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Geschrieben von Maddingluck2108 am 29.05.2021, 22:49 Uhr

Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Hallo,
unsere Tochter ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate. Als sie ca. 14 Monate alt war, hat es angefangen, dass sie gefühlt ständig am heulen war, außer meine Frau nimmt sie hoch und läuft mit ihr rum.

Wir hoffen immer wieder, dass es nur eine "Phase" ist, jetzt hält diese Phase aber schon seit über einem Jahr an.

Ich verstehe einfach nicht was zwischen den beiden los ist. Wenn ich mit der Kleinen mal alleine bin, ist sie eigentlich ein ganz normales - etwas nah am Wasser gebautes - Kleinkind. Sie spielt nicht allzu viel mit sich selbst aber wir kommen gut miteinander aus ohne dass es Geschrei gibt oder ich sie die ganze Zeit rumtragen muss. Auch Spazierengehen zu zweit funktioniert ziemlich gut.

Kaum aber weiß die Kleine, dass meine Frau in der Nähe ist, ist sie wie ausgewechselt. Manchmal - morgens z.B. wenn meine Frau in der Dusche ist - sind wir beiden ganz entspannt und richten das Frühstück - kommt meine Frau ins Zimmer, merkt man schon wie die Kleine angespannt wird, anfängt sich zu winden, was dann schnell in Weinen übergeht, bis sie sie hoch nimmt. Spazierengehen zusammen mit meiner Frau - keine Chance. Nach zwei Minuten "Mama - Aaaarmmm!!!!!"

Seit ein paar Monaten ist es jetzt noch zusätzlich so, dass meine Frau jede Nacht mit ihr auf die Couch umziehen muss. Irgendwann in der Nacht wacht sie jeden Tag auf und brüllt so lange, bis sie mit meiner Frau auf der Couch liegt - bzw. bis sie _weiß_, dass sie sich jetzt gleich hinlegen.

Was ist das für eine schräge Beziehung, die sich zwischen den beiden aufgebaut hat? Ich versuche seit langem das zu verstehen aber eine wirkliche Erklärung habe ich noch nicht gefunden... Auch mache ich mir Sorgen, weil meine Frau immer mal wieder betont, dass sie keine Lust mehr hat und nicht mehr kann und gerne ihre Ruhe haben möchte. Zwischen Kind rumtragen und erschöpft und regungslos auf dem Sofa liegen gibt es so gar nichts mehr, wofür ich sie begeistern kann...

 
8 Antworten:

Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von Esmeralda am 29.05.2021, 23:12 Uhr

Also dass ein Kind bei anderen Bezugspersonen besser "funktioniert" bzw. "pflegeleichter" ist und bei der engsten sich "gehen lassen" kann, auftanken kann (muss), auch Konfrontation und Durchsetzen üben kann. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches.

Aber zwischen 14 Mo und 2 J 4 Mo liegen Welten.
Vielleicht war das am Anfang ganz wichtiges Bedürfnis für deine Tochter, jetzt aber auch schon ein Stück weit Gewohnheit und dass deine Tochter gelernt hat, wie sie sich das holen kann, was sie will.

Denn ein Kind in dem Alter ständig hochnehmen bzw. tragen - uff, ich hätte es nicht geschafft. Kein Wunder, dass deine Frau kaputt ist.

Ein 14 Mo altes ist fast noch ein Baby, das nicht "erzogen" werden kann.
Aber m.E. kann ein Kind mit fast zweieinhalb Jahren durchaus schon mehr Frustration aushalten und kann (liebevoll und freundlich, mit Begleitung und Trost) von solchen Wünschen etwas entwöhnt werden, wenn diese derart belastend für die Eltern sind.

Vielleicht postest du das noch im Expertenforum für Kleinkindentwicklung.

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von sunnydani am 30.05.2021, 11:34 Uhr

Ich würde auch sagen, in dem Alter versteht ein Kind schon besser, dass eben nicht immer alles nach seinen Wünschen geht und ganz ehrlich, wenn ich schon kaputt bin, dann schleppe ich ein fast 2,5-jähriges Kind eben nicht mehr die ganze Zeit herum, sondern halte das Protestgebrüll dann eben auch einfach mal aus. Es ist doch kein Baby mehr, sondern ein Kleinkind. Man kann Nähe auch anders geben, indem man sich gemeinsam auf die Couch setzt und kuschelt, aber man muss ein Kleinkind nicht dauernd durch die Gegend schleppen.

