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Verfolgt jemand von euch die Ereignisse auf der Weltklimakonferenz?

Thema: Verfolgt jemand von euch die Ereignisse auf der Weltklimakonferenz?

Heute Mittag ging irgendwann eine Meldung über den Ticker, Angela Merkel halte das 1,5-Grad-Ziel bis "Mitte dieses Jahrhunderts" für erreichbar. Dass das nicht reicht, wissen wir spätestens seit dem "Klimaschutzgesetz" der GroKo von 2019. Und Biden schimpft vorwiegend auf die beiden anderen großen Umweltsünder im globalen Klimagetriebe, China und Russland. Irgendwo hatte ich der Tage gelesen, dass "die Welt" den Klimaschutz-Weckruf jetzt überall vernommen habe. Ich frage mich ja ehrlich gesagt, wo, wenn ich mir diese Nachrichten anhöre. Dabei ist dieser Klimagipfel derjenige, an dem konkrete Vereinbarungen getroffen werden müssen, um die 1,5 Grad bis Anfang 2030 zu erreichen... Bekanntlich wartet das Klima mit dem Wärmerwerden nicht auf den Zeitpunkt, an dem die Politik dann auch mal soweit wäre. Ich bin überhaupt kein Fan von Atomkraft, aber Frankreich schafft es auf die Art immerhin, fast komplett klimaneutral Energie zu erzeugen... Dieser Weg ist uns durch den Atomausstieg verstellt, und wenn wir nicht immer weiter Energie von außen zukaufen wollen (auch Atomenergie unter Beibehaltung unserer eigenen weißen Weste), sollten wir tatsächlich sehr schnell in die Hufe kommen.

Mitglied inaktiv - 01.11.2021, 19:36



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so nebenbei ja. Wie soll man das nun sehen : Bezos spende 2 Milliarden, Dollar fürs Klima, reist aber mit dem Privatjet an. Was die Atomkraft angeht bin ich ganz bei Dir. Es wäre sinnvoller gewesen, den Ausstieg anders und zu gestalten. Zudem sehe ich momentan noch keine Lösung, wie wir genug alternativen Strom produzieren, um den Bedarf zu decken und ohne "Puffer" in Form von anderen Kraftwerken nutzen zu können. Ich denke immer, wir konzentrieren uns zu sehr auf CO2 Neutralität, aber damit allein retten wir das Klima nicht. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen ,aber es müssten eben alle mitmachen- alle Bürger, alle Regierungen. Wie oft müssen manche noch wachgerüttelt werden durch extreme Wetterverhältnisse? LG Muts

von Muts am 02.11.2021, 10:29



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Bin gespannt wann ihr realisieren werdet dass sich außerhalb des sogenannten Westens kaum jemand für diesen Klimakäse interessiert.

von SassiStern am 02.11.2021, 22:56



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Damit zeigst du mal wieder, dass du null Ahnung hast. Das stimmt nämlich nicht. Sch mal übern Tellerrand.

von As am 13.11.2021, 20:39



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Hallo ja nebenbei im Radio. Manchmal denke ich, es wird mehr gesprochen als getan..... aber das kennen wir ja in der Politik in vielen Bereichen..... Die Politiker sehen eig. alle nicht aus als ob sie nur am Gemüse knabbern u. sind immer chic u. "neu" angezogen u. außerdem sieht man, dass die Räume, in denen die Sitzungen etc. abgehalten werden immer gut geheizt bzw. im Sommer angenehm klimatisiert.... Die Autos in denen 1 Politiker von a nach b bewegt ist sind auch keine Minis die wenig Energie brauchen...... Da macht so mancher "normale" Bürger wesentlich mehr fürs Klima...... viele Grüße

von RR am 03.11.2021, 09:46



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Nun ja, leider nichts neues.

von Schneewittchen123 am 03.11.2021, 21:35



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Nein, neu ist es nicht. Das Zeitfenster, um zu handeln, schließt sich nur leider immer mehr. Gerade die Pandemiesituation sollte doch deutlich gemacht haben, dass man mit Naturkatastrophen, die unweigerlich auf einen zurollen, keine Kompromisse schließen kann, sondern einfach handeln muss...

