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Alternative zu Bienenwachstücher

Thema: Alternative zu Bienenwachstücher

Nachdem ich ewig und drei Tage den reinen Bienenwachs in unserer Küche rumstehen hatte, habe ich mich tatsächlich heute mal gewagt, Wachstücher zu machen. Beim Schmelzen habe ich schon gedacht, dass ich wieder weiß, warum ich keine Bienenwachskerzen mag. Der Geruch geht (für mich!) leider gar nicht. Jetzt sind die Tücher fertig, ich kann aber definitiv keine Lebensmittel darin einwickeln und auch nichts anderes. Riechen gekaufte Tücher auch so? (Hat da jmd. einen Vergleich?) Nutzt jemand eine Alternative? Diesmal würde ich glaube ich gerne fertig kaufen . Das war jetzt doch eine schwierigere Angelegenheit als gedacht, vor allem das Entfernen des danebengetropften Wachs vom Herd und der Arbeitsplatte.

von -Talia- am 16.01.2020, 20:15



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Oh lustig, ich habe mir heute Bienenwachs besorgt, um das auch mal auszuprobieren. Ich hatte mich ausserdem gefragt, ob das im Kuehlschrank nicht hart und broeselig wird und abfaellt. Alternativen habe ich einige gefunden, von synthetischen Wachsen ueber Carnaubawachs als vegane Alternative,... google mal. Keine Ahnung, wo man Carnaubawachs herbekommt, aber ihc wuerde mal in der Drogerie oder Apotheke fragen. Das koenntest du probieren. Ansonsten habe ich auch schon oefter gelesen, einfach Kerzenreste zu verwenden. Das ist sicher die einfachste und umweltfreundlichste Variante, weil man einfach etwas, was man eh hat (besonders nach Weihnachten) recyclet. lg niki

von niccolleen am 16.01.2020, 21:20



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Dass es hart und bröckelig wird, habe ich jetzt noch nicht gehört. Kann ich mir auch nicht vorstellen - dann würde das ja keiner nutzen. Wachsalternativen habe ich auch schon gefunden (am besten fände ich wohl Beerenwachs/ Japanwachs), aber fertige Tücher gibts wohl fast nur aus Bienenwachs. Ich habe bei Amazon jetzt welche mit Candellila- Wachs gefunden - und bei der Recherche dann gefunden: riecht im heißen Zustand nach Bienenwachs. Kerzenwachs würde ich nicht nehmen. Da weiß ich ja überhaupt nicht, was drin ist - geschweige denn, ob es lebensmitteltauglich ist.

von -Talia- am 16.01.2020, 22:37



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Kerzenreste würde ich jetzt nicht wirklich nehmen. Man wickelt ja Lebensmittel drin ein. Das Wachs muss also auf jeden Fall auch essbar sein. Paraffin enthält Erdöl. Lecker ist da m.E. etwas anderes. Bienen-, Carnauba- oder Japanwachs ist da die bessere Alternative. Brüchig wird im Kühlschrank nichts. Bröseln tut eigentlich auch nichts. Ich gehe bei mit den Händen kurz über die Knickränder bevor ich das Wachstuch öffne, das reicht schon um das Wachs wieder flexibel zu machen.

von shinead am 17.01.2020, 14:41



Antwort auf Beitrag von shinead

Paraffin enthaelt kein Erdoel. Es wird aber aus Erdoel gemacht, genauso wie jedes Plastik, in dem alle Lebensmittel, die man kauft, eingewickelt sind, und genau wie Cremen und wie Silikon in Badezimmer und in der Kueche, und Silikonoel gegen die Laeuse und Vaseline in Lippenbalsam, und und und. lg niki

von niccolleen am 17.01.2020, 15:35



Antwort auf Beitrag von niccolleen

In Lippenbalm vermeide ich Paraffin genauso wie Plastik um meine Lebensmittel... Bei Silikon im Bad habe ich weniger ein Problem. Da dran knabber ich sehr selten.

