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Unwetterereignisse müssen nicht mit großem Getöse daherkommen...

Thema: Unwetterereignisse müssen nicht mit großem Getöse daherkommen...

eine Katastrophe für Mensch, Tier und Natur sind sie trotzdem. Anbei mal ein aktuelles Bild der Loire bei Varades (etwas landeinwärts von Nantes). Das ist die Loire (!), der stolze Fluss mit den vielen Schlössern, den auch viele Deutsche so gern bereisen. Das Bild stammt von einer Kollegin, die zeitweise in der Bretagne oder Loire-Atlantique lebt. Jemand anders hat dazu kommentiert, dass darauf wohl am besten der traurige Begriff "stilles Unwetter" passt.

von Dots am 10.08.2022, 12:06



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daher noch mal...

von Dots am 10.08.2022, 12:08



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Das ist einfach nur erschütternd. Ich kenne die Loire nur bei Nantes und habe sie als prachtvollen großen Fluss in Erinnerung, nun ist sie eine Sandwüste. Wir müssen aber gar nicht in die Ferne schweifen. Schon vor einigen Wochen habe ich einen Bericht über die völlig ausgetrocknete Dreisam gesehen, nur noch Kieselsteine, tote Fische und Insekten. Und die Ahr, die mit ihrer Flutkatastrophe letztes Jahr so viel Leid und Tod gebracht hat, war im schon im Juli ein kleines Rinnsal, das vor der Rheinmündung ganz versickert war. Es ist eine Katastrophe.

von Tai am 10.08.2022, 15:42



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Ja, ich kenne auch nur das letzte Stück der Loire bei/in Nantes. Es passiert wohl im Sommer häufiger, dass die Nebenarme austrocknen, aber der Hauptstrom ist noch nie so trocken gefallen. Die Dreisam ist in der Innenstadt nicht komplett ausgetrocknet, aber nur noch ein seichtes Rinnsal. Ich bin heute Nachmittag über die Dreisambrücke gegangen. In der Mitte reicht das Wasser vielleicht noch kniehoch. In Frankreich gibt es diesen Sommer in etlichen Gemeinden Wassersparauflagen, Pools dürfen nicht befüllt, Gartenpflanzen nicht gegossen, Autos nicht gewaschen werden. Ein weiteres Problem sind natürlich die vielen AKWs, die zu warmes Kühlwasser in die Flüsse einleiten, die zu wenig Wasser führen. Da tritt jetzt eine Sonderregelung in Kraft, damit überhaupt genug Strom produziert wird. Und auch in Norwegen, das uns mit Wasserkraft-Strom aus der Patsche helfen soll, sind die Pegelstände im Süden deutlich gefallen...

von Dots am 10.08.2022, 21:20



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Ich finde das hätte ins Hauptforum oder ins aktuell gehört um den Menschen endlich mal bewusst zu machen, was da passiert. Und auch wie man gegensteuern kann.

von Monroe am 10.08.2022, 21:53



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Vielleicht hast du Recht. Ich kopiere es mal rüber.

von Dots am 11.08.2022, 09:20



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Man kann die Folgen nicht oft genug zeigen. Immer und immer wieder. Leider reicht es bei vielen Menschen trotzdem nicht die Zusammenhänge zu erkennen, um dann selbst daraus Konsequenzen zu ziehen. Danke dir für das Bild!

von sarahT am 14.08.2022, 07:42



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Solche Bilder erschrecken- auch der niedrige Wasserstand im Rhein oder anderen Flüssen, der niedere Bodensee, herbstlich gefärbte Wälder im August. Leider hab ich nicht das Gefühl, dass es die Leute erreicht, zumindest nicht so, dass sie bereit sind ihr Verhalten zu überdenken und zu ändern. Da steht in vielen Gärten ein großer Pool, man fliegt in Urlaub oder geht auf Kreuzfahrt, und wenn man ohne Akku mit dem Rad zur Arbeit fährt , wird man hier fast ungläubig angeschaut. Aber oft ist es schwer, was zu ändern, grade im Alltag, denn auf dem Land ist man ohne Auto echt aufgeschmissen. Einkaufen, zur Arbeit gehen, das geht ohne Auto nicht. LG Muts

von Muts am 19.08.2022, 16:08



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Was das Freizeitverhalten - Pool, Urlaube mit Flugzeug und Kreuzfahrten - angeht, habe ich allerdings das Gefühl, dass die Leute da schon eher drüber nachdenken als früher, man kann der Kritik daran ja auch nicht mehr entgehen. Ich finde aber auch Diskussionen darüber, wer es "richtiger" macht, problematisch. Niemand ist ja hundertprozentig, und von Menschen, die vom ÖPNV abgeklemmt sind zu verlangen, auf ihr Auto zu verzichten, ist natürlich Nonsens. Hier - nachdem die Dreisam vor ein paar Tagen fast völlig ausgetrocknet schien - regt es übrigens seit drei Tagen ziemlich viel. Und es soll ja unwetterartige Regenfälle geben, bin gespannt, wie es dem ausgedörrten Boden in Ostdeutschland oder Bayern damit geht...

von Dots am 19.08.2022, 16:28



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Das sieht man hier auch an den Flüssen bzw. den ausgetrockneten Bächen und den braunen Grasflächen. Ich hatte in den letzten Jahren den Eindruck, dass viele sich noch über die "schönen" heißen Sommer gefreut haben, anstatt darüber nachzudenken, wie normal das noch ist und was es auf Dauer bedeutet. Mittlerweile ist mein Eindruck, dass mehr und mehr Leute sich Sorgen machen, dass das aber noch bei zu wenigen zu einer Verhaltensänderung führt bzw. zu einer Verhaltensänderung in die falsche Richtung. Da wird ein (größerer) Pool angeschafft und mehr Schottergärten, wo man wenig gießen muss, die sich aber schön aufheizen und die Hitze auf die Häuser abstrahlen. Wir leben ländlich. Hier kommt man ohne Auto nicht klar. Der ÖPNV ist extrem teuer und fährt selten. Wir brauchen sogar zwei Autos. Wir haben schon hin und her überlegt, ob eins nicht weg kann, aber das haut nicht hin. Zur Arbeit hin fahren wir mittlerweile selten und wenn, dann oft mit dem Fahrrad ohne Akku. Aber das geht nicht das ganze Jahr über und auch nicht bei Anschlussterminen. Mein Wocheneinkauf geht auch nicht per Lastenrad. Das bietet nicht genug Platz. Für den ländlichen Raum müssen andere Konzepte her, als für die Städte. Auto-Bashing macht da keinen Sinn, weil es keine Alternativen gibt. Aber davon, dass sich jemand Gedanken über solche Konzepte macht, merke ich nichts. Kreuzfahrten könnten meinetwegen wieder das Preisniveau von 1980 haben. Dann erledigt sich das Problem von alleine. Wir haben noch nie eine gemacht. Wellness machen und Städte besichtigen, kann man auch ohne Schiff. Geflogen sind wir in den letzten zehn Jahren privat zweimal. Bei Flügen sollte man die Schädigung des Klimas einpreisen.

von kea2 am 30.08.2022, 09:58