Mitglied inaktiv - 04.11.2021, 16:45



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"Gerade die Pandemiesituation sollte doch deutlich gemacht haben, dass man mit Naturkatastrophen, die unweigerlich auf einen zurollen, keine Kompromisse schließen kann, sondern einfach handeln muss..." Das sollte man jedenfalls meinen...

von Schneewittchen123 am 04.11.2021, 17:43



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> Gerade die Pandemiesituation sollte doch deutlich gemacht haben, dass man mit Naturkatastrophen, die unweigerlich auf einen zurollen, keine Kompromisse schließen kann, sondern einfach handeln muss... Komisch - ich dachte, die Pandemiesituation müsste jedem gezeigt haben, wie sehr (außerhalb der Blase einiger reicher Länder) schon ein vergleichsweise kleiner Einbruch der Wirtschaft Lebenpläne und -chancen zerschlägt. Damit meine ich nicht das ausgefallene Gap Year in Thailand, sondern geschlossene Schulen, Mangelernährung, frühe/ungeplante Schwangerschaften, Heirat statt Berufsausbildung, nicht diagnostizierte/behandelte Krankheiten (HIV, Tuberkulose...), Zunahme häuslicher Gewalt, kein Zugang zu qualifizierter Betreuung während Schwangerschaft/Geburt, nicht erfolgte Impfungen bei Kindern... Die Entwicklung von Jahrzehnten wurde rückabgewickelt - das wird Einfluss haben auf die Geburtenraten, die Stabilität von Regierungen (=> Bürgerkriege mit Vertreibung, Folter, Vergewaltigungen...) und die Umwelt (von wegen böse Kohle - im Zweifel müssen erst mal die Bäume dran glauben, wenn man sonst nicht kochen kann). Mit mehr als einem schockierten "Da! Der Klimawandel!" können die Bewohner der ärmeren Länder ziemlich sicher nicht rechnen. Das ist dann eine erbauliche Abwechslung zu "Der Kolonialismus!" oder "Der Kapitalismus!"

von Daffy am 04.11.2021, 20:45



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Ich weiß nicht, auf welche "ärmeren Länder" du dich konkret beziehst mit deiner Auflistung, Daffy - all die Dinge, die du aufzählst, passieren ja nicht nur im globalen Süden,falls du das meinst, sondern auch mitten in oder an der Grenze zu Europa. Du denkst m. E. zu schwarz-weiß. Parallel dazu gibt es aber auf allen Kontinenten (gut, für die Antarktis weiß ich es jetzt nicht ;-)) der Erde Klimaschutzbewegungen, und zwar ganz ohne dass wir das aus dem "reichen Westen" exportieren müssten. Oft übrigens genau wie hier vorangetrieben von jungen Mädchen und Frauen, die Aktionen initiieren und mit Botschaftern und Politikern verhandeln.

Mitglied inaktiv - 04.11.2021, 21:29



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Verstehe ich das jetzt richtig, dass Klimaschutz die Einwohner:innen "armer Länder" (welche Staaten du auch immer damit genau definierst) wirtschaftlich ruinieren und zu einer Verschlechterung der Lebenssituation führen würde, während der Klimawandel ja halb so schlimm ist? Hast du schonmal etwas von Klimaflüchtlingen gehört? Oder von irgendwelchen Konzepten nachhaltiger Landwirtschaft und nachhaltigem Wirtschaften und dass eine Umsetzung dieser nicht unbedingt mit höheren Kosten verbunden sein muss?

von Schneewittchen123 am 04.11.2021, 21:59



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> Ich weiß nicht, auf welche "ärmeren Länder" du dich konkret beziehst mit deiner Auflistung Ja, im Wesentlichen der ´Globale Süden`. Ich weiß nicht, wo Du Klimaschutz´bewegungen` siehst - es sind es ganz vereinzelte Gruppen oder Grüppchen, für die sich allenfalls woke westliche Medien interessieren (ein Mädchen aus Uganda wurde porträtiert - "Ich werde beschimpft und ausgelacht" - oder ´chinesische` Schüler einer privaten Institution in Hong Kong, überwiegend kaukasischer Phänotyp mit so typisch chinesischen Namen wie John und Amy...). Und natürlich Geldforderungen pfiffiger Politiker, NGOs und Privatpersonen (weil inzwischen jedes Problem ein Klimaproblem und natürlich Schuld der reichen Länder ist - ich verlink mal einen Artikel aus der Zeit, der erst durch die Leserzuschriften ein realistisches Bild gibt). > vorangetrieben von jungen Mädchen und Frauen, die Aktionen initiieren und mit Botschaftern und Politikern verhandeln. Verhandeln?! Die durch die Institutionen marschierten Alt-68er sind Gefangene ihrer Ideale, deshalb müssen sie so tun, als würden sie ein paar Aktivisten ernst nehmen. Das heißt doch nichts. Die Mehrheit von FFF sind privilegierte Sinnsucher. https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-09/burundi-klimawandel-ostafrika-flucht-naturkatastrophen-tanganjikasee