von shinead am 17.01.2020, 15:46



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Carnaubawachs geht gar nicht! Kauft auch kein Veganer, zumindest keiner, dem Menschen am Herzen liegen. Kannste googlen: carnauba, sklavenarbeit, ausbeutung

von stella_die_erste am 18.01.2020, 01:02



Antwort auf Beitrag von shinead

Es kommt aber doch mit vielem in Beruehrung, auch in Kuechenutensilien, ganz zu schweigen von Schnullern, Flascherln, usw. Ich wollte damit nur sagen, dass die halbe Welt aus Erdoelprodukten besteht, da wird das bissl Kerzenwachs nicht den grossen Unterschied machen, so wie Amalgamplomben weniger Quecksilber abgeben als du mit Fisch essen sowieso aufnimmst, so du kein Vegetarier bist. lg niki

von niccolleen am 18.01.2020, 21:55



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Ok, hab mich damit nicht beschaeftigt, nur als vegane Alternative zu Bienenwachs bin ich immer darueber gestolpert. Wie ist das denn uebrigens mit Baumwolle, keine Skalvenarbeit, Kinderarbeit und Ausbeutung? lg niki

von niccolleen am 18.01.2020, 21:57



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Mit Sicherheit auch, es sei denn, man achtet auf die Herkunft. Auf Carnaubawachs kann man jedoch zu 100% verzichten. Das ist der Unterschied. Aber um Baumwolle ging es hier nicht, insofern halte ich diese Frage für reine Provokation. Fakt ist ja auch, dass man für das Reinigen der gehypten Bienenwachstücher Wasser verbraucht, evtl Spülmittel und sich danach meist noch die wachsigen Hände waschen muss. Fraglich, wie umweltfreundlich das wirklich ist. Man kann Sachen auch schlicht mit einem Teller abdecken :-) Aber der Mensch ist halt anfällig für jeglichen Firlefanz, solange mit dem Trendwort NACHHALTIG geworben wird. Bienenwachstücher braucht die Welt nicht.

von stella_die_erste am 18.01.2020, 22:47



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Naja ganz so sehe ich das nicht. Baumwolle ist bekannt dafuer, dass sie unter furchtbarsten Bedingungen angebaut und geerntet wird, trotzdem ist jeder hinter Baumwolle als beste Alternative her. Es gibt ja Fair Trade und was weiss ich fuer sonst kontrollierte Baumwolle, aber nachdem unsereins das nicht nachpruefen kann, weiss man halt nicht, ob das wirklich anders gehandhabt wird und nicht nur ein Marketinglabel ist. Trotzdem habe ich es als Beispiel gebracht, weil wir hier in unserer Luxuswelt halt eine Menge Material verwenden und essen, was genausowenig koscher ist wie von mir aus Carnaubawachs, und das sogar in ganz anderen Groessenordnungen. Aber du hast schon recht, es macht eines nicht besser, wenn man dann nur auf was anderes verweist und weitermacht. Das mit dem Teller abdecken ist jedenfalls sicherlich nicht das Anwendungsgebiet, um das es hier geht. Ein paar Sachen kann man ja mit einem Teller abdecken und das macht man ja auch so. Aber wie ist das mit dem Jausenbrot, das den Kindern in die Schule oder in den Kindergarten mitgegeben wird, und das jahrelang jeden Tag? Das faellt schon ins Gewicht und ist mit einem Teller nicht zu bewerkstelligen. Oder was groesseres, als unter einen Teller passt. Und etwas, das halt doch schon vor uns Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in Verwendung war und funktioniert hat, und das ohne die Umwelt zu zerstoeren, wuerde ich jetzt nicht als "kann man jedoch zu 100% verzichten" abtun. Was den Energieaufwand fuer die Herstellung betrifft, muss man wirklich alles, was man dazu tut, genauso bilanzieren. Der Teller, mit dem man abdeckt, muss hergestellt (in China etc.) werden, er muss abgewaschen werden, ein Schwamm muss dafuer herhalten, ev. Geschirrspuelmittel,... Also so gesehen noch kein Unterschied zum Wachstuch, auch wenn diese bestehen moegen. lg niki

von niccolleen am 19.01.2020, 17:01



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ich habe auch Tücher selber gemacht, fand den Geruch ganz schlimm. Aber nach nicht mal einer Woche ist der Geruch fast vollständig verflogen (nur wenn ich sie direkt unter die nase halte rieche ich das Wachs noch) und auch die Lebensmittel haben nie nach dem Wachs gerochen. Auch im Kühlschrank bröselt Nichts. Die Tücher lassen sich wirklich so einfach und sicher wie Frischhaltefolie verwenden. Hätte ich bei der Herstellung nie gedacht, aber ich bin begeistert. Du solltest deine mühevoll hergestellten Tücher also wirklich erst mal einen Monat testen bevor du sie austauscht. Wachsreste auf Herd und co lassen sich übrigens ganz leicht mit einem Tuch mit sehr heißen Wasser entfernen. Wenn du wirklich neue Tücher machen möchtest kannst du dafür wohl auch Paraffin benutzen. Das wirkt dann halt nicht antibakteriell wie Bienenwachs (was blöd ist weil man die Tücher ja nicht heiß sauber machen kann), ist aber geruchsneutral Jeckyll