Beim Spazieren genauso, entweder es wird gelaufen oder es wird im Kinderwagen gesessen. Aus diesen beiden Möglichkeiten kann Kind wählen, will es das nicht, muss es halt brüllen. Aber wenn es weiß, die Sache ist einem ernst und man artikuliert das klar, dann hört es irgendwann damit auf, wenn es weiß, es bringt nichts weiter zu brüllen. Das dauert beim einen längern, beim anderen kürzer, aber irgendwann klappt es. Das müsste deine Frau dann aber eben auch durchziehen ohne nachzugeben, denn diesen Kampf muss jeder Elternteil für sich alleine führen.

Mein Kleiner wird im Juli 3 Jahre alt, ist ein Frühchen und motorisch leicht beeinträchtigt, er tut sich bei längeren Strecken oft wirklich schwer mit dem Laufen. Aber selbst ihn trage ich dann nicht herum. Er möchte auch oft gerne getragen werden, aber mir ist das einfach zu schwer, auch wenn er mit 12 kg noch recht leicht ist, aber trotzdem ist mir das bei langen Spaziergängen zu viel. Wir haben für diese Fälle eben immer den Buggy mit und wenn er erschöpft ist, kann er sich da reinsetzen und ausrasten.
Will er getragen werden, sage ich ihm, Mama trägt dich nicht, du bist zu schwer und er akzeptiert das. Papa trägt ihn teilweise schon und wenn er dabei ist, raunzt er dann auch oft herum, dass er nicht in den Buggy will, sondern von Papa getragen werden. Solange das Papa auch will, ist es ja ok, aber wird es ihm zu viel, sagt er genauso, jetzt reichts, du wirst zu schwer, entweder du gehst wieder selbst oder du setzt dich in den Buggy. Und in 98% der Fällen wird das ohne Gebrüll akzeptiert, weil er weiß, es ist Papa ernst und er gibt nicht mehr nach.

Konsequent sein ist die Lösung auf ziemlich viele Dinge. Man muss sich selber sicher sein, was man will und wo die eigenen Grenzen sind und diese dann dem Kind klar und deutlich zeigen und auch bei Gebrüll nicht nachgeben. Ein Kleinkind erleidet keinen Schaden, wenn es brüllt, solange es dabei nicht alleine gelassen wird, sondern es lernt dadurch nur, dass es eben nicht immer nur nach den eigenen Wünschen geht. Und als Eltern muss man nun mal auch ein bisschen auf sich selbst schauen. Denn geht es einem selbst schlecht, ist es für das Kind auch nicht gut und immer nach der Pfeife des Kindes tanzen, ist auch nicht gut, denn auch Kleinkinder können schon lernen, dass jeder Mensch Bedürfnisse hat und es eben nicht immer nach den eigenen Wünschen geht.

Alles Gute!

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von Maddingluck2108 am 30.05.2021, 12:42 Uhr

Danke für eure Einschätzung. Ich sehe es ähnlich, da sie sich bei mir alleine genau so verhält wie dein kleiner auch.
Ich habe immer Sorge, dass da irgendwelche tieferen Trennungsängste dahinterstecken und man noch mehr kaputt macht, wenn man "falsch" konsequent ist.
Leider komme ich damit bei meiner Frau nur selten weiter. In der Regel ist ihre Reaktion, wenn ich sie drauf hinweise, konsequent zu sein, dass sie gerade in diesem Moment keine Kraft für den Kampf hat

Was wäre deine Empfehlung für Nachts? Da ist es am heftigsten - da wir mittlerweile beide wieder arbeiten, sind wir hier gemeinsam zu der "Lösung" gekommen, dass ich einfach abends das Sofa schonmal herrichte, damit der Umzug nachts dann möglichst schnell erledigt ist. Nachts wird die kleine schon sehr panisch, wenn sie merkt, dass man sie wieder ins Bettchen legen will. Da bin ich aufgeschmissen, was die Taktik angeht. Bleibt man bei ihr, kann es Stunden dauern bis sie sich beruhigt oder gar wieder einschläft. i.d.R. wenn man dann wieder aufsteht, spürt sie das und das Ganze geht von vorne los. Das macht sie btw. ausschließlich mit Mama. Versuche ich da nachts an sie ranzugehen, macht sie sich sofort steif und ich habe ab der ersten Sekunde ein schreiendes, äußerst wehrhaftes Brett im Arm ;)

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von JakobsMutti am 30.05.2021, 19:20 Uhr

Kann es sein, dass du zu diesem Thema in der Vergangenheit hier schon um Rat gefragt hattest. Über die Suche finde ich nichts, aber in meiner Erinnerung ist da irgendwas hängen geblieben.
Falls nicht, dann solltest du meinen Post eventuell doch anders einordnen.