von Daffy am 05.11.2021, 13:26



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Privilegierte Sinnsucher und Gefangene ihrer Ideale, aha. Ich glaube, du versuchst mir gerade deine Vorurteile als einzig wahre und realistische Weltsicht anzudrehen, um mir zu vermitteln, dass ich eine ahnungslose Träumerin sei. Ich finde diesen Versuch allerdings wenig überzeugend. Natürlich sind Klimaschutzaktivist*innen Idealist*innen. Und müssen dicke Bretter bohren. Heißt aber nicht, dass das nur ein versprengter Haufen von Kindern aus sozial und ethnisch privilegierten Gruppen wäre und sie nichts bewirken würden. Überzeugungsarbeit geht halt langsam. Und der Lobbyismus, der dagegenhält, ist sehr schnell und hat meistens finanziell die besseren "Argumente".

Mitglied inaktiv - 05.11.2021, 14:45



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Weil du gefragt hast, wo ich Klimaschutzbewegungen "sehe" (persönlich sehen tue ich sie natürlich nicht, ich kenne sie nur aus Dokumentationen und Presseberichten oder als Kooperationspartner von FfF Deutschland), aber hier mal eine ganz interessante Liste. https://globalclimatestrike.net/partners/ Auf dieser Liste erkennt man auch, weshalb Sassi (die mittlerweile in Osteuropa zu leben scheint) meint, es gäbe Klimaschutz nur "im Westen". Dabei ist es nur so, dass es relativ wenig Klimaschutzaktivismus im Osten gibt.

Mitglied inaktiv - 05.11.2021, 14:52



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> Überzeugungsarbeit geht halt langsam. Begeisterung erzeugt man schnell - solange alles Sonnenblumen, Gemeinschaftsgefühl, quasireligiöse Erweckung mit Buße und Erlösung zu sein scheint, läuft es. Wenn es mühsam wird, bleibt nur ein harter Kern - der womöglich sehr ungemütlich wird ggü. Ungläubigen und verstockten Sündern. > aber hier mal eine ganz interessante Liste. Greenpeace und CARE würden ich als westlich (oder ´Globaler Norden`) bezeichnen. Bei Uganda hab ich mal reingeschaut: Eine Frau, deren Haus weggeschwemmt wurde (climate change), gegen Ölförderung und Pipeline... der Treibstoff kommt aus Saudi-Arabien? Zurück zu Ochsen, Esel, noch mehr Kinderarbeit? Natürlich nicht: Als Nächstes Kinder, denen Erwachsene Schilder in die Hand gedrückt haben (das Jüngste ist m.E. noch nicht im Schulalter): ´#MakeBigPollutersPay!` Ah ja Als Zweites die ´Pan African Climate Justice Alliance`: "There has been extensive flooding in many parts of East Africa, including Sudan, South Sudan, Ethiopia, Somalia, Kenya, Uganda, Chad, Nigeria (which also experienced drought in the southern part), Niger, Benin, Togo, Senegal, Cote d’Ivoire, Cameroon and Burkina Faso, with reported loss of life and displacement of populations. Many lakes and rivers reached record high levels, including Lake Victoria and the Niger River at Niamey and the Blue Nile at Khartoum. Such high impact events have stressed African's vulnerable sectors like agriculture, water, energy, wildlife, biodiversity and public health, thereby significantly affecting development. Because of such unique conditions of the African continent..." Keine Fluten/Dürren sonst auf der Welt, niemals, nirgendwo?! Das Klima ist an allem schuld (und nicht etwa Abholzung, Überweidung, Erosion, Korruption, eine Versechsfachung der Bevölkerung seit 1960 ohne entsprechendes Wirtschaftswachstum ...), wir (die reichen Länder) sind am Klima schuld, deshalb: "...A new global goal on climate finance is, proposed before COP27, with the target of getting minimum commitment by developed countries to mobilize and provide at least USD 1.3 trillion per year by 2030 in form of grants, of which 50% would be for mitigation and 50% for adaptation."

von Daffy am 05.11.2021, 19:20



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Ich habe mir die Listen mal angeschaut und zum Beispiel hat die African Climate Alliance nicht einmal 1500 Gefällt mir auf Facebook. Scheint also nur eine lächerliche Splittergruppe zu sein. Die Liste ist ein guter Beweis für meine Thesen, deshalb danke dafür!