Mitglied inaktiv - 17.01.2020, 01:11



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Paraffin ist Kerzenwachs, also insofern haette ich bei Kerzenresten auch wenig Bedenken, aber man kann Paraffin auch in einer Drogerie als Granulat kaufen. Bei Baukaesten zum selber Kerzengiesse ist oft so ein Granulat dabei. Es ist halt ein Erdoelprodukt, insofern wuerde ich es nicht extra kaufen. lg niki

von niccolleen am 17.01.2020, 08:45



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Ich gebe den Tüchern noch ein bisschen Zeit. Meine riechen auch nur, wenn ich nah ran gehe, also nicht schon von weitem, aber meine Hände riechen nach dem Anfassen. Direkt an Lebensmittel lasse ich die nicht, jedenfalls im Moment noch nicht. Vielleicht ne Schüssel abdecken?? Aber eigentlich auch nicht, weil eben die Hände danach stinken... vielleicht wird es ja besser. Ich hab zwar jetzt nur 2 kleine gemacht, aber auch da wäre es ja zu schade, die wegzuschmeißen. Am liebsten würde ich glaube ich tatsächlich fertige kaufen. Wenn ich keine finde, werde ich wohl einen Versuch mit Beerenwachs starten. Danke für den Tipp mit dem heißen Wasser. Ich habe letztendlich Kokosöl auf das Wachs geschmiert. Damit ging es dann auch relativ gut. Aber fürs nächste Mal...

von -Talia- am 17.01.2020, 13:01



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Bei meinen Kerzenresten weiß ich aber nicht, woraus die bestehen. Neben Paraffin/ Stearin (das weiß ich schon nicht; könnte auch wer weiß was sein -außer Bienenwachs, das würde ich riechen ) sind in meinen gefärbten Kerzen mit Sicherheit auch Farbpigmente drin. Ob das lebensmittelecht ist, kann ich einfach nicht sagen.

von -Talia- am 17.01.2020, 13:11



Antwort auf Beitrag von -Talia-

https://www.gmx.net/magazine/ratgeber/haus-garten/schaedliche-stoffe-stiftung-warentest-kritisiert-bienenwachstuecher-34349814

von albaconi am 17.01.2020, 10:45



Antwort auf Beitrag von albaconi

Ich habe aus früheren leben noch so viele Dosen ob Tupper oder Lock&Lock ich brauche solche Tücher nicht, Folie hatten wir aber auch nicht im Haus dagmar

von Ellert am 17.01.2020, 10:56



Antwort auf Beitrag von albaconi

Danke fuer den Hinweis. Von mir auch ein Hinweis dazu: Ich habe mein Bienenwachs von einem bekannten Imker gekauft. Ich habe ihn damals auch darauf angesprochen, was irgendjemand hier erwaehnt hat, dass sich im Wachs Anti-Milbenmittel befinden koennen. Ich moechte hier einen Auszug aus seiner Antwort zeigen: "es gibt weltweit keine bienen ohne milbe und weltweit muss gegen die milbe auch varroa genannt behandelt werden >> der unterschied liegt daran WIE man behandelt >> wir sind ein bio zerfizierter betrieb und können dementsprechend nur BIOlogische mittel verwenden. bei rückstandsfreiem wachs geht es aber sekundär um die milbenmittel sondern darum dass in verschiedenen ländern (früher auch in österreich) z.b. die bienen vorsorglich gegen krankheiten mit antibiotika behandelt wurden. es sind in wachsuntersuchungen mittel feststellbar die in österreich seit 20!!! jahren nicht mehr erlaubt beziehungsweise am markt sind .... da das wachs in der imkerei immer wieder verwendet wird, d.h. das wachs wird in der erzeugung "nur" gestreckt mit neuem wachs .... sind diese rückstände auch immer noch heute nachweisbar >> als nächstes nicht unwesentlicher teil zu den medikamenten ist, dass bienenwachs sehr wertvoll ist und daher immer wieder mit parafin gestreckt wird. auch wird in österreich immer wieder wachs aus verschiedenen ländern zugekauft wo kein schwein weiss wo das herkommt und welche geschichte das ganze hat... (Anm.: übrigends wird in österreich auch nur ein drittel des honigs der in österreich gegessen wird in österreich produziert!!) KURZ: wir sind ein BIO zertifitierter betrieb > unser wachs wird untersucht >> lass dir von niemanden erzählen der nicht offiziell zertifiziert ist, dass er/sie auch biologisch arbeitet und nur halt nicht offiziell zertifiziert ist ....da das wachs einer der hauptgründe ist warum so wenige imker bio zertifiziert sind >>> für wachstücher, cremen usw. würde ich auf jeden fall nur 100%iges BIO zertifiziertes wachs verwenden..." Das also zur Info. Es koennen tatsaechlich Rueckstaende enthalten sein, die aber in einem zertifizierten Rohstoff de facto vernachlaessigbar gering sind. lg niki

