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Geschrieben von Bonniebee am 11.06.2004, 11:58 Uhr

Umfrage: Kinder nicht in Kindergarten-wer machts?

Hallo,

unsere Tochter ist Einzelkind und deshalb im Kindergarten seit sie dreieinhalb ist. Meine Nachbarin und Freundin aber hat vier Kinder und schickt ihre nicht in den Kiga. Sie begründet das damit, die Kids hätten eh schon genug sozialen Kontakt durch ihre Geschwister. Ich selbst sehe das nicht so, weil die Kinder ja auch lernen sollten, mit nicht-verwandten Kindern klarzukommen. Auch haben sie in ihren Geschwistern keine gleichaltrigen Spielkameraden. Und die brauchen sie, finde ich. Weil sie sich im Spiel und in der Kommunikation mit ihnen vergleichen, dabei ihren eigenen Standort und auch ihre eigene Meinung finden, von ihnen ganz nebenbei lernen, was sie noch nicht können und einfach größeren Spaß zusammen haben, als mit verschiedenaltrigen Kids. Meine Tochter ist inzwischen fünf, und nach meiner Beobachtung spielt sie am harmonischsten und zufriedensten mit Gleichaltrigen.

Auch ist der Kiga eine gute Vorbereitung auf die Schule, wo ein Kind ja auch lernen muss, sich von der Mutter zu lösen. Und mit vielen Gleichaltrigen zurechtzukommen, seinen Ort in der Gruppe zu finden, Konflikte selbstbewusst und selbstsicher auszutragen und last but not least auch, sich durchzusetzen.

Ein weiteres Argument ist für mich auch, dass Kinder lernen sollten, sich auf andere Bezugspersonen als die Eltern einzustellen. Also Vertrauen zu einer Erzieherin zu entwickeln etc. Denn auch dies ist wichtig für die Schule, wo die Lehrerin ja dieselbe Funktion übernimmt. Ein Kind, das nie eine andere feste Bezugsperson hatte, als die Verwandtschaft, ist gegenüber der Lehrerin sicher anfangs unnötig scheu.
Auch für die Mutter ist es ja nicht verkehrt, ein Kind ein wenig loslassen zu müssen, damit es eigene Erfahrungen machen kann, ohne dass die Mutter immer daneben hockt, sozusagen.

Und in meinen Augen das schönste Argument: Welche Mutter nimmt sich schon jeden Vormittag die Zeit und Geduld, mit dem eigenen Kind wirklich stundenlang zu basteln, Geschichten zu erfinden, zu backen, zu kochen, ein Fischaquarium zusammen zu reinigen, auch wenn es Matscherei gibt, mit nassem Ton zu werkeln, egal wie der Tisch danach aussieht, das Kind ohne Panik den Umgang mit kleinem Hammer, Nägeln und Scheren zu lehren, ihm kontrolliert den Umgang und die Vorsicht mit Feuer beizubringen usw. All dies tun zum Beispiel unsere, sehr engagierten Erzieherinnen, was ich richtig toll finde.

Wie Du siehst, war dies ein Plädoyer FÜR den Kindergarten. Das Einzige, was für mich dagegen spricht wäre, wenn ein Kind zu früh in den Kiga muss. Es gibt dort schon so manches Würmchen unter drei, das sich gar nicht glücklich fühlt. Spätestens mit vier ist aber ein Kind seelisch sehr gut in der Lage, die vorübergehende Trennung von zu Hause gut zu überstehen und davon auch zu profitieren.

Liebe Grüße,

Bonniebee

 
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