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Geschrieben von Fischstäbchen am 25.10.2015, 12:22 Uhr

Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Hallo, das wird jetzt etwas länger. Entschuldigt bitte Rechtschreibfehler, ich schreibe mit dem Handy.
Es geht um das Verhalten meines Sohnes, 18 Monate alt. Seit einigen Monaten geht er auf andere Kinder los, kneift ins Gesicht, zieht an den Haaren. Ich glaube er macht das nicht aus bösartigkeit. Er zieht sich auch selber an den Haaren, haut seinen Kopf an. Eine ergotherapeutin hat ihn mal angeschaut und gemeint er hätte eine wahrnehmungsstörung. Kinderärztin sagt das auch, will aber keine Therapie sondern abwarten.
Jetzt liegt er mit einem Atemwegsinfekt im kh und der leidensdruck für ihn und mich wächst. Er fühlt sich schon wieder gut, will spielen, aber in der spielecke ist kaum möglich, wegen dem Problem.
Eben hat die Zimmernachbarin die Tür aufgemacht und offen gelassen und da er gerade von der zimmerseite seinen Ball holte, ist er sofort raus. Ich hinterher, aber es war schon zu spät. Neben dem zi. stand ein buggy mit kind, das hat jetzt ein rotes Auge, richtigen kratzer da. Die Schwester, die das kind beaufsichtigte, war gerade in einem Zimmer, kam kurz nach mir an und ist stinksauer. Ich soll ihm jetzt entweder auf dem Flur Handschuhe anziehen, oder mit ihm im Zimmer bleiben. Der Kerl ist auch so schnell und man muss immer hinter ihm her, max Abstand 1 m, sonst passiert so was ständig. Das ist unheimlich anstrengend und frustrierend. Schon wenn er an andere kinder ran will (was ca. Minütlich der Fall ist) sage ich nein und nehme ihn weg. Ist was passiert das gleiche plus kurz "das macht aua". Dann tröste ich das andere Kind, er darf nicht mehr in dessen Nähe. Trösten macht er überhaupt nicht.
Ich bin fix und fertig, eine Freundin kommt wegen ihm mit Kind nicht mehr vorbei, krabbelgruppe ist anstrengend, kein Kind mag ihn. Ich überlege ihn und mich total sozial zu isolieren, aber frage mich ob es das bringt und das ist für uns auch doof.
Was meint ihr? Tipps? Erfahrungen? Bitte helft mir!

 
10 Antworten:

Re: Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Antwort von wolke76 am 25.10.2015, 12:31 Uhr

Warum willst du abwarten, wenn der Leidensdruck so enorm ist? Dein Kind fühlt sich so doch auch nicht wohl! Lieber Isolation statt Therapie? Ich verstehe dich nicht...

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Re: Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Antwort von Fischstäbchen am 25.10.2015, 13:50 Uhr

ICH will nicht abwarten, sondern gehe zur Kinderärztin. Aber DIE besteht auf abwarten! Ich weiß nicht mehr weiter und will ja auch andere Kinder schützen. Ich überlege den kinderarzt zu wechseln, allerdings sind gute hier sehr rar.

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Das Kind ist 18 Monate

Antwort von pflaumenbaum am 25.10.2015, 14:06 Uhr

und ihr sprecht von Wahrnehmungsstörung und Therapie. Ich glaub es nicht. Meiner ist 17 Monate alt und machte das auch eine Zeit. Ich mach ihm dann immer vor, dass er Eihhh machen soll und zeig ihm, wie man liebvoll ist. Und sag ihm natürlich auch, dass das Hauen weh tut. Es ist schon viel besser geworden. In der Krippe macht er jetzt bei allen Eihhh.
haut er euch auch?
wenn er im Krankenhaus ist, muss man natrülich auch sehen, dass das eine stressige Situation ist. Versuch einfach immer hinterher zu sein, und die heftigsten Attacken zu verhindern. Dann immer zeigen, wie man liebevoll ist, streichelt, etc.
Das wird schon!! Kein grund zur Panik.

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Re: Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Antwort von Baerchie90 am 25.10.2015, 14:06 Uhr

Ich hab mal den schönen Satz gelesen "Kinder erfüllen die Erwartungen ihrer Eltern, egal ob positiv oder negativ".