von niccolleen am 17.01.2020, 12:24



Antwort auf Beitrag von albaconi

Jojobaöl ist ggf. in gekauften Wachstüchern drin. Bei selbst hergestellten werden die wenigsten wohl noch Öl rein träufeln. Das weg zu lassen ist absolut ok. Ich schlage in meine Tücher keine Fleisch- und Wurstwaren ein. Eben weil ich das Tuch nicht heiß abspülen kann. Bei Käse, Brot oder Obst/Gemüse habe ich da allerdings kein Problem mit. Und auch nicht als Abdeckung von Schüsseln, die eigentlich mit dem Lebensmittel in der Schüssel nicht in Berührung kommt.

von shinead am 17.01.2020, 14:48



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ich habe meine Wachstücher auch selbst gemacht und fand' den Geruch nicht schlimm. Aber das ist wahrscheinlich eine Geschmackssache. Wie gekaufte Tücher riechen weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe von Anfang an selbst gemacht. Als Alternative kann ich Japanwachs empfehlen. Um die Sauerei möglichst klein zu halten, habe ich eine alte Fettpfanne verwendet, das Wachs drin schmelzen lassen und dann draußen die Tücher durch den Wachs gezogen und aufgehängt. Ist grad ein bissl blöd, ich habe meine im Sommer gemacht.

von shinead am 17.01.2020, 14:30



Antwort auf Beitrag von shinead

Auch eine interessante Methode... Hast du Japanwachs auch schon ausprobiert? Das wäre ja im Moment meine Lieblingsalternative.

von -Talia- am 17.01.2020, 14:50



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ich kenne Japanwachs aus der Kosmetik-Küche. Also selbstgemachte Kosmetika. Das "fliesst" besser bei der Verarbeitung, hat aber die gleichen Eigenschaften und kann 1:1 ausgetauscht werden. Lippen- oder Handpflege unterscheiden sich nicht, wenn man die beiden beiden Wachsarten austauscht. Daher sollten auch Tücher kein Problem sein. Eben gefunden: https://www.mix-dich-gluecklich.de/wachstucher-brotbeutel-selbst-gemacht/ Die Methode mit dem Bügeleisen ist vielleicht gar nicht so schlecht...

von shinead am 17.01.2020, 15:04



Antwort auf Beitrag von shinead

Die Anleitung hatte ich bei der Suche nach Alternativen auch gefunden. (Warum sie allerdings anfangs betont, dass es ein Rezept für den Thermomix ist, obwohl sie nur das Wachs darin schmilzt...). Ich hatte das auch so gemacht. Wachs schmelzen, Tücher bepinseln und dann bügeln. Geht schon, ist aber doch ein bisschen Sauerei. Beim Bügeln kam dann Wachs unterm Backpapier hervor... Da ich bislang aber keine fertige Alternative gefunden habe von der ich überzeugt bin, werde ich es wohl noch mal versuchen.

von -Talia- am 17.01.2020, 16:01



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ich habs vorgestern mit dem Bienenwachs von unserem Imker versucht, und das ging sehr einfach. Ich hab mir die Schmelzerei gar nicht angetan, sondern einfach das Bienenwachs in kleine Stuecke gebrochen, auf das Tuch gebroeselt, Backpapier oben und unten (das mit wer weiss welchem Wachs beschichtet ist) und bin mit dem Buegeleisen druebergefahren. War keine Sauerei, sondern eine sehr schnelle, saubere Geschichte, ich war ziemlich ueberrascht. Allerdings haette ich mir statt der zwei groesseren Tuecher eher zwei relativ kleine machen sollen, gerade so Abdeckungen braucht man mehr als irgendwas, um einen Brotleib einzuwickeln. lg niki

von niccolleen am 18.01.2020, 21:59



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ist halt ne Seite für Thermomix-Rezepte. Deshalb betont sie es wohl...

von shinead am 20.01.2020, 09:42



Antwort auf Beitrag von -Talia-

Ich hab 2 Tücher von dm und die riechen nicht mehr. Am Anfang ein wenig, das verflog (für mich leider) viel zu schnell...

von Philo am 20.01.2020, 19:26