl oder Butter unterrühren. 20g feine (zerkleinerte) Haferflocken oder Weichweizengrieß in 200 ml Kuhmilch aufkochen, quellen lassen und auskühlen lassen. 20g zerdrückte Banane (keine Sorge wegen dem natürlicherweise enthaltenen Zuckers) oder Apfelmus einrühren Zwiebackbrei 2 Zwiebäcke übergießen mit 100-200 ml abgekochtem, noch warmem Wasser 100g Obstmus (wie oben beschrieben) untermischen 1 TL Butter Avocado/Bananenmix-Brei 1/4- Avocado mit 1/2 Banane zerdrücken, ggf mit Wasser vermischen und füttern Oder woe wäre es mit erstem Fingerfood wie Brot für dein Baby? oder Grießschnitten? Was meinst du, wäre das etwas? Du könntest zum Mittagsbrei (oder als eine Art Vorspeise) deinem Baby bspw einmal dieses (eine) anbieten: Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Wenn dein Baby Interesse daran zeigt und zugreift, könntest du morgens und abends mit ähnlichen Speisen weitermachen. Bspw: Grießschnitten: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet) zugeben. Wähle ein Mischbrot oder Kartoffelbrot (ohne Rinde) oder backe selbst: Dinkelbrot 1/2 Würfel frische Hefe ca 270 ml Wasser 500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl) 4 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 40-50 min backen. Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf. Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und ggf noch zugeben. Beim selbstgebackenen Brot kannst du den Salzgehalt moderat halten bzw stark verringern. Auf Brot kannst du Butter oder Öl und Fleischbrei geben. Dein hin und wieder gestilltes Baby isst Beikost. Diese Beikost kann sich am klassischen Weg samt der üblichen Breie orientieren. Du darfst deinem Baby aber auch eine bunte Vilefalt an Speisen anbieten, die sich im Wesentlichen an den üblichen "Regeln" bzw Vorsichtsmaßnahmen für Babykost orientieren: kein Honig, keine zu kleinen, harten oder sonstwie gefährlichen Speisen (nicht anregend, nicht scharf, nicht zu stark quellend, keine Salat-Blätter etc) = verantwortungsbewusste Speisenauswahl, kein bzw kaum Salz.... Beginne doch damit, dein Baby evtl bereits etwas mehr aktiv in die Mahlzeitengestaltung miteinzubeziehen und zeige deinem Baby Nahrungsvielfalt und esst gemeinsamen. Dein Baby mag keinen Pfirsich? Esst ihn zusammen. Zeige deinem Baby den Pfirsich und lass ihn riechen, anfassen, schneide ihn, zerdrücke ihn, gib deinem Baby ein ganz weiches Stück in die Hand... Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 31.10.2019



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