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KfW stoppt Energieeffizienzförderung

Thema: KfW stoppt Energieeffizienzförderung

Sanierungen werden kurzfristig gar nicht mehr gefördert, Neubauten, wenn dann irgendwann einmal ein neues Konzept vorliegt. Es ist kein Geld mehr dafür da. Hätte ich jetzt nicht gedacht.

von tonib am 24.01.2022, 12:05



Antwort auf Beitrag von tonib

Ja, das ging schnell. Trifft auch diejenigen, die ihre Anträge längst eingereicht haben. Interessante Leserzuschriften - eine Seite ist der Ansicht, wer darauf angewiesen war, hätte sowieso nicht ans Bauen denken sollen. Andere meinten, sie hätten keine Lust, Hausbesitzer im Grünen zu subventionieren. Kann man so sehen - aber für diejenigen, die solide geplant und schon einiges investiert hatten, jetzt aber feststellen dürfen, dass 50.-70.000 Euro fehlen, ist es natürlich großer Mist. Ich hoffe nur, es waren viele Grünen-Wähler dabei. Eine dritte Gruppe meinte: wer ordentlich verdient, ohne reich zu sein (Handwerker, Facharbeiter, Ingenieure...), kann sich sein Haus bauen, nur eben nicht in D. Die Preise sind ja schon länger der Wahnsinn. Mal schauen, wieviele der ´eklig-weißen Bürgis` von FFF (Zitat der jungen Grünen) tatsächlich die Welt retten wollen, indem sie ihre Kinder in einem ökologisch optimierten Wohnblock großziehen...

von Daffy am 25.01.2022, 12:46



Antwort auf Beitrag von Daffy

Die Preise haben aber mit den KfW-Krediten nichts zu tun, und der KfW-Kredit ist keine Eigenheimzulage. Ich hatte keine Meinung zum Thema, weil das Thema KfW-Kredit für mich schon länger Geschichte ist, aber ich fand ganz interessant, was ich dazu so in der Presse (u. a. im Focus) gelesen habe: Demnach wurde die Förderung jetzt so abrupt gestoppt, weil die Ankündigung des Auslaufens der Förderung dazu geführt hat, dass alle schnell noch ihre Anträge gestellt haben, sodass der Fördertopf jetzt schon längst ausgeschöpft ist. Sprich: Das Geld, das bis Ende der Laufzeit bewilligt wurde, ist jetzt schon alle. Abgesehen davon hat das neue Wirtschafts- und Klimaministerium, das diese unangenehme Entscheidung treffen musste, die letzte Regierung dafür kritisiert, dass die Förderung nie an die Standards angepasst wurde. Man hat das einfach so laufen lassen, obwohl inzwischen 100 Prozent aller Neubauten die anfangs festgelegten Standards (die gar nicht mehr den neueren Anforderungen entsprechen) erfüllen. Sprich: Jeder, der neu gebaut hat, hatte im Prinzip Anspruch auf einen KfW-Förderkredit, was einer Eigenheimzulage gleichkommt. Das habe ich aus der Presse, es passt aber m. E. sehr gut zu der Politik des Einfach-mal-so-laufen-lassens von Herrn Altmaier und Co. Am Ende der Mandatszeit kann man sich dann sicher sein, dass der dumme Bürger auf die neue Regierung schimpft, die dann die unangenehmen Altlasten ausbaden und schmerzhafte Einschnitte vornehmen muss. Einen Anreiz zum Bau von Eigenheimen kann die Regierung auf Bundesebene nicht schaffen, weil zumindest grüner Konsens ist, dass man weg will vom Einfamilienhäuschen und hin zu mehr Komprimierung von Wohnraum. Geplant ist deshalb eher (was klima- und umweltschutztechnisch auch sinnvoll ist), Sanierungen von Altbestand zu fördern, um Maßnahmen zur Dämmung zu bezuschussen. Es ist nur noch nicht klar, wann es diese neue Form der Förderung geben soll. Für die jetzt laufenden, aber noch nicht bewilligten Anträge wird nach Lösungen gesucht, weil das plötzliche Wegfallen der Förderung natürlich nicht nur für die vielen kleinen Häuslebauer, die damit gerechnet haben, sondern auch für Mehrfamilien-Wohnbauprojekte ein Loch in die Finanzierung reißt. Wo aber kein Geld mehr ist, da kann man auch nicht plötzlich welches aus dem Boden stampfen

