Geschrieben von Monroe am 02.03.2020, 23:25 Uhr |
Zum Weglaufen noch
Sag ihm vorher,dass er laufen darf,aber bei dir bleiben soll. Läuft er weg, muß er an die Hand. Das musst du auch so durchziehen. Lauf hinterher und schnapp ihn. Will er nicht an die Hand, muß er in die Karre. Drohe diese Konsequenz einmal an, wenn er wegläuft und handle dann auch sofort, wenn er nicht zu dir kommt.
Frei laufen kann er da, wo es ungefährlich ist wie Spielplatz, auf Feldwegen (wenn er nicht zu weit weg läuft und auf rufen hört, sonst musst du auch schnell bei ihm sein, nicht zig Mal rufen und das Beste hoffen) und diese Erklärung kann er schon verstehen, wenn du sie ihm jedes Mal sagst.
Gib ihm aber unbedingt die Möglichkeit der Konsequenz (an der Hand laufen) zu entkommen indem er tut, worum du ihn bittest, nämlich von selbst zu dir zu kommen.
"Komm bitte wieder her" kommt er nicht rufst du dass du ihn Holst, wenn er nicht kommt. Kommt er lobst du ihn, kommt er nicht holst du ihn. Und das muß auch sofort erfolgen. Nicht nochmal und nochmal und nochmal rufen und drohen. Er wird sonst merken, dass er das ungeliebte Zurückkommen noch herauszögern kann und es wird ihn auch nicht stören, wenn du 30 Mal rufst, egal in welcher Tonlage.
Wenn er aber merkt, dass du tatsächlich auch zu ihm läufst und ihn tatsächlich holst, wenn er nicht von selbst kommt, wird er es sich beim nächsten Mal überlegen doch lieber selbst zu kommen.
Das ist ihm nämlich lieber, wenn er das aus freien Stücken tut als geschnappt zu werden.
Viel Freiheit, viel gemeinsam erleben, anfassen und ausprobieren, aber auch klare Grenzen sind da wichtig und machen vieles streßfeier.
Die von dir gesteckten Grenzen sind für ihn zu schwammig. Wenn er etwas anfasst, was er nicht darf, sagst du Klipp und klar nein. Genauso beim Klettern auf Möbeln. Da würde ich zu mehr Gelassenheit raten und ihn in deinem Beisein alles begutachten bzw ausprobieren lassen (und/oder eben ganz pragmatisch alles wegräumen) und beim Wegrennen bist du entspannt und geduldig und wartest, bis er sich dazu bequemt zurück zu kommen.
Gerade draußen finde ich persönlich aber konsequentes Handeln wichtig. Es ist ja nicht zuletzt auch seiner Sicherheit zuträglich.
Er läuft weg, weil er etwas spannendes sieht, das kann an Straßen, bei Tieren oder in der Nähe von Gewässern wirklich gefährlich werden.
Die Gewissheit, dass du in 3 Sekunden neben ihm stehst, wenn er nicht von sich aus umkehrt macht schon viel aus. Wenn er dann noch die Erfahrung macht, dass du ihm nicht verbietest sich den Fluß oder den Hund hinterm Zaun oder sonstwas mal aus der Nähe anzusehen, sondern er es mit dir zusammen erleben kann (womöglich sogar auf deinem Arm von wo er viel besser über den Zaun gucken kann) wird es noch 2000 mal lohnenswerter in seinen Augen auf dich zu hören.
Ich habe schon Eltern erlebt, die das Kind erstmal für das Weglaufen ausgeschimpft haben, wenn es zu ihnen zurück kam. Das ist natürlich auch wenig sinnvoll. Da ist für ihn kein positiver Anreiz auf das Rufen zu hören. Es ergibt sich ja dann die Aussicht auf Ärger und dem entgehen Kinder natürlich lieber und zögern es dann beim kommenden Mal erst recht noch hinaus bis sie zurück zu den Eltern laufen.
Versuch viel an Plätzen zu sein, wo es mit wenigen Verboten geht. Spielplatz, Feldwege, Wald sind da relativ gut geeignet, das schafft ihm Raum das zu tun, wonach ihm der Sinn steht und auch frei zu rennen, wenn ihm danach ist. Die Regeln da zu befolgen, wo sie dir wichtig sind, fällt Kindern dann viel leichter.
- Kleiner Magnet:) - Nilu2 29.02.20, 0:20
- Re: Kleiner Magnet:) - Meeresschildkröte 29.02.20, 7:17
- Re: Kleiner Magnet:) - @ni 29.02.20, 15:33
- Re: Kleiner Magnet:) - Ich-bins 29.02.20, 20:20
- Re: Kleiner Magnet:) - Monroe 02.03.20, 22:48
- Zum Weglaufen noch - Monroe 02.03.20, 23:25