Frage: Ab wann frisches obst/ Gemüse/ Frühstück

Hallo, meine Tochter wird nun 10 Monate alt und ich merke ich bin etwas unsicher, was ich ihr wann geben darf. Die unterschiedlichen Meinungen (Hebamme, Schwiegermutter,...) zu dem Thema machen es mir zusätzlich schwieriger. Ab wann darf ich meiner Tochter frisches Obst und Gemüse (Banane, Birne, avocado(?), Gurke) geben? Was kann ich ihr zum Frühstück anbieten? Sie hat noch keine Zähne. Was mich echt unruhig macht, ist, dass sie, wenn sie zb mal einen Hirsekringel bekommt, mit ihrer Kauleiste ein viel zu großes Stück abtrennt, woran sie sich verschlucken kann. Deshalb traue ich mich nicht ihr weder das, noch eine Banane am Stück oder ähnliches zu geben. Wie führe ich sie da heran, ohne zu riskieren, dass sie ein Riesen Stück „abbeißt“ und sich daran verschluckt? Selbst die weiche Banane beißt sie so riesig ab...

von Bernina30 am 31.01.2019, 17:14



Antwort auf: Ab wann frisches obst/ Gemüse/ Frühstück

Hallo Bernina30 du kannst rohe Obst/Gemüsesorten ab etwa dem 8. Lm anbieten. Die angebotenen Speisen sollten weich genug sein, damit dein Baby die feste und stückige Kost gefahrenfrei kauen und schlucken kann. Du kannst rohe Obst/Gemüsestücke aber auch in püriertem, zerdrücktem oder fein geriebenem Zustand anbieten - als Brei. Wenn es erforderlich ist kannst du das auch bis ins 2. te Lebensjahr weiterhin so beibehalten. Besonders bei harten Sorten wie bspw Apfel, Möhre oder Kohlrabi, etc ist diese Form sehr empfehlenswert. Ab dem 10. Lm können die meisten Babys schon sehr gut mit stückiger Kost umgehen und selbständig Fingerfood essen. Dass deine Tochter noch sehr große Stücke abbeisst, erschreckt dich. Sie wiürde sich daran aber eher nicht gefährlich verschlucken, sondern das zu große Stückchen eher ausspucken. Das Verschlucken passiert, wenn die Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch besser gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht, wird ein Hust- oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder hochzuwürgen, um anschließend am besten von dir (Mama, Papa, andere) aus dem Mund geholt zu werden. Wenn das Hochwürgen nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen. Auch die besten Esser verschlucken sich hin und und wieder, auch mal ältere Kinder. Aber: Der Würgereiz wird bei Babys auch häufig schon viel früher ausgelöst (automatisch), damit auch wirklich nichts passieren kann. Die Kleinen reagieren mitunter sehr empfindlich auf Reize im Mund-Rachenraum und beginnen zu würgen, obwohl noch keine Gefahr besteht. Diese Empfindlichkeit gibt sich mit der Zeit. Die Tastrezeptoren im Mundraum reagieren bei manchen Babys noch sehr empfindsam. Diese entwickeln sich mit fortschreitendem Alter weiter zurück, so dass die Reizschwelle immer geringer wird. Was du tun kannst: lass dein Baby immer nur in aufrecht sitzender Position, im Hochstuhl, unter Aufsicht, essen. Sei einfach behutsam und beobachte dein Kind und regiere entsprechend. Was das versehentliche Schlucken betrifft - noch ein Wort zu Nüssen und festen, harten Stückchen (bspw rohe Möhre oder Apfel am Stück): die besondere Tücke, wovor immer explizit gewarnt wird, ist bei (Erd-) Nüssen und Co (Saaten, Kerne, ...) für Kleinkinder die, dass (Erd-)nüsse - weil klein und hart - verschluckt werden könnten, weil sie von minderbezahnten Babys/Kleinkindern noch nicht optimal gekaut werden können und weil sie die Größe haben und sozusagen unter dummen Umständen direkt in die Luftröhre eindringen könnten. Und : Nüsse (egal welche, auch grob gehackt) sind für Babys und Kleinkinder besonders kritisch, weil verschluckte Nusspartikel - wenn sie in die Luftröhre (Lunge) erstmal blöderweise gelangen - richtig gefährlich werden können, da sie aufgrund ihrer Härte sich nicht irgendwann "auflösen", wie das bspw bei einem Brotkrümel zu erwarten sei. Die Kleinsten verfügen noch nicht über Mahlzähne mit denen sie härtere und festere Stückchen fein kauen oder zermahlen können. Ihnen bleiben nur die Vorderzähnchen zum Abbeissen. Gekaut wird mit den (zahnlosen) Zahnleisten, sie kauen mit dem Zahnfleisch. ganz fein gemahlene Nüsse (wirklich ganz fein) und Nussmuse gelten als vollkommen in Ordnung. Das angebotene Essen sollte zum Kauen anregen aber gut mit den Kauleisten und dem Gaumen bearbeitet werden können. Zusätzlich ist es jetzt an der Zeit, Brotmahlzeiten einzuführen. Startet morgens mit einem Frühstück: Einfaches Mischbrot, selbstgebackenes Brot, ein Kartoffelbrot, oder ein Brot ohne !!! grobe Körner etc sind für den Anfang sehr gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichtert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand. Die Kaumuskeln werden trotzdem trainiert und ebenso die Feinmotorik. Sofern deine Tochter über die notwendigen motorischen Fähigkeiten verfügt. Die Familienkostphase ergänzt die übliche Beikost. Es geht jetzt um Genuß und Gewöhnung, Entdecken, Geschmack, Neugier, Kauen üben und vieles mehr. Koche leckeres Essen und gestaltet die Mahlzeiten erlebnisreich, dann klappt das mit der Umstellung langfristig gut. Serviere deiner Tochter Fingerfood in kleinen Happen, die mit einem Happs im Mund verschwinden. Beherrscht sie schon den Pinzettengriff? Wenn sie sich noch etwas schwerer tut mit stückiger Kost kannst du rohe Sorten einfach zerdrücken. Richte den Blick mehr auf Geschmack und Erlebnis und zerkleinere die Nahrung wenn nötig - am besten vor den Augen deines Kindes. Lass sie möglichst oft selbständig essen. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 01.02.2019



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