Wenn man also schon bevor irgendwas passiert ist sämtliche Alarmglocken an hat, ist es ja schon vorprogrammiert, dass "etwas" passiert.

Dein Sohn ist erst 1,5 Jahre alt, da kannst du noch nicht erwarten, dass er andere Kinder tröstet. Er ist noch ein kleiner Egoist, wie alle kleinen Kinder, sie lernen erst später emphatisch zu werden und das ist ja Voraussetzung um beispielsweise zu trösten. Mein Sohn (2,5) fängt jetzt langsam damit an (er bringt weinenden Kindern Spielzeug ^^).

Du musst euch beide ja nicht komplett isolieren, es muss auch keine Krabbelgruppe sein... Ein Zwischending wäre vielleicht die Lösung? Alle zwei Wochen mal ein zwangloses treffen auf dem Spielplatz mit deiner Freundin und ihrem Kind und das dann mal wieder positiv gestimmt nicht mit der ständigen Erwartung "gleich haut/kneift mein Kind".

Bei uns hat es auch sehr geholfen ein "erwünschtes Benehmen" anzubieten. Als meine Tochter geboren wurde,hatte ich oft Angst, dass mein Sohn der kleinen ausversehen was tun könnte, einfach weil er mit seinen 2 Jahren gar nicht einschätzen kann, was gefährlich ist und was nicht.
Wenn er also kam und sie hochheben wollte (so wie wir erwachsenen es ja auch immer machen) hab ich ihm gesagt "Oh, die kleine kann das noch nicht ab, aber schau mal, du kannst sie streicheln, das mag sie".
Also nicht nur sagen "mach das nicht!", sondern eine Alternative zeigen. :-)

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Mein ältester Sohn hat auch Wahrnehmungsstörungen....

Antwort von sterntaler82 am 25.10.2015, 15:21 Uhr

Ganz ehrlich wenn die Kinderärztin sagt abwarten würde ich der einen Vogel zeigen ( also bildlich gesprochen). Das hört sich für mich auch nicht normal an, klar ein anderthalb jähriger kratzt mal zieht mal in den Haaren oder kneift mal. Aber doch nicht dauernd! Geh zur Frühförderung , oder wenn du einen guten Hausarzt kann der dir auch Ergotherapie aufschreiben. Oder ein kinderpsychjater kann das auch aufschreiben oder dir eine heilpädagogisches Rezept auf schreiben.
Ich habe insgesamt vier Kinder, bei meinem Sohn mit dem Problemen mit der Wahrnehmung war es genau anders rum jede Art von Berührung tat ihm weh. Ich hab bei ihm mit 34 Monaten angefangen, allerdings hatte er und ich ( wobei er wichtiger war ) nicht so einen leidensdruck. Trotzdem musste mein Sohn den Kindergarten wechseln weil seine Erzieherinnen mit ihm nicht zurecht kamen. Er kam dann in einen stock konservativen Kindergarten und da ging es auf einmal, klare regeln klare grenzen. Mein Sohn braucht das bis heute.

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Re: Ich würde auch abwarten, weil...

Antwort von Astrid am 26.10.2015, 11:46 Uhr

Hallo,

für ein 18 Monate altes Kind finde ich sein Verhalten noch nicht therapiebedürftig. In diesem Alter besitzen die Kinder noch keinerlei Impulskontrolle, und auch die Empathiefähigkeit ist noch nicht sehr ausgeprägt. Ich würde sein jetziges Verhalten nicht pathologisieren, das wäre zu früh.

Wenn das Problem im nächsten dreiviertel Jahr nicht weggeht, kannst Du einfach mit ihm in ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) oder ein Frühförderzentrum gehen. Eines von beiden gibt es in jeder Region. Dort arbeitet ein Expertenteam (Kinderärzte, Ergotherapeuten, Kinderpsychologen etc.) zusammen. Das Kind wird gleich von mehreren Leuten angeschaut und dann die optimale Förderung beschlossen. Das ist ein optimales Angebot.