von SassiStern am 05.11.2021, 21:16



Antwort auf Beitrag von Schneewittchen123

Hier ein Beispiel dass genau dies passieren wird. Schau Dir mal den Erdgasverbrauch Afrikas im Verlauf an. Die Klimapolitik führt dazu dass der Erdgaspreis stetig steigen wird, da vor allem im Westen immer mehr Erdgaskraftwerke gebaut werden. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/41058/umfrage/afrika-insgesamt---erdgasverbrauch-in-milliarden-kubikmeter/ Nun kommt sicher der Einwand dass der Gaspreis im Laufe der Jahre auch schon mal höher war als jetzt, aber man muss dabei beachten dass die Lieferverträge meist über sehr lange Zeiträume zu Festpreisen geschlossen werden. Deshalb wird ein hoher Gaspreis erst zu einem richtigen Problem wenn er lang genug hoch bleibt. Kommt es dazu wird es für viele afrikanische Staaten zur Schuldenfalle werden, denn die einzige Alternative wäre dann auf Erdgas zu verzichten und die Investitionen in die Erdgasinfrastruktur damit zu verlieren. Dies würde zumindest kurzfristig sogar zu noch größeren Schwierigkeiten führen. Und zum Thema nachhaltige Landwirtschaft. Tatsächlich haben die afrikanischen Kleinbauern in der Vergangenheit genau diese betrieben kommen aber Jahr für Jahr immer mehr davon ab, was auch einfach daran liegt dass der Ertrag rein nachhaltiger Landwirtschaft wesentlich niedriger ist.

von SassiStern am 05.11.2021, 21:54



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Ich spreche euch jetzt mal beide gemeinsam an, auch wenn ich euch sonst weder argumentativ noch politisch in einen Topf werfen würde, aber hier passt es gerade: Ich lasse ungern Antworten wie eure unkommentiert stehen, weil da Gesetz der Onine-Foren irgendwie immer dem Recht gibt, der den anderen zum Schweigen gebracht hat. Aber mir fehlen ehrlich gesagt sowohl die Energie als auch der Ansatzpunkt, um gegen so eine geballte Ladung Vorurteile und "Im-eigenen-Saft-schmoren" ankommen zu können und zu wollen. Insofern lasse ich es jetzt einfach gut sein, freue mich an dem hier wunderschönen Herbstwetter (hier kommt gerade die Sonne über dem Nebel auf den Weinreben heraus) und gönne euch das Gefühl, mich hier an die Wand geredet zu haben.

Mitglied inaktiv - 06.11.2021, 08:59



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> weil da Gesetz der Onine-Foren irgendwie immer dem Recht gibt, der den anderen zum Schweigen gebracht hat. Naja, dann hätte regelmäßig derjenige gewonnen, dessen Leben sich überwiegend in Foren abspielt... Wir stochern ohnehin im Nebel, was die kommenden Jahrzehnte angeht.

von Daffy am 06.11.2021, 15:06



Antwort auf Beitrag von Daffy

Nein, so richtig im Nebel stochern "wir" (also wir als Gesamtgesellschaft) nicht. Die Vorgaben sind ja klar, das Bewusstsein auch. Was teilweise fehlt, ist der politische Wille, die Bereitschaft der Wirtschaft und der Finanzmärkte, und die Bereitschaft der Gesellschaft. Grundsätzlich ist es in Deutschland eine gute Sache, dass die Koalition des Stillstands abgewählt wurde. Wobei meine Hoffnungen auf eine bessere Politik in einer Dreierkoalition, in der die kleinste Partei die größten Töne spuckt und viele anstehende Veränderungen einfach blockiert, schon schwinden. Ich lese übrigens gerade die brandeins, die hat in ihrer aktuellen Ausgabe das Thema Nachhaltigkeit/ökologischer Wandel. Ist total interessant, weil da ganz verschiedene Aspekte zum Thema beleuchtet werden. Kann ich bedingungslos empfehlen, es kommen sowohl Öko-Projekte (Öl-Recycling, Beton-Recycling, der Schokoladenhersteller Vivani) zu Wort wie auch Manager von Umweltfonds (Ökoworld und Deka Invest) und die ehemalige Gründerin von Cisco. Spannende (und den Horizont erweiternde) Lektüre. Aber ich bin eh ein Fan dieses Magazins.

Mitglied inaktiv - 07.11.2021, 10:20