Mitglied inaktiv - 26.01.2022, 07:10



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> Sprich: Das Geld, das bis Ende der Laufzeit bewilligt wurde, ist jetzt schon alle.... Wo aber kein Geld mehr ist, da kann man auch nicht plötzlich welches aus dem Boden stampfen Man kann aufstocken und hätte die Möglichkeit, dass mehr Anträge als vorgesehen eingehen, im Auge behalten sollen. Vor allem hätte klar kommuniziert werden müssen, wieviel Geld (noch) da ist. Auf den KfW-Seiten sieht das alles locker-flockig aus: Energieeffizienz-Experten beauftragen (der einiges kostet - aber auch dafür gab es eine 50%-Zusage, die man wahrscheinlich jetzt ebenso vergessen kann wie den Rest), Antragsbestätigung erhalten, Bauen/Kaufen, Belege einreichen => es gibt Geld Wahrscheinlich stand irgendwo im Kleingedruckten ´nur wenn noch Geld da ist` Der blaue Kasten ist jedenfalls neu. https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Neubau/Förderprodukte/Bundesförderung-für-effiziente-Gebäude-Wohngebäude-Zuschuss-(461)/

von Daffy am 26.01.2022, 12:36



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von Daffy am 26.01.2022, 12:38



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von Daffy am 26.01.2022, 12:39



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von Daffy am 26.01.2022, 12:40



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Ach, Geld kann man doch drucken, wird ja munter getan. Wozu sind denn die Transformationsmilliarden der EU vorhanden, wenn nicht für die energetische Sanierung? Ich habe ja mein Denkmalsanierungsprojekt an der Backe: wenn da plötzlich ein sechsstelliger Betrag wegfiele, wäre das natürlich ein Problem. Außerdem war die KfW-Energieeffizienz das einzige Argument, mit dem man dem Denkmalschutz überhaupt ein Zugeständnis entlocken konnte, sonst wären wir energieeffizienzmäßig auf dem Stand von 1860. Ich weiß, wie lange so eine Planung dauert und habe schweres Mitleid mit den Bauherren, die sanieren wollten, aber jetzt nicht können.

von tonib am 26.01.2022, 13:12



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"Ich weiß, wie lange so eine Planung dauert und habe schweres Mitleid mit den Bauherren, die sanieren wollten, aber jetzt nicht können." Natürlich. Deshalb wird ja auch überlegt, wie man die bereits gestellten Anträge jetzt doch noch bearbeiten kann. Wäre uns das damals vor dem Hausbau passiert, hätten wir auch ein Problem gehabt, natürlich gucken Leute, die damit gerechnet haben, in die Röhre.

Mitglied inaktiv - 26.01.2022, 13:15



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Ja, die bereits zugestellten. Ich denke, bis zum Ende der ursprünglichen Frist wäre angemessen. Ich kann mir einfach nicht wirklich vorstellen, dass das ein finanzielles Problem des Bundes ist. Italien unterstützt angeblich energetische Sanierungen mit 120 % (habe ich irgendwo gelesen, aber nicht weiter recherchiert). Der Gebäudesektor ist der Kern der energetischen Transformation, EU Geld ist da - ich versteh´s nicht.

von tonib am 26.01.2022, 14:25



Antwort auf Beitrag von tonib

Ich habe den Focus-Artikel so verstanden, dass eine bestimmte Summe bis zum Auslaufen bewilligt war und Summe ausgeschöpft und damit der Fördertopf leer ist. Ob prinzipiell (EU- oder Bundes-)Geld für die Sanierungen da wäre, ist noch mal eine andere Geschichte. Das ist jetzt - so verstehe ich das - Abwicklung des Erbes der alten Bundesregierung. In dem Artikel war klar zu lesen, dass die Bundesregierung definitiv verstärkt auf energetische Sanierungen von Altbestand setzen möchte. Mehr ins Detail ging der Artikel aber leider auch nicht, weil er sich - natürlich - vor allem auch damit beschäftigt hat, was das jetzt für all die Leute bedeutet, die von dem abrupten Stopp betroffen sind. Ich glaube, wenn es mich beträfe, würde ich in eine rege Korrespondenz mit dem Bankberater treten, über den ich den Förderantrag gestellt habe, auch auf die Gefahr hin, da jemandem auf die Nerven zu gehen.

Mitglied inaktiv - 26.01.2022, 17:42