Die jeweilige Therapie (z. B. Sensorische Integration, ideal für Kinder mit einem Wahrnehmungsproblem) wird dann auch gleich vor Ort angeboten. Wie gesagt, bei einem 18 Monate alten Kind ist es aber voreilig, bereits eine Störung zu vermuten!

LG

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Re: Ich würde auch abwarten, weil...

Antwort von Assja am 27.10.2015, 10:12 Uhr

Mein sohn war auch so. Ich war mit ihm jeden tag auf unserem grossen spielplatz und wir waren in einer spielgruppe. ich bin immer hinterher und hab nein gesagt. ich mein sich der sache stellen und wissen das ist eine phase die vorbeigeht.

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Ich würde auch abwarten

Antwort von Johanna3 am 27.10.2015, 11:56 Uhr

Total isolieren würde ich ihn nicht, ihn aber wirklich scharf im Blick haben um "Angriffe" zu verhindern. Ein 18 Monate altes Kind braucht auch noch nicht unbedingt Gleichaltrige.

Und gerade das KH ist auch wirklich eine unangenehme Erfahrung für ein so kleines Kind. Und es ist auch normal, in dem Alter noch nicht gerade Empathie zu zeigen. (Und wer legt schon Wert darauf von jemanden getröstet zu werden, der ihm kurz zuvor wehgetan hat?)

Es finden ja heututage zahlreiche Vereinsgruppen für Kinder statt (Krabbelgruppe, musische Förderung, Babyschwimmen u.v.m.).

Vielleicht wäre es gut, von solchen Angeboten erstmal Abstand zu nehmen und lieber zu selbstgewählten Zeiten in Park, auf den Spielplatz oder sonstwohin zu gehen.

Sie Sozialisierung erfolgt in hohem Maß durch Erwachsene - und nicht durch andere Kleinkinder.

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Re: Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 27.10.2015, 21:01 Uhr

Meine Tochter war in der Kita zusammen mit einem Jungen, der oft gehauen, gebissen und gekratzt hat. Sie war eine Zeit die einzige von 10 Kindern, die keine Angst vor ihm hatte, obwohl sie einmal schlimm gebissen wurde. Mit etwas über 2 Jahren hat er dann aber das aggressive Verhalten fast ganz aufgegeben und war einfach nur noch wild. Eine Therapie hat er nicht bekommen. Die Kita schien ihm aber gut zu tun. (Kommt da sicher sehr auf die Erzieherinnen an. War eine Heilpädagogin mit im Team.)
Vieles wird aber einfach leichter, wenn dann der Verstand zunehmend besser wird. Sozialkontakt ist gerade dann wichtig, wenn er da Schwierigkeiten hat. Sonst kann es ja nicht geübt werden. Ich würde mit 18 Monaten nicht gleich von einer Störung ausgehen. Am Anfang ist es vielleicht leichter, wenn er mit etwas älteren, stärkeren Kindern spielt. Die wehren sich normalerweise. Das ist immer was anderes, wenn man als Erwachsener "nein" sagt und die Situation beendet oder ein anderes Kind einfach mal genau das Gleiche zurückgibt. (Als Erwachsener wäre das ja auch ein schlechtes Vorbild!)

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Re: Weiß nicht mehr weiter - er geht auf andere Kinder los (lang)

Antwort von aeonflux am 29.10.2015, 18:28 Uhr

Hallo!
Komplette Isolation ist unnötig, dabei wirst du dich wohl kaum gut fühlen. Beim kleinkindschwimmen würdet ihr ja gar nicht in so eine Situation kommen. Bei anderen treffen mit anderen Kindern, Spielplatz Spielgruppe oder so, würde ich darauf achten, dass genug platz da ist und ich würde SpielSituationen schaffen und ablenken, damit er keinen quatscht macht und versuchen es im Vorfeld zu verhindern, ohne "nein" sagen zu müssen. Also vorher ablenken, hoch nehmen oder was auch immer. Langfristig würde er dieses negative verhalten vergessen, dass ihm jetzt viel Aufmerksamkeit bringt, wenn auch negative...
Das heißt natürlich immer dran sein und immer schneller sein und kreativ im ablenken, aber vermutlich zahlt es sich aus. Ob Therapiebedarf besteht, kann ich von hier aus nicht beurteilen.
Alles gute!

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