Mir war in Erinnerung, dass deine Partnerin insgesamt mit ihrer Rolle als Mutter überfordert schien, ihr die Nähe zur Tochter, das gefordertsein Schwierigkeiten bereitete, wenn dem so war, bzw ist, kann hier das Problem liegen.

Deine bzw eure Tochter kämpft gerade zu um die Zuwendung ihrer Mutter und erfährt dort immer Unsicherheit - und das solltet ihr angehen.

Sucht euch Hilfe bei einer Erziehungs- und Familienberatung. Ich glaube nämlich, dass deine Partnerin unter der Situation sehr leidet und eure Tochter ebenfalls.

Alles Gute für euch

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von KeiKeiKei am 30.05.2021, 20:22 Uhr

Hallo,
Mir ist grade das gleiche wie JakobsMutti in den Sinn gekommen. Mir ist auch ein etwas aelterer Beitrag eingefallen
Wie ist das Verhaeltnis den sonst zwischen den Beiden?wie verbringen sie Zeit zusammen?
Das hoert sich fuer mich grade auch unheimlich anstrengend an

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von sunnydani am 30.05.2021, 20:39 Uhr

Also nachts fechte ich keine Kämpfe aus, dazu ist tagsüber Zeit, denn nachts versuche ich einfach die Möglichkeit zu wählen, bei der alle zum meisten Schlaf kommen.
Es ist auch normal, dass Kinder nicht gern allein schlafen, da ist auch nichts dabei. Mein Kleiner schläft auch immer noch in meinem Bett. Da meine Kinder beide schlechte Schläfer sind/waren, bin ich einfach froh, wenn ich nachts nicht aufstehn und herumgeistern muss und das geht am leichtesten, wenn das Kind gleich im Bett liegt. Da mein Mann so auch nicht schlafen kann, ist er ausgezogen und wir schlafen im Moment getrennt, sodass er seine Ruhe in der Nacht hat und ich mit dem Kleinen mehr Platz im Bett habe. Das ist für uns beide in Ordnung so, denn wir wissen irgendwann wird es klappen, dass auch der Kleine in seinem Zimmer schläft, das ging beim Großen dann auch ganz plötzlich, dass er ohne Probleme alleine schlafen ging und wir sind fest überzeugt, dass das auch beim Kleinen so sein wird, wenn er so weit ist. Und bis dahin ist das so einfach die beste Lösung für uns alle.

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von HSVMarie am 31.05.2021, 9:03 Uhr

Wenn ihr beide arbeitet, wo ist dann das Kind? In der Kita/bei einer Tagesmutter? Wie lange? Gibt es da eventuell eine Schnittstelle, was die Fremdbetreuung und das Verhalten von Mutter und Kind erklären könnte? Ich denke, dass sich deine Frau die Frage stellen, sollte, wieso sich so verhält? Wieso springt sie immer, sobald das Kind weint? War das schon immer so, oder hat sie nur den Zeitpunkt verpasst, wo das Kind vom Baby, das man nicht schreien lassen will, zu einem Kleinkind wurde, das auch mal lernen muss, das es warten muss. Wieso verhält sich das Kind bei Anwesenheit der Mutter so?

Ich denke, dass ihr euch dringend professionelle Hilfe von Außen holen solltet. Dem Kind zu liebe, denn das kann am wenigsten selbst für diese Situation, aber es wird immer schwieriger werden. Da kommen noch anstrengendere Phasen auf euch zu.

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Re: Verstehe die Beziehung zwischen meiner Frau und unserer Tochter nicht

Antwort von Tuja am 31.05.2021, 9:08 Uhr

Dz schreibst hier ja des öfteren mal. Und immer ist was mit deiner Frau. Entweder ist sie in einer Abwärtsspirale, macht alles mogliche falsch oder das Kind funktioniert nicht wie es soll....
Wenn ihr wirklich Hilfe sucht, wendet euch an eine Stelle vor Ort. Paarberatung und Erziehungsberatung.

Schräg finde ich weder deine Frau noch deine Tochter, dich aber sehr wohl
Alles